Unter Selbstermächtigungssenatorglottisschlaginnen

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Ich hatte schon befürchtet, dass die Rekordhalterin im Ungismus-Nominalismus sich auf einen subalternen Parteiposten zurückziehen und der Tag „Mach’s besser, Katja“, sich erledigen würde. Dem ist, irgendwem sei Dank, nicht so; Katja Kipping wird wird versorgt mit Senator (har har) für Integration, Arbeit und Soziales (also Gedöns) in Berlin. Und schon geht es auf ihrer Fratzenbuch-Seite (Screenshot oben) wie gewohnt geschwurbelt zur Sache:

Ich habe deshalb für Reformalternativen wie die Kindergrundsicherung, die Vier-Tage-Woche und die Mindestrente sowie die Überwindung von Hartz-IV gekämpft. Kurz gesagt: für eine Sozialpolitik im Zeichen von Selbstbestimmung und Selbstermächtigung. Mit der Ernennung zur Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales in Berlin beginnt für mich ein neues Kapitel. Es wird sich vieles ändern: Ich wechsele von der Bundes- in die Landespolitik, von der Opposition in die Regierung, aus meiner Wahlkreis Dresden nach Berlin.

Was sich nicht ändern wird: mein unbedingter Einsatz für und mit jenen, die von schlechten Arbeitsbedingungen, Armut, Ausgrenzung oder Wohnungslosigkeit betroffen sind. Ich bin entschlossen (und auch neugierig) alle möglichen Handlungsspielräume zu finden und zu nutzen, um: Berlin zu einer Vorreiterin für gute Arbeit und Ausbildung sowie einer Stadt mit sozialem Netz und Anlaufstellen für alle in Not zu machen, in der Menschen jeden Alters und Herkunft, mit und ohne Behinderung selbstbestimmt leben und sich entfalten können.

Wir zählen gemeinsam: Neun Mal -ung (Regierung zählt nicht). Bei „im Zeichen von Selbstbestimmung und Selbstermächtigung“ muss ich kapitulieren – ich verstehe nicht, was gemeint ist. Vermutlich geht das geschätzt 87,3 Prozent der BevölkerUNG auch so. Ich setze mich „unbedingt“ dafür ein – halt: Was ist der Unterschied zu „ich setze mich ein“? Das muss ich nicht unbedingt wissen.

Sie habe dafür gekämpft, Hartz-IV zu überwinden (vermutlich wäre „abschaffen“ verständlich). „Alle möglichen Handlungsspielräume“ – auch das ist Bullshit-Sprachbingo. „Alle möglichen“ kann sowohl eine ungefähre Anzahl von Optionen meinen, ohne sich festlegen zu wollen als auch, dass keine ausgelassen wird. Und was war noch ein ein „Handlungsspielraum“ – soweit ein Handballer im Torraum nach Bällen greifen kann? Mein Sprachspielraum ist ziemlich groß, ich verstehe sogar Nominalstil, wenn ich mir Mühe gebe.

Ich bin entschlossen (und auch neugierig), die Zahl der Wörter in Kippings letztem Satz nicht zu zählen, um: (jawoll, wir setzen Doppelpunkte überall hin, wie mit einem Salzstreuer verbreitet) dieses Posting zu beenden.