Inhalte überwinden!

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Ich wollte das Publikum nur verwirren und die Saat des Misstrauens in eure Seelen säen.

Ich habe in den letzten Tagen mit Freunden natürlich auch über die anstehenden Wahlen debattiert. Ich bleibe bei meiner Prognose, dass vermutlich Laschet Kanzler werden wird, ob in diesem Jahr oder im nächsten Frühjahr, kann offen bleiben.

Ich stelle mir das Szenario vor, dass die SPD knapp vorn liegt. Was dann? An Stelle Laschets würde ich der SPD dann mitteilen, dass Scholz sich abschminken könne, Kanzler zu werden, weil die CDU den Grünen und der FDP eine Koalition anböte. In dieser Konstellation wäre die CDU stärkste Partei und würde den Regierungsschef stellen. Sowohl die Grünen als auch die FDP sind geil darauf, ihre Klientel mit Ministerposten auszustatten, und würden sich nur wenig zieren. Es geht doch nie um Inhalte. Wer das glaubt, ist naiv.

Scholz hat die Option nicht: Für die die FDP ist die Alternative, zusammen mit der CDU zu regieren, wesentlich attraktiver, da ein angeschlagener Laschet wesentlich nachgiebiger gegenüber dem wäre, was Lindner in Koalitionsverhandlungen fordern wird. Der wäre ja mit dem Klammerbeutel gepudert, würde er mit der SPD und den Grünen zusammengehen. Seiner politiischen Peer Group könnte er das auch schwer verkaufen.

Rot-Rot-Grün wird rechnerisch nicht möglich sein, darauf wette ich auch. Ich bin aber leider kein waschechter Prophet, sonst würde ich Lotto spielen. Aber immerhin habe ich auch beim Duell zwischen Clinton und Trump recht behalten.

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Kommentare

4 Kommentare zu “Inhalte überwinden!”

  1. ... der Trittbrettschreiber am September 19th, 2021 7:45 pm

    Jau, könnte sein. Die DeutschInnen sind mittlerweile richtig fertig politained worden und denken sich getreu germanisch: „Ach Laschet doch einfach – is ja eh alles fürn Afder.“

    Oh Sarah, oh Sahra,
    komm doch mit’m Fahrer,
    denn in det Jewühl,
    bringt High Heel nich viel,
    dann kriegst auch ein Kreuzchen,
    vom rechten linken Käuzchen,
    und nen netten Kommentar,
    dann jehn wa anne Bar.
    Refrängg:
    Mach kein Murks, Murks, Murks,
    und lies Burks, Burks, Burks,
    da kriegste was in Kopp,
    im Keller machts nur Plopp.
    … Oh Sahra, oh Sahra… wo ist denn nur dein Fahra….

  2. Godwin am September 19th, 2021 8:14 pm

    möglich
    in den letzten 10 Jahren hat man Politik und Wahlen ja mehr und mehr zum Medien-Zirkus auf RTL-2-Niveau gemacht.

    Wünschenswert wäre eine Konstellation, die RGR möglich macht und gleichzeitig alle anderen Konstellationen als nicht unbedingt stabiler, attracktiver etc. erscheinen lässt – also egal wie, nur knappe Mehheiten raus kommen.

    Interessant an RGR wäre dann
    a) ob die Superreichen dann wirklich auswandern, wie angekündigt
    b) ob die überhaupt fähig sind, miteinander zu arbeiten

    Das da keine Revolution etc. ausbricht, ist klar.
    Aber Union und FDP müssen m.E. von der Regierung fern, ganz, ganz, fern gehalten werden

  3. Christoph Kühn am September 19th, 2021 9:16 pm

    Nun, wenn ich mir die neuesten Umfragewerte anschaue, hätte Scholz alle Optionen, von wo er sich die fehlenden 22 Prozent herbeiholen kann: von der CDU/CSU, von Grünen und Linken oder theoretisch sogar von FDP und AfD; alle hätten zusammen jeweils 22 Prozent.

    Würde Laschet in dieser Situation Scholz die kalte Schuter zeigen, wäre er derjenige, der eine Regierungsbeteiligung der Linken ermöglicht hätte. Laschet könnte mithin nicht anders: Er müsste das Angebot annehmen, Juniorpartner in einer GroKo unter umgekehrtem Vorzeichen zu werden.

    Vorausgesetzt, dass ein solches Angebot überhaupt käme. Denn die unbekannte Variable ist die SPD: Kann Scholz sich gegen Esken und Kühnert durchsetzen oder wäre er gezwungen, aus Rücksichtnahme den eigenen Leuten gegenüber die CDU/CSU in die Opposition schicken?

    Wie auch immer: Wir werden viel schneller zu einer neuen Regierung kommen als beim letzten Mal und Lindner, der noch immer davon träumt, das Zünglein an der Waage zu sein, darf vier Jahre weiter träumen.

  4. andreas am September 20th, 2021 10:38 am

    Alles sehr entspannend. Ich wählte direkt nachdem ich die Wahlbenachrichtigung bekam im Briefwahlbüro, auch aus Angst mich könne der Schlag treffen ob der hirntoten Akrobatik der Kandidaten. Die Wahlwerbewichte in der Stadt fühlen das irgendwie, denn sie vermeiden mir ihre Werbung entgegen zu strecken wie der Teufel das Weihwasser. Tabea Rößner, die ich schon ewig kenne, stieß ich mit Freude und der Frage warum ich die Grünen wählen solle die sich den Luxus erlauben auf Stimmen eines Bundeslandes zu verzichten, mit Schwung vor den Kopf. Sonst lauschte ich Gregor Gysi, weil er´s kann und weil die Linke Dr.Trabert als parteilosen Kandidaten aufstellte.

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