Alles minitrans und aktivistisch

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Zur Zeit kriege ich nicht genug Schlaf und muss auch noch kurz nach vier Uhr früh aufstehen, wie die Bäckersleut. Aber das Publikum sei versichert, dass es nicht vergessen ist. Noch mehr: Ich plane, die mediävistisch interessierten Leserinnen und die des Feudalismus mittlerweile kundigen Leser in Kürze mit einem längeren und natürlich reichlich bebilderten Traktat zu belästigen, welchselbiges sich aber schwieriger gestaltete als gedacht und was mich zwang, meine wirren Gedanken, die wie gewohnt von Hölzken auf Stöcksken hüpfen, in eine schriftliche Form der vorläufigen Art zu pressen, ganz altmodisch mit Bleistift und Papier dergestalt, dass hier noch etwas hinzukam und dort noch jenes bemerkt werden musste, was wiederum irgendwie auf dieses verwies.

Und es gibt ja auch noch die Weltläufte (har har). Die Klassenherrschaft im Kapitalismus modifiziert sich. Ausgerechnet die Nachdenkseiten bieten hierzu eine interessante Lektüre: „Noch mehr Mini-Jobs und endlich Einstieg in die Aktien-Rente. Auf dem Weg zur grün lackierten Klassengesellschaft: Die Ampel-Koalition mit verschärfter Arbeits- und Rentenarmut, aber genderpolitisch korrekt“.

Der Autor Werner Rügemer analysiert messerscharf, warum die grüne und liberale Mischpoke mitnichten auch nur ansatzweise links sind, sondern nur eine Fraktion des Kapitals repräsentieren, die sich flexibler an die neuen ökonomischen Trends anpasst:
Und die kleinen, mittleren und großen Unternehmen – von kirchlichen Altenheimen über Mittelstandsbäckereien und Industriereiniger bis zu Amazon – können mithilfe der Digitalisierung die anfallende Arbeit in immer kleinere Portionen aufteilen, sprich Mini-Jobs, die je nach zeitlichem und mengenmäßigem Bedarf eingesetzt, geschoben, gekündigt werden können.

Apropos: Die „Linke“ macht jetzt Klassenkampf für kriminelle arabische Clans. Das ging schon durch die Qualitätsmedien.

Bei der Frau Sahra Nagel („Die Linke Neukölln), die ich nicht als Genossin anreden würde, fällt mir ein Anonymus aus dem 14. Jahrhundert ein:
Ich wil hie schribvn
von diesen tvmben wibvn
was hie wirt plapla gvsprochvn
vppigs in der wochvn
was wirt allvs wol gvdaht
so es wirt für den richtvr braht.

Wenn man liest, was manche „Linke“ von sich geben, könnte man fast meinen, die Drogenfreigabe sei doch der falsche Weg. Auch die Genossin Wagenknecht hat offenbar den Pfad der reinen Vernunft verlassen und wandelt jetzt auf dem des Herumschwurbels.

Vermutlich ist auch diskriminierend, wenn man bei Afghanen in christlichen Kirchen immer die Augen offen halten sollte.

Dann haben wir noch eine anderer randalierende Gruppe, deren Klassenbasis vorwiegend im neuen städischen Kleinbürgertum zu suchen ist und das sich im reaktionären „linksidentitären“ Milieu der heutigen Universitäten tummelt. N-TV:
Die britische Philosophin Kathleen Stock wird monatelang von Genderaktivisten bedroht und bedrängt. Die Polizei rät ihr sogar, Leibwächter zu engagieren. Nun gibt sie ihre Professur in Sussex auf. (…) Transgender-Aktivistinnen und -Aktivisten werfen Stock Diskriminierung vor. Sie hatte gesagt, dass Menschen nicht ihr biologisches Geschlecht ändern könnten und der transaktivistischen Vorstellung widersprochen, dass Geschlechtsidentität in Fragen von Gesetz und Politik den Ausschlag gebe.

Ich hoffe immer noch, dass die Wahlen wiederholt werden müssen. Und nicht nur in Berlin. Bakunin würde sich freuen.