Dramatische Verrottung

Da ist aber jemand mächtig sauer. Wolf Reiser tritt aus dem DJV aus und haut auf Rubikon (na ja, ein „Internetportal mit Verschwörungstheoretiker-Groove“) noch mal auf den Putz:

Ganz im Sinne der Überall‘schen Transformation des Journalismus in keimfreien PR-Service werden jenseits der alternativen Szene am Fließband Gefälligkeitsartikel, Junkskripte, Haltungskitsch, NGO-Content und Wir-schaffen-das-Lobbypopulismus zur neuen Normalität umdekoriert.

Wie meinte unlängst der Ringier-Chef Marc Walder:
„Wir wollen die Regierung unterstützen durch unsere mediale Berichterstattung, dass wir alle gut durch die Krise kommen.“

In der Nacht vom 22. auf den 23. Dezember 21 löschte YouTube den gesamten Kanal von Henryk M. Broders „Achse des Guten„. Ob man widerspenstige Kollegen wie unter vielen anderen Mathias Bröckers, Boris Reitschuster, Paul Schreyer, Roland Tichy, Ramin Peymani, Michael Klonovsky, Peter Hahne, Volker Herres oder eben Broder und seine Mischpoke schätzt oder nicht, tut überhaupt nichts zur Sache.

Bei einem derart massiven Eingriff in die Pressefreiheit hätte sich der einstige DJV bedingungslos für sein Mitglied verwendet, dessen Gefährdung mit allen Klauen eliminiert und sämtlich verfügbare juristische Geschütze aufgefahren. An Tagen wie diesen meldet sich Mika Beuster zu Wort, der zum einen als Reporterchef des Usinger Anzeigers bekannt ist und darüber hinaus dem Bundesvorstand des DJV angehört. Gegenüber dem MDR bezog er — natürlich im Namen aller unser — Stellung:

„Wir — WIR — stehen für kritischen Journalismus, und wir — WIR — sind das Bollwerk gegen Angriffe auf den kritischen Journalismus. Aber es ist wirklich fraglich, ob es sich hier um kritischen Journalismus handelt. Die Pressefreiheit ist hier nicht in Gefahr.“

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Kommentare

9 Kommentare zu “Dramatische Verrottung”

  1. Wolf-Dieter Busch am Januar 21st, 2022 3:37 pm

    Da hat er Recht, der Wolf Reiser.

  2. frater mosses von lobdenberg am Januar 21st, 2022 3:53 pm

    Da hat er Recht, der Mika Beuster.

  3. Die Anmerkung am Januar 21st, 2022 6:54 pm

    Beusters versprüht das Aroma eines ganzen Goebbels-Imperiums. Der ist nicht satisfaktionsfähig.

  4. ... der Trittbrettschreiber am Januar 22nd, 2022 5:26 am

    Vielleicht trifft die Bezeichnung „Journalismus“ nun endlich erstmals zu. Auch Buchhalter arbeiten mit Journalen, mit dem einzigen Unterschied, das in diesen die Realitaet der Unternehmensbestaende strafbewehrt wahrheitsgemaess dargestellt werden.

  5. flurdab am Januar 22nd, 2022 8:30 am

    Gibt ja keine Journalisten mehr, sind heute alles Journalierende.

  6. André Hüssy am Januar 22nd, 2022 9:10 am

    Wer auf ‚Rubikon‘ veröffentlicht, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

  7. Mutant77 am Januar 22nd, 2022 11:29 am

    Wer Medien kritisiert nur weil sie vorhanden sind, hat jeden Sinn für Meinungsfreiheit verloren.

  8. Jim am Januar 22nd, 2022 3:03 pm

    @Andre Hüssy
    Was ist passiert? Heckenschütze?

  9. tom am Januar 22nd, 2022 9:41 pm

    Jim, so sieht es aus.

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