Immobilienmief und Gendermief

unna

Soeben aus der kleinstädtischen Pampa zurückgekehrt, wirkt eben dieselbe dergestalt, dass der Medienblasenhype um dieses oder jenes wirkungslos an mir vorüberzieht, derweilen ich gewohnt eklektizistisch hier und dort die vermeintlichen Neuigkeiten konsumiere.

– Spannend ist natürlich der chinesische Immobilienmarkt, dessen Rumpeln und Pumpeln uns naturgemäß zu der Frage leitet, ob der Staatskapitalismus besser mit dem tendenziellen Fall der Profitrate klarkäme oder ob niemand weiß, ob auch dort die Blasen platzen.

– Die Berliner Initiative, bestimmte Wohnungskonzerne zu enteignen, was bekanntlich löblich und nützlich und im Sinne des Grundgesetzes und auch des höheren Ganzen ist, gerät immer mehr ins Sektenmilieu. Zitate aus dem Tagesspiegel dazu (Paywall):
Ein Mitstreiter beklagt in einer internen E-Mail, die dem Tagesspiegel vorliegt, „dass die Kampagne ein Problem mit einer autoritär agierenden Polit-Sekte hat“, deren Anhänger nicht zu geplanten Gesprächen mit dem Senat gehen sollten: Zementiere die IL ihren Einfluss in „Deutsche Wohnen & Co. enteignen„, schreibt der Aktivist, würde dies „nicht nur die demokratische Kultur nach innen weiter beschädigen, sondern auch die Kampagne nach außen delegitimieren“. (…)

Die erwähnte Ex-Aktivistin, die sich selbst als Marxistin bezeichnet, sagte dem Tagesspiegel: Die IL sei keine linksradikale, schon gar keine sozialistische Organisation. Sie rekrutiere sich aus Wohngemeinschaften in der Innenstadt und werde von „Genderfanatikern und Völkerkundlern“ dominiert. Auch die Debatten in der Kampagne drehten sich oft um sexuelle Orientierung und Hautfarbe, weniger um Mieten und Lohnarbeit. (…)

Die IL-Vertreter versuchten „Sprachgebote“ durchzusetzen, schreibt der eingangs erwähnte Aktivist. Weil er vorgeschlagen habe, in Gesprächen mit potenziellen Unterstützern der Kampagne „etwas softer zu gendern“, also alltagstauglicher zu sprechen, sei er isoliert worden.

Dazu muss man nichts mehr sagen. Wenn es nicht gelingt, das pseudolinke identitäre kleinbürgerliche Pack zu isolieren, ist die ganze Sache dem Untergang geweiht. Schade. Merke: Wo gegendert wird, ist die esoterische Politsektiererei nicht weit.

– Was ist, wenn die Franzosen sich per Abstimmung dafür aussprächen, die Immigration zu zügeln bzw. andere Regeln zu erlassen als die Deutschen (falls man hierzulande von Regeln reden kann)?

Telepolis schreibt über die eigene Zukunft, den „Zwang zur Konformität“ und die Regeln, wer schreiben darf und wer nicht. Lesenswert.

– Zum Erholen vom Mief hier unten gibt es dort auch noch einen Ausblick auf das ambitionierte chinesische Raumfahrtprogramm.

unna

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Kommentare

2 Kommentare zu “Immobilienmief und Gendermief”

  1. Godwin am Oktober 13th, 2021 7:16 pm

    „der Aktivist“, „Die erwähnte Ex-Aktivistin“
    da besschwert sich ein Schornsteinfeger über den anderen, dass er dreckig sei…
    so läuft das leider ab – kaum fühlt sich jemand „isoliert“ und damit gekränkt, mimt er/sie/es die sprichwörtlich
    ud plaudert halt aus, was zwar wahr ist, aber im Grunde bisher ja stillschweigend mitgetragen oder gar bejaht wurde
    da gibt es nur eines

    hab ich das richtig mitbekommen
    Elon Musk baut eine Betriebsstätte, OHNE Genehmigung?
    Corona interessiert im Real Life so gut wie niemanden mehr?
    und CDU 4 Future bekommt hin, was die Linke nicht vermag – sich neu zu organisieren

    btw enteignen – am Ende kaufen sowieso alles die Chinesen auf

  2. Wolf-Dieter Busch am Oktober 13th, 2021 7:25 pm

    Beachte die Kommentar beim Heise-Artikel zu Evergrade. Die vielgeschmähte Regierung Xi scheint Dunst von Volkswirtschaft zu haben.

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