HUAC oder: O Happy Day

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Vermutlich wird Gerhard Schröder bald vor einem „Komitee für unhannoveranische Umtriebe“ aussagen müssen. Guilty by Suspicion, Gerhard. Wait a minute. Das gehört thematisch hier gar nicht hin.

Der Tag fing schon schöpferisch an. Zur Lohnarbeit muss ich immer einen kleinen Windows-Rechner mitnehmen, mit dem ich herumspielen kann, auch mit Programmen, die niemand der gewöhnliche Kleinweich-Nutzer gar nicht kennt. Schon um sechs Uhr hatte ich dem Hamster SLL beigebracht – nach der Lektüre eines uralten Manuals, das zu lesen sich anfühlte, als sei man noch mit Windows 3.11 unterwegs.

Dazu gibt es ein wunderbares Posting von Peter Glaser: Ich habe Dinge gesehen, die ihr jungen Menschen niemals glauben würdet. Gopher, Netscape mit Frames, die ersten Browser Wars. Die Suche nach Seiten mit AltaVista, Pop-up-Fenster, die sich selbst replizieren und Versuche, den RealPlayer zu deinstallieren. All diese Momente werden verloren sein in der Zeit, so wie Tränen im Regen. Zeit zu sterben.

Gopher? Ich sage Archie!

Vielleicht ist es auch Zeit, alle Methoden zusammenfassen, mit denen man Zensur von Websites umgehen kann (dank an das Publikum!)

Zensur von DNS-Servern oder auch „Zensur für Klein Fritzchen“

– Im Browser einen unzensierten DNS-Server eintragen (alle Betriebssysteme, alle Browser)
– Zuhause im Router einen unzensierten DNS-Server eintragen. Wenn man unterwegs ist, kann man sich per VPN dann mit dem eigenen Router verbinden lassen und so unzensiert surfen (das einzurichten, kann knifflig werden bei Windows, Android, Linux oder Mac).

Zensur von IP-Adressen

– Den Tor-Browser benutzen. Wenn alle Exit Nodes auch zensiert würden oder auf Blacklists stehen (中国人就是这样的), kann man JonDo versuchen. (Die Links funktionieren alle nicht mehr, aber man kann herumtricksen.)

– Man nutzt den Browser Opera und aktiviert das eingebaute VPN.

Alle anderen – auch hier vorgeschlagenen – Lösungen halte ich für zu nerdig. Falls Interesse besteht, könnte ich natürlich ein virtuelles Meeting anbieten und eventuelle Probleme zu lösen versuchen (einen Mac habe ich aber nicht). Per E-Mail, auch unverschlüsselt, wer Interesse hat – das kann man dann gleich mit üben. Ich würde dann versuchen, einen gemeinsamen Termin vorzuschlagen.

Postscriptum: Ich habe in meiner Peer Group Leute, die bei der Frage, welchen Browser sie benutzten, „Windows“ antworten.