Draller Vorherarm und Nachherarm

monitor schwenkarmmonitor schwenkarm

Ja, ich weiß, es ist völlig belanglos. Ich musste aber eine Lösung finden, um meine Hardware irgendwie übereinanderzustapeln, da auf beiden Schreibtischen kein Platz mehr war. Die Lösung war Drall Universal Tischhalterung Halterung (Link geht zu Amazon). Das Ding ist recht stabil, allerdings habe ich mich über die völlig dämliche „Anleitung“ wieder geärgert. Man hat drei verschiedene Optionen, die Halterung mit der vertikalen Achse zu verbinden – das wird einem aber nicht mitgeteilt. Ich habe lange überlegt, wie ich den ganzen Schrauben- und Mutternkrempel zusammendrösele, bis der Groschen fiel.




Schädel bei Pflaumloch

schädel ofnet höhle

Credits: Spuren des Menschen: 800.000 Jahre Geschichte in Europa / Jörg Orschied

Ich hoffe doch, dass niemand jetzt angesichts des von mir gewählten Titels etwas Sexistisches assoziierte? Anwälte sind ja nicht zu Scherz aufgelegt, wenn man, wie jüngst geschehen, pars pro toto gegen Damen wettert. Ich würde auch nicht goutieren, nennte man mich „Schwanz“ als Alleinstellungsmerkmal, obzwar das unter gewissen Umständen auch positiv sein könnte und eingedenk der Tatsache, dass es im alten Welt-Berlin einen Luden gab, der Otto Schwanz hieß.

Ich stöbere gerade und immer noch als Vor- und Zwischenarbeit in diversen Büchern herum, die sich dem Paläolithikum und verwandten Zeiten widmen und die alle so schwer sind wie mehrere ausgebuddelte Schädel. Kennt jemand die Blatterhöhle oder war jemand dort, wo US-amerikanische Astronauten Geologie live studierten? Wer sich fragt, warum und zu welchem Ende ich ausgerechnet darauf komme: Es geht auch hier um die Dialektik aus Zufall und Notwendigkeit ganz nebenbei um die Frage, warum sich ausgerechnet in Mesopotamien, also im so genannten „fruchtbaren Halbmond“, die ersten Zivilisation aus der Urgesellschaft entwickelte.

sfruchtbarer halbmond

Um mich zu wiederholen: Überzeugend ist Parzinger: Die Kinder des Prometheus, nicht nur wegen der Fülle des Materials, sondern auch, weil der Autor sehr vorsichtig ist etwas zu behaupten, war er nicht auf mehrere Arten und Weisen behaupten kann. Das ist unbefriedigend, wenn man oft liest „wir wissen es nicht genau“, aber man erhält auch einen Einblick in wissenschaftliche Kontroversen, die noch andauern. Heute ist auch von Klaus Schmidt Sie bauten die ersten Tempel: Das rätselhafte Heiligtum am Göbekli Tepe eingetrudelt, das ich schon beim ersten Durchblättern für ein Standardwerk halte und Teil des geforderten Bildungskanons.

Der „Fruchtbare Halbmond“ war das Ergebnis klimatischer Bedingungen, die sich schon vor dem zehnten Jahrtausend entwickelten hatten – und ja, das war ein Zufall. Man kann leider keine Gegenerde als Modell entwickeln, um zu überprüfen, ob man das wiederholen könnte: Neigung der Erdachse, der Wechsel zwischen Warm -und Kaltzeiten, Vulkanausbrüche oder Sintfluten – zu viele Variablen.

Wenn ich jetzt an China und die Liangzhu-Kultur denke, deren Bewässerungssystem aus dem 6. Jahrtausend v.u.Z. stammt, während Göbekli Tepe mindestens vier Jahrtausende älter ist, fällt mir wieder die Asiatische Produktionsweise ein, offenbar nicht die optimale Voraussetzung, um die Zukunft zu erfinden. Oder doch? Fragen über Fragen.




Ex-Taz kündigt Ex-Taz

wort Bild und ton

Ausriss aus „Wort, Bild & Ton“ (Zeitung des DJV Berlin) vom 30.09.2003 – damals war Rediske schon einmal Geschäftsführer des DJV Berlin; man trennte sich aber in der Probezeit.

Der DJV Berlin/JVBB hat dem Geschäftsführer Dr. Michael Rediske noch vor Ablauf des Jahres 2021 gekündigt.

Wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen verlautet, will der aktuelle Vorsitzende Steffen Grimberg unbedingt Bundesvorsitzender werden, weil Frank Überall angekündigt hat, nicht mehr kandidieren zu wollen. Da aber Grimberg, der aus dem Gendersternchen-Milieu stammt, nur wenig Erfahrung in Vereinsmeierei hat, verkenne er, so erzählt man sich, dass die mitgliederstarken Landesverbände aus NRW und Bayern aus zahllosen Gründen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen Vorsitzenden aus Berlin verhindern würden.

Grimberg favorisiert als neue Geschäftsführerin Anja Zimmer. Die als durchsetzungsfähig bekannte Zimmer ist aber im Vorstand des DJV Berlin/JVBB nicht unbedingt mehrheitsfähig. Außerdem, so wird gemunkelt, komme sie aus der „Peer Group“ Rediskes und sei sogar seine Nachbarin. Eine Ausschreibung hat noch nicht stattgefunden. Der „Tazler“ Grimberg hoffe offenbar auf „Synergieeffekte“, wenn Zimmer Geschäftsführerin würde, da diese vor einem guten Jahrzehnt Geschäftsführerin des Landesverbandes NRW war, um ihn in Richtung Bundesvorstand zu ventilieren.

Mitglieder befürchten, dass Zimmer den Verband zu teuer käme, da schon der bisherige Geschäftsführer den Verband brutto eine sechsstellige Summe pro Jahr kostet. Sie interpretieren eine Beschlussvorlage des Vorstands zur Mitgliederversammlung (die verschoben wurde), die Finanzen outzusourcen, als Versuch, langjährige und qualifizierte Angestellte loszuwerden, die bisher damit betraut waren. Auch dem Justiziar soll das Gehalt erheblich gekürzt werde.

Nach der Kündigung Rediskes bleibt offen, wer den Journalistenpreis „Der lange Atem“ organisieren wird, was bisher vor allem der Geschäftsführer getan hat. Im Gespräch war, Rediske den – offenbar nicht ganz freiwilligen – Abgang mit einem Beratervertrag zu versüßen. Das wurde aber bis jetzt wieder auf Eis gelegt.




Neolithisches Internet

neolithikum

Ich hatte mir das sündhaft teure Spuren des Menschen: 800.000 Jahre Geschichte in Europa gegönnt (das Werk wiegt drei Kilo, hat rund 550 Seiten, Großformat mit gefühlt einer Million Fotos – aber ist jedes Gramm wert).

Darin fand ich ein doppelseitiges Luftbild (oben rechts): „…mit mehreren Gräben umwehrte neolithische Siedlung von Dryrotz [die Stelle könnt ihr bitte selbst finden!] im Havelland (Brandenburg) vom 8.7.2018″.

Und siehe: Man kann mit Google Earth bis in die Jungsteinzeit gucken (oben links)! Was mich am meisten wundert ist, dass man noch etwas erkennen kann – seit rund 7000 Jahren ist das da und noch nicht weggepflügt? Oder passiert in Brandenburg so wenig, das alles so lange erhalten bleibt? Das sagt man doch sonst eher über Meck-Pomm




Stand Firm!

Kakao

Kakaobaum – fotografiert Grenada (Kleine Antillen), fotografiert während der leider fast vergessenen Revolution 1982.

nutmeg

Aus meinem Reisetagebuch:
Concord Falls [in Saint John bei Gouyave, absoluter Geheimtipp!] jedenfalls lernen wir Nutmeg [Muskatnuss, mittleres Foto] kennen, die Früchte sehen am Baum aus wie kleine Pfirsiche, öffnen sich dann und heraus fällt die braune Nuss mit roter Umhüllung [Foto oben], die aber „überflüssig“ und ungenießbar ist.

boy Grenada

Zwei Jungen sammeln Skorpione im Bachbett, um sie zu kochen… brrrrr. Die Landschaft ist urwüchsiger als in Tobago, mehr Felsen, steile Abhänge, aber es ist schwer, den Unterschied zu beschreiben. (…)

Die Taxifahrer sind bekloppt, aber die Taxis relativ komfortabel. Wir leben herrlich, kulinarisch fast wie zu Hause. Was fehlt, sind Knackiges, Saures und Milchprodukte. Brotfrucht gibt es anscheinened nur morgens auf dem Markt, ebenso haben wir größere Fische bis jetzt noch nicht gesehen. Auf dem Bay-Town-Fishmarket [so steht das in meinem Tagebuch, den Begriff habe ich nicht so gefunden – es ist unwahrscheinlich, dass der Fischmarkt in Guayave gemeint ist, es war nur ein Tagesausflug dorthin] verkaufen sie nur die kleinen und mittelgroßen Bludger, die jeden Morgen mit dem Schleppnetz gefangen werden.“ [An die hier mitlesenden Fischer und Angelfreunde: Es gibt keinen deutschen Wikipedia-Eintrag zu Carangoides gymnostethus. Kann es sein, dass es sich um eine Makrelenart handelt?]

Fotografiert Grenada (Kleine Antillen), fotografiert während der leider fast vergessenen Revolution

Über das Folgende in meinem Reisetagebuch muss ich heute schmunzeln – es erinnert mich an einen Satz Blaise Pascals: Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähle ihm von deinen Plänen!
„Unsere Bibliothek [in unserem Haus an der Grand Mal Bay] besteht aus einem runden Dutzend Reader-Digest-Sammelbänden. Ich fange beim „hohen Norden“ Kanadas an und bin am meisten beeindruckt vom Malayischen Dschungel-Abenteuern und der Ausgrabungsgeschichte im „Heiligen Land“. Ich glaube fest, dass meine nächste Reise zumindest Istanbul-Bagdad-Damaskus-Akko-Amman-Jericho-Jerusalem-Kairo wird berühren müsste – Arabisch zu lernen ist also Pflicht! Ich schreibe einen langen Brief an Ulrike über das Verhältnis Frankreich-Deutschland und komme mir ein bisschen dumm vor, weil ich ihn selbst kaum verstehe.“

In diesem Sinne auch für 2022:

stand firm