11. November

novemberpogrome

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Kommentare

8 Kommentare zu “11. November”

  1. Wolf-Dieter Busch am November 9th, 2021 11:20 am

    Der Spruch insinuiert, dass ich verantwortlicher bin als irgend jemand sonst. Er verfestigt nur den Knall, den die Deutschen sowieso schon haben.

    Es ist keineswegs so, dass Pogrome die zweite Natur der Deutschen wären. 1933-45 lag über Deutschland ein feuchter Mantel aus Angst. Instrument zum Zweck Willfährigkeit.

  2. ... der Trittbrettschreiber am November 9th, 2021 1:44 pm

    Nach über 70 Jahren ist da schon mal ein Gähnen drin.
    Gerade dieser Touristenmagnet der mittlerweile ein „Kapital-Zentrum“ (Eintritt pro Person 40,00 Euro) in einer wunderschönen polnischen Universitätsstadt geworden ist, sollte nicht inflationär für etwas stehen, was aus dem Innern Deutschlands (nicht nur in Berlin, München etc.) hervorging – das Brandschatzen, das Ausgrenzen, das Niedermachen und letztlich das Vernichten scheinbar Andersseiender unter den Jubelrufen der von Nichts gewusst Habenden. Es ist kläglich, dieses Thema auf einen berühmten Ort zu reduzieren. Symbole sind halt nur das Reduzierte, das Eingekochte, für die Schublade geeignete Platzhalter, die bei Bedarf durch den Garten getragen werden, um seiner Schuldigkeit genüge getan zu haben. Die Realität der Gegenwart können sie ebensowenig abbilden, wie Dörrfisch einen Ozean.
    Die Perspektive des Adressaten n/w/d/x des Mannheimer Appells sei ebenfalls zu erweitern, und zwar auf die der potentiellen Opfer im Wiederholungsfall. Zu wünschen wäre, dass die von jüngsten Anfeindungen in Hotels und auf den Straßen Betroffenen sich darauf einstellen könnten, alle geeignete Mittel einzusetzen, um derartiges zu verhindern, falls die gallopierende Demenz in dieser unserer Demo-Kratie sich anschickt,die Oberhand zu gewinnen. Ich persönlich habe mit den zwei vorangehenden Gene-Rationen diesbezüglich nichts mehr am Hut und mein Besuch in Auschwitz war gefühlt ein Museumsbesuch, angesichts der musealen Arrangements von Schuhen, Koffern und abgesperrten Ruinen von Krematorien, die im Innenbereich als feinste Designermodelle aus Gips zu sehen sind. Die meisten Besucher nehmen eine Haltung ein, die man sonst nur in Kathedralen beobachten kann und die prompt in einen entspannten Souvenier- und Bücherkaufmodus im nahen Info-Zentrum mündete. Jeder junge Mensch sollte dort einmal hin – um endlich Abschied von „Erbschuld“ und längst vermarkteten Altlasten zu nehmen und dann endlich die eigenen, nur von ihnen zu lösenden Probleme anzugehen. Jeder, der auch nur im Ansatz versucht, aus dieser Geschichte eine Lebensbremse der kommenden Generationen zu schnitzen, sei dazu verdonnert, all die angesichts der Unfassbarkeit des Geschehenden heuchlerisch anmutenden Partituren immer und immer wieder anzuhören, die als Betroffenheitsplatzhalter-Hintergrundmusik zu den Aufklärungsfilmen der Nachkriegszeit liefen.

    Übrigens ist es bei all dem Gedenken eine Frechheit gewesen, die Maueröffnung nicht wenigsten auf den 10. November verschoben zu haben. Seid aber sicher: So sehr die Bagatellisierung der Mahnmahlkultur voranschreitet – nichts wird vergessen sein.

    … und nun bitte Brahms – das Requiem zum „Deutschen Einerlei“:

    https://www.youtube.com/watch?v=ZXU9vqVdudM

    Verflixt… jetzt ist doch dieser Bierwagen einfach vorbeigefahren…?

  3. Fragender am November 9th, 2021 1:57 pm

    Anstatt diesen Spruch kommentarlos zu posten hätten Sie in Ihrer unnachahmlichen Art analysieren sollen für welche Weltbürger das Gültigkeit hat.

    Sind es alleine und ausschließlich nur die Blutdeutschen oder auch Passdeutsche? Ich kann mir nicht vorstellen das der Libanese oder Kongolese oder Schotte mit deutschem Pass das auf sich bezieht und anwendet.

    Weil die Menge der Blutdeutschen immer weniger wird, was bedeutet das für das Jahr 2060?

    Warum schreiben Sie nichts dazu? Haben Sie Angst das Anonymous Ihr blog hackt? Jetzt haben Sie das Ergebnis, mehr Fragen als Antworten.

  4. Die Anmerkung am November 9th, 2021 2:14 pm

    Ich bin auch kein Teilnehmer der Kollektivschuld bzw. derer Abtragung.

    Ich bin auch nicht verantwortlich für das Geplapper Steinmeiers oder Merkels.

  5. Wolf-Dieter Busch am November 9th, 2021 2:53 pm

    @ … der Trittbrettschreiber am November 9th, 2021 1:44 pm

    Verflixt… jetzt ist doch dieser Bierwagen einfach vorbeigefahren…?

    Erlaube mir Tipp aus Lebenserfahrung: bevorrate dich.

  6. Die Anmerkung am November 9th, 2021 4:04 pm

    Das deutsche Heer hatte für den Start in den Tag (9.11.) ganz kurzeitig eine zündende Idee. Nun haben sie Rohrverstopfung.

  7. flurdab am November 9th, 2021 4:50 pm

    Was waren das noch für Zeiten als man den Tod des eigenen Großvaters im KZ beklagen konnte, und in die eintretende Betroffenheit hinzufügte „Besoffen vom Wachturm gefallen“.

    War irgendwie ehrlicher.

  8. RuediKehl am November 9th, 2021 5:33 pm

    Der Trittbrettschreiber kann schon, wenn er will!

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