FYI: Tag 5 nach Operation, et al

mirror
Eine Krankenschwester bei der Morgentoilette (Symbolbild)

Komisch, das Gehen wieder neu lernen zu müssen. Eine meiner Physiotherapeutinnen hat mich vor den Badspiegel hier gestellt und gezeigt, wie ich ein paar Male die Beinchen heben kann, ohne die Schultern schräg zu halten. Ich hatte vergessen, wie das geht. Ich kann sogar das Becken bewegen, obwohl es zum Salsa nie mehr reichen wird. Alles ist jetzt schon besser als vorher, und ich bin guten Mutes.

Gibt es irgendwo eine Website, auf der ich dieses Krankenhaus bewerten könnte? Gerade hat eine Krankenschwester zwei heiße Tassen Kaffee neben den Laptop gestellt, ohne dass ich den gesondert hätte bestellen müssen. Und gestern bekam ich eine Fußwaschung mit anschließender Ölung händisch aufgetragener Creme – auch das hätte das Personal nicht machen müssen.

Einer meiner Operateure sagte mir, er habe mich an dem Röntgenbild meiner Hüfte „wiedererkannt“. Decken die das Gesicht während des Eingriffs ab? Machte Sinn, dass sie sich bei einem hässlichen Mann nicht weniger Mühe geben als bei einem nackichten Model, obwohl die selten neue Hüften brauchen.

urlaub

Zum Glück hatte ich schon im letzten Jahr einen Teil meines Urlaubs eingereicht, ohne zu wissen, dass der Termin für die Operation ausgerechnet im Mai sein würde. Dank Corona könnte man eh nicht genau planen. Ab heute habe ich Urlaub, aber doch nicht, sondern später. Mal sehen, ob das Kapital das auch weiß, oder ob jemand meint herumzicken zu müssen zuungunsten der arbeitenden Klasse.

physiotherapeutin
Eine Physiotherapeutin zeigt mir eine Körperhaltung, die dem muskulären Aufbau dient (Symbolbild)

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Meine temporäre beschränkte Weltsicht, ohne Krankenschwester (Symbolbild)

Wahlergebnisse? Sagte hier jemand Wahlergebnisse? Wer in NRW regiert, wird in 1000 Jahren so wichtig sein wie für uns heute die Schlacht bei Mursa. Oder wie Söldner in der Ukraine kämpfen. Oder wie die Schlacht um Severodonezk.

strümpfe
Hat schon mal jemand versucht, zum Anziehen einfacher Socken Werkzeug zu benutzen?

By the way: Möchte jemand den Russen gutes Essen verkaufen? Oder einen Moskwitch erwerben?

mittagessen krankenhaus
Mittagessen, vermutlich ca. 134 Kalorien, aber mehr brauche ich auch nicht, wenn ich auf meinen Schrittzähler schaue.

And now for something completely different: Deniz Yücel im Interview: „[Bitte selbst ausfüllen] wird dominiert von einem Haufen Spießern und Knallchargen“.
Wer ist gemeint?
[ x ] die Linke?
[ x ] der Deutsche Journalisten-Verband?
[ x ] der PEN?
[ x ] alles?

Freut mich, dass der Kollege wieder Klartext spricht. Wenn er in den DJV einträte, insbesondere in Berlin, könnte er die Textbausteine wiederverwenden. Hier ist gerade ein Mitglied des Vorstands zurückgetreten. Er hat Streikbrecher gespielt hat und wurde von seinen Kollegen (nicht Verbandskollegen) anschließend gegrillt. Auch eine freie Mitarbeiterin beim RBB war einschlägig „tätig“ – um die kümmere ich mich noch, wenn ich wieder fit bin. Der Streikordnung des DJV bestimmt in § 13: Alle DJV-Mitglieder sind verpflichtet, den Streikaufruf zu befolgen. Arbeit in bestreikten Betrieben bzw. Rundfunkanstalten während des Arbeitskampfes ist Streikbruch. Die zentrale Streikleitung kann beim jeweiligen Landesverband beantragen, Streikbrecher aus dem Verband auszuschließen.

Leider war ich nicht in dieser Streikleitung. Ich muss gerade an meinen Gewährsmann Caligula denken. Aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen wurde mir zugetragen, dass schon wieder ein paar abgehalfterte Funktionärinnen dort planen, mich irgendwie auszuschließen, weil ich immer so pöhse bin und auf die Satzung poche und Mauscheleien aufdecken möchte Viel Spaß dabei!

ausblick
Vermutlich wird mein Zimmer in der Reha so aussehen, mit Physiotherapeutin (Symbolbild von Van Morrison).

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Kommentare

11 Kommentare zu “FYI: Tag 5 nach Operation, et al”

  1. Godwin am Mai 16th, 2022 5:21 pm

    Ist der Burks im krankenhaus oder im Porno?
    Aber gönn dir

    PEN = Poets, Essayists, Novelists
    na was bitteschön erwrtet man da anderes als einen „Haufen Spießer und Knallchargen“
    im Grund muss man froh sein, dass es nicht Le Pen heißt…

  2. rainer am Mai 16th, 2022 6:08 pm

    ….hier sehen wir burks feuchte Träume…..

  3. Corsin am Mai 16th, 2022 7:16 pm
  4. ... der Trittbrettschreiber am Mai 16th, 2022 7:26 pm

    Burks hat Fieber – das darf er nicht.
    OOOOoooberschwester…!!!!
    Sie kommt nicht. Sie schmeißt hin. Dabei gibt es doch wie JEVERordnete Abdominalsubcutaninjektionen. Nach drei Ampullen wird ein Burks wie jeder andere Patient m/w/d/x.

  5. Pjotr56 am Mai 17th, 2022 4:13 pm

    Zur Causa PEN/Yücel ein NDS-Artikel von Wolfgang Bittner
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=83949

  6. nh am Mai 17th, 2022 5:12 pm

    Vortrefflich das Klischee des alten weissen notgeilen Mannes zelebriert, werter Burks.
    Die grünen Möchtegernlesben werden jubeln.
    Aber was solls in dem Alter träumen zu wagen kann einem niemand versagen.
    Nur : Das Berühren der Figüren mit den Pfoten ist verboten !
    Haben Narkotika aphrodisierende Nachwirkungen, denen jetzt mit zwei !! Tassen Kaffee gemischt mit Hängolin entgegengewirkt werden soll ? Man weiss es nicht, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
    Wünsche eine schnelle Genesung mit minimalen Nebenwirkungen. Und senken Sie den Blick, sollte ein appetitliches Hinterteil vor Ihnen herumwippen.
    Mädels haben ein angeborenes Radar für heimliche
    Blicke. KH kann so schön sein, wenn nur das Leiden nicht wäre…
    Man kann froh sein, dass es trotz der Misere im Gesundheitswesen noch solche motivierten Schwestern gibt, die sich gewissermassen aufopfern. Das sollte nicht vergessen werden.
    Spreche aus Erfahrung und es macht betroffen, wie solche Leute mit einem Appel und einem Ei abserviert werden dank Privatisierung durch Politiker mit tiefergelegten Schmiergeldtaschen.
    Allet Jute.

  7. ... der Trittbrettschreiber am Mai 18th, 2022 6:04 am

    @nh

    „Das sollte nicht vergessen werden.“
    Doch, doch – das sollte vergessen werden.
    Seit eigentlich schon immer ist dieses Phänomen des Aufopferns präsent. Es muss eine Sucht sein, untherapierbar, zudem noch gepaart mit lästiger Missionspenetranz, ähnlich wie die Werbekampagnen für das Militär. Hier bist du heilig und gut, dort bist du stark und Held. Lange war ich betroffen von der Ungerechtigkeit gegenüber den guten Engeln und auch wenn ich mit dieser Haltung rein karmamäßig zum geprügelten, geifernden Kettenhund im Vorhof der Hölle avanciere, muss ich meine Ohren vor diesen Heuchelsinggesängen schützen, wie ein Arbeitgeberverbandssekretär seine Nase vor dem Zigarrenrauch der Gewerkschafter. Es gibt nur ein Mittel, dass diese Gesellschaft versteht – Hinschmeißen, Job wechseln, weit weit weglaufen und die mittelalterlichen Hierarchien im Gesundheitswesen im eigenen Sumpf einsinken lassen, anstatt ihnen hilflos immer wieder zu helfen, indem man sich „professionell aufopfert“.
    Das Beifall klatschen von den Pandemie verseuchten Balkons der Innestadtlofts konnte zynischer nicht sein und Schwester Anja-Felizitas fühlte sich, nun ja, zumindest nicht allzulange geschmeichtelt – bis ihr die Sebamedschatten von den Augen wichen und sie wieder einmal sah – schon wieder verarscht von denen, denen wir in den Einzelzimmern das Privattöpfchen leeren.
    Es ist der ewig leiernde Song, der vermutlich von einer von Aliens hier vergessenen defekten künstlichen Intelligenz wieder und wieder komponiert wird: Die geliebte Ungleichheit, das Opfer und die unendliche selbstkasteiende Freude am Gebrauchtwerden.

    PS: mmmh…ich sollte wohl nicht mehr krank werden dürfen…mmh…nicht mal auf dem Flur…nein, Schwester? Ooch kommen Sie … nur dieses eine Mal noch…ich will auch ganz artig sein…nein nein ich schaue nicht hin…ich habe ja selbst einen Arsch.

  8. Wolf-Dieter Busch am Mai 18th, 2022 12:44 pm

    Irgendwo hab ich gelesen, Deniz Yücel hätte im Plan gehabt, PEN zu einer NGO umzufunktionieren.

    Deniz Yücel ist raus. Befriedigend.

  9. nh am Mai 19th, 2022 7:32 pm

    @brett(sinclair) hehe
    Man sollte nie vergessen, dass es wirklich Leute gibt denen helfen ein Bedürfnis ist.
    Wenn sie das nicht erfahren haben, gut.
    Ich habe Leute, die sich ein Bein ausreissen würden um mir zu hellfen.
    Wenn Ihnen das abgeht sind sie Arm dran (Slackjoke).
    Es ist ein soziales Konstrukt harr harr harr
    dass man divers und integrierend miteinander kommuniziert, sich gegenseitig wertschätzt und Nancy Faeser huldigt.
    Zu W. B.
    Deniz ist ein Multiplikator der amerikanischen Woke Bewegung.
    Ratet mal wer ihn bezahlt.
    Wer sich in den USA noch als Demokrat bezeichnet ist mittlerweile Sektenanhänger.
    Ficken ab 6, freie Drogen, BLM : alle Läden in der Stadt machen zu, Poizeietat runter, hach ich warte auf Berlin…
    Görlitz als Haupthandelspunkt für verstrahlte linksgrünwichser die nie gearbeitet haben und es auch nie wollen.
    Generation Handaufhalten :
    „Das steht mir zu !!!!!!!!!!!“#
    ÄHHHH wovon ??
    Und da kommt so ein von ausgerechnet der Bild geretterter Penner und stellt Ansprüche.
    Abschieben nach Heimat sofort, anders verstehen die nicht.
    Wer mich als minderwertig bezeichnet und als Häftling rumjault,
    der wurde erheblich zu früh entlassen.
    Hat uns nur Geld gekostet und Merkel hatte Presse.
    Ich wünsche dem Demagogen, seine eigene Medizin zu schlucken.

  10. ... der Trittbrettschreiber am Mai 21st, 2022 5:53 pm

    @nh

    Helfen ist ein lebenserhaltender Instinkt, der auch bei Tieren zu beobachten ist. Eine wunderbare und jede Kreatur erhebende Eigenschaft, solange sie nicht pervertiert entfremdet wird. In unserer von Ansprüchen durchkalkulierten Seinsform wird nur geholfen, wenn die Kasse auch auf Kosten der Helfenden klingelt. Das wird gern hingenommen und unterstützt – bis es dann den phlegmatischen Konsumenten des aufgezwungenen Lifestyles in der Notaufnahme wie Silicium Chips von den Augen rieselt, dass sie sich in einer hilfsbedürftigen Poition befinden und den AltruistInnen in weiß oder OP-grünblau bis auf die letzten Leukozyten ausgeliefert sind. Erst dann beginnen die bis dahin deaktivierten Schleimdrüsen das zu produzieren, was diese gerechte Welt am Laufen hält – Geld. Hier ein „Trink“-geld fürs bessere Saubermachen, dort ein pekuniäres Lächeln für die prompte Reaktion auf den gedrückten Schwestern-Call-Button auf die durch Bakterien verschmierte Handydisplay-Performance nur schemenhaft erkennbare Invalid-Service-App. Nur manchmal dreht jemand durch und anstelle eines Samson gleichen Akts den Laden dadurch hochgehen zu lassen, indem man ihn sich pädagogisch wertvoll selbst überlässt, vergreifen sie sich an den röchelnd Liegenden per Kunststoffvenüle und bringen sie um – nicht einmal, nicht zweimal sondern aufgrund von mutmaßlich helfersyndromgenetisch verdrängten Verdachtsmomenten in den eigenen Reihen hunderte Male, bis das Entsetzen dann Raum findet und erstmal wieder Ruhe einkehrt im Geschäft mit der Insuffizienz.
    Ich wünsche allen Helfenden, die ihnen gegenüber gleichgültige Gesellschaft um das zu erleichtern, was sie am meisten liebt – das Geld…

    oder sich hin und wieder ein JEVER zu gönnen…oder Blumen:

    https://www.youtube.com/watch?v=oujKFhyXjps

  11. nh am Mai 21st, 2022 7:36 pm

    @trittbrett mai 21st
    Hatte das Vergnügen mit einer schweren Lungenentzündung (knapp mortal) in einer Klinik zu landen. Das Hirn war dermassen runter wg. o2-Mangel, dass ich irrational reagierte.
    Erster Befund : zuviel Jever.
    War leider nüchtern. Dann „Fachkräfte“, des deutschen nicht mächtig, die mir Blut abnehmen wollten, es aber nicht gebacken bekamen.
    Alles auf Intensiv.
    Hab natürlich rebelliert, wollten mich für balla-balla erklären, wie kann man sich gegen Ärzte oder die sich so nennen auflehnen. Ging bis zum Gericht wegen Unzurechnungsfähigkeit und „Sozialbetreuung“
    o.ä.
    Nach 1 Woche in eine Lungenklinik befördert, wo endlich mal wirklich geholfen wurde.
    Ende vom Lied: halbe Lunge weg, O2-Beatmung bis zum Lebensende.
    Erste Klinik auf Aktienbasis, zweite damals noch ev.
    Finde den Lindnerschen Unterschied.
    Ich bin noch nicht mal in der AOK, das muss man sich mal reinziehen.
    Antibiotikum und Gefässerweiternde Meds hätten vollauf gereicht.
    Nö, erstemal an unseren Lungenpuster von 1890, der schon allein mit irgendwas vollgepestet ist.
    Das war nicht feierlich, aber meinem Nachbarn ging es noch schlechter mit Kehlkopfschnitt. Den haben sie geschafft und totgequält.
    Deswegen bei jeder Krankenfahrt eine Flasche Tequila mitnehmen danach ist alles egal.
    Herr Lauterbach wirds schon richten.

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