Schlefaze: The Wheel of Time

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The Wheel of Time, except for a small and minor nude scene in the pilot episode, hardly has any sexual content, which was something that kept parents from watching Game of Thrones with their children. But what you should know is that this series still tackles some mature topics while also showing some scenes that may be too much to handle for kids under the age of 14.

Mehr muss man zu der Serie nicht sagen. Doch, eins noch: Ich stelle dem interessierten Publikum heute die schlechteste Verfilmung aller Zeiten einer Roman-Serie vor. Mir fielen spontan allerlei Titel ein: „Wokistan for the Teen Age“ wäre auch angemessen. Schuld sind die Algorithmen von Amazon Prime, die mir den Quatsch vorschlugen (vielleicht weil ich im Angebot herumgezappt habe) und meine Neugier, was und wie denn die gegenwärtige volkstümliche Popkultur für die Nachgeborenen sei.

Nein, das wird jetzt kein Fantasy-Bashing. Fantasy ist immer und ausnahmslos (nehmt dies, Game of Throne-Fans!) reaktionäre pseudoromantische Kapitalismus-Kritik, Opium für’s Volk – aber Bullshit kann erholsam sein. Ich spiele online auch so etwas, aber John Norman als Vorlage ist so absurd schlecht, dass man es schon wieder lustig findet, wenn man es als unbeabsichtigte Satire nimmt. Immerhin kann Fantasy mit BDSM Sex und Gewalt besser sein als der Angriff der Killertomaten.

Ein Plot, wenn es den überhaupt gibt, ist natürlich irrelevant. Eine Verfilmung hofft auf den Sog der Leser der Buchvorlage(n) und ist potenziell unendlich lang, weil sich das immer Gleiche ebenso oft wiederholt. Fantasy schreiben Autoren, die zu faul sind, sich mit Wissenschaft und gesellschaftlichen Utopien zu beschäftigen. Eigentlich könnte Fantasy auch zeitlos sein, und der jeweilige Plot würde sowohl zum Paläolithikum, zum Feudalismus oder auch zur Zukunft passen. Merkwürdigerweise verweisen aber fast alle Filme dieser Art ikonografisch auf das, was die Drehbuchschreiber für das Mittelalter halten, garniert mit wohlweise ein paar Zaubereien oder mit Helfen und Heilen. Um diese Absurdität auf die Spitze zu treiben: Warum ließ man „The Wheel of Time“ nicht in einem Plattenbau-Ambiente spielen? Trollocs würden da vielleicht sogar besser hinpassen.

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The Wheel of Time treibt das Absurde noch mehr ins reaktionäre Bullshit-Bingo, weil man den ohnehin schon albernen pseudomärchenhaften Plot mit Wokeness und „Diversity“ spickt und noch ein paar modische Elemente des urban style daruntermischt, inklusive metallene Nasenpopel aka Septum. Fehlen eigentlich nur eine Kneipe mit veganem Essen und Untertitel mit Gendersternchen (aber vielleicht kommt das noch). Und, wie nicht anders zu erwarten war, trägt eine Tussy einen Hidjab.

Im Ernst: Gegen Quotennegerinnen maximalpigmentierte Schauspieler ist nichts einzuwenden, da die Hautfarbe – erst recht bei Fantasy! – nichts, aber auch rein gar nichts aussagt. Sandalenfilme sind da eher schon deshalb Quatsch, weil es sogar römische Kaiser mit dunkler Hautfarbe gab – die Römer waren weniger Rassisten als die heutigen Mitteleuropäer. Und das sollte man auch so zeigen, selbst bei purer Fiktion.

Aber muss man es mit dem Holzhammer machen? In Wahrheit ist es gar nicht so, dass die Hautfarbe unwichtig wäre, sonst würden die People of Wokistan nicht so insistieren, dass jede bekannte Farbschattierung (nur im Englischen kann man race sagen) vorkommen muss. Warum nicht ausnahmslos Dunkelhäutige nehmen? Nein? Geht nicht? Weil sich „Weiße“ so etwas nicht ansehen würden? Warum nicht ausschließlich phänotypische „Inder“ wie die Hauptdarstellerin, die aber Indigenous Australian ist? Weil Bollywood noch als fast „weiß“ gilt?

Und warum muss ein männlicher Hauptdarsteller, der japanisch/koreanisch aussieht, eine Art Katana auf dem Rücken mit sich herumschleppen? Nur weil alle Schwertkämpfer der heutigen Hollywood-Trash-Populärkultur wie Samurais aussehen müssen und keine Degen wie die Musketiere tragen? Keine Sorgen, Koreaner und Japaner sind für US-amerikanischen Geschmack im Durchschnitt viel gebildeter, verwöhnter und anspruchsvoller, als dass sie sich diesen Schund reinziehen würden. Nehmt lieber einen Bihänder!

Und erst die Zigeuner das „fahrende Volk“ mit seinen bunten Wagen! Ein Schelm, wer da an Roma aus Transsylvanien denkt. Unerbittlich gut, die Frauen regieren, und die Männer haben Wursthaare wie die Quoten-Farbigen in „Matrix Reloaded“.

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Fazit: Unerträglicher Kitsch. Für mich grenzt das schon an eine Gefährdung der Jugend. Jede Sekunde des Films verschwendet kostbare Lebenszeit.

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Kommentare

8 Kommentare zu “Schlefaze: The Wheel of Time”

  1. Demosthenes am Dezember 16th, 2021 4:15 pm

    Zutreffender kann es nicht beschrieben werden, leider.

  2. ... der Trittbrettschreiber am Dezember 16th, 2021 6:55 pm

    Warum sollte es dem Kino besser gehen als dem Rest der Welt? Meist gibt die erste Kameraeinstellung bereits die Qualität des Gesamtwerks preis. Sobald Fast-Food-Regisseure die _Innen und _Außenaufnahmen auf der Basis ihres Low-Budgets gestalten, sollte man von Popkorn auf Veganchips switchen, damit wenigstens der Bio-Pfeffer den Nervenkitzel gewährleistet. Es ist schon toll, wenn man im klassisch anmutenden Ambiente immer den SUV hinter der nächsten Biegung vermutet, in den die Studentinnen und Studenten nach dem Dreh wieder einsteigen um dort ihre per Heftnaht zusammengehaltenen Kostüme zu wechseln. Kondenzstreifen am Himmel zeugen nicht von fliegenden Boings sondern von Drachen, die ihre Fürze in 8000 m Höhe nicht zurückhalten konnten. Ein Krieger mit dem Teint eines Beautypharmareferenten wird im Kampf gegen die ihn wegzappende Fernbedienung zu recht immer unterlegen sein. Echtes Kino erhält man heute nur noch beim Blick aus dem Kellerfenster – eine Kameraeinstellung, keine Dialoge – nur die vorbeischlurfende Oma mit dem FFP2-maskierten Rollator… Zischsch und plopp.

  3. Corsin am Dezember 16th, 2021 8:09 pm

    Gegen kein anderes Filmgenre habe ich eine größere Abneigung als gegen Fantasy. Und spätestens als die LotR-Filme herauskamen war klar, dass das Zeitalter der Aufklärung sich dem Ende zuneigt.

    Mittlerweile haben wir eine ganze Generation, die mit Harry Potter, LotR etc. aufgewachsen ist, aber von Geschichte keinen blassen Schimmer mehr hat. Die werden für den Rest ihres Lebens in dieser Fantasiewelt weiterleben und noch viel Unheil anrichten.

  4. Flay am Dezember 17th, 2021 12:17 am

    Generell mag ich das Gendergedöns auch nicht, und bestehende Literatur oder Filme umschreiben geht gar nicht (z.B. Ghostbusters nochmal in schlecht neu verfilmen mit lauter Frauen), aber für Wheel of Time würde ich tatsächlich mal ne Lanze brechen.

    Die Bücher, die hier verfilmt werden, sind vor 30 Jahren geschrieben worden, als Diversity noch nicht erfunden war – und soweit ich bisher gesehen habe, wurden die Figuren nicht umgeschrieben bzw „neu interpretiert“. Bei einigen Charakteren wurde die Hauptfarbe überhaupt nicht beschrieben, da können sich die Drehbuchschreiber natürlich austoben(die Beschreibung der Two Rivers-Bevölkerung umfasst nur generell „dunkle Augen und dunkle Haare“, daher kommen Latinos durchaus in Frage.

    Aufgrund der Hintergrundstory (die letzte Inkarnation des „Dragon Reborn“ hat den Obermotz eingekerkert, dabei wurde allerdings die Manaquelle, aus der sich die Männer bedienen, quasi vergiftet, so dass alle männlichen Aes Sedai im Laufe der Zeit durchdrehen und unter massenhaften Kollateralschäden untergehen) können seit 3000 Jahren nur Frauen sicher zaubern – was für eine Gesellschaft bildet sich unter solchen Umständen im Laufe der Jahrtausende also heraus? Die Fähigkeit zu zaubern ist zwar selten, aber eine Aes Sedai ist halt nunmal hundertmal mächtiger als jeder Axt- oder Katanaschwinger. In den Büchern wird das detailliert unter die Lupe genommen, anhand vieler unterschiedlicher Völker/Nationen. Diese Frauen vs Männer Sache ist einer der zentralen Konflikte der Story und hat nix Wokes an sich(Spoiler: gegen Ende der Serie schwingt das Pendel auch mal wieder in die andere Richtung).

    Den Anfangsplot muss man nicht unbedingt mögen (die ersten drei Bücher sind quasi klassische Abenteuerreisen, mit buchstäblichem Farmboy als heranwachsendem Held) a la Herr der Ringe, wer für sowas schon zu zynisch geworden ist, der mag es eben nicht). Ich persönlich hab noch genug inneres Kind dafür;) Danach nimmt die Buchserie allerdings durchaus neue Wendungen und wird GoT-mäßig politisch, denn der neue Dragon muss irgendwie die Menschheit vereinen für den Kampf gegen den Obermacker, worauf die Nationen der Welt alles andere als scharf sind…

  5. Filmfreund am Dezember 17th, 2021 2:02 pm

    Ich kenne den Film nicht, aber der schlechteste Film den ich den letzten Jahr sah, das war „Barbaren“, also jene deutsche Serie über die Germanen, die Sie in einem Ihrer Posts empfahlen.

  6. admin am Dezember 17th, 2021 3:27 pm

    Ich habe „Barbaren“ nicht empfohlen, Ich fand den sogar so schlecht, dass ich nicht bis zum Schluss geschaut habe.

  7. frater mosses von lobdenberg am Dezember 18th, 2021 12:49 am

    Hach, der olle Burks wieder. Wenn der was so richtig zum Kotzen schlecht fand, war das bisher eigentlich immer ein Güteprädikat. Schön, dass das anscheinend so bleibt!

  8. Serdar Günes am Dezember 26th, 2021 4:37 pm

    Apple+ hat Asimovs „Foundation“ produziert. Ich fand die erste Staffel (10 Folgen) ganz gut, auch wenn die Serie nur im Großen und Ganzen auf den Büchern basiert. Zweite Staffel wird auch gedreht.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Foundation_(Fernsehserie)

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