Nabendynamoumbau, Duschlampe!

Heinrich von Kleist
Ich habe in meinen Seminarunterlagen aus dem Jahr 2017 gekramt. „Liebe Studenten, heute beschäftigen wir uns mit dem korrekten und eleganten Gebrauch des Verbums im Deutschen. Das Deutsche erlaubt auch, vorausgesetzt, man ist dieser Sprache mächtig, einen dynamischen Satzaufbau, obzwar er verschachtelt sein kann, der dem des Lateinischen gleichkommt.“ (Allgemeines Stöhnen und Raunen im Hintergrund)

„Um die Rechtschreibkenntnisse der Studenten an deutschen Universitäten steht es nicht gut. Seit Jahren hört man von Hilferufen der Professoren, die Schulabsolventen seien nicht studierfähig. In der FAZ (Paywall) kommt jetzt der Stuttgarter Germanist Fabian Bross zu Wort: „Die Situation ist dramatisch, wir sind mitten in einer Rechtschreibkatastrophe.“ Er legte 80 Deutsch-Lehramtsstudenten einen Text vor, den sie zu korrigieren hatten. Die meisten Defizite gab es bei der Getrennt- und Zusammenschreibung sowie der Groß- und Kleinschreibung. Zu viele scheiterten an der Unterscheidung zwischen dass und das. „Besonders auffällig ist, dass sogar die allermeisten Prüfungsarbeiten bis hin zu Bachelor- und Masterarbeiten substanzielle Orthografiefehler enthalten, obwohl sie zu Notenabzügen führen können und es eigentlich Zeit genug für die Korrektur geben sollte“, sagt Christina Noack, Professorin für Didaktik der deutschen Sprache. Bross fordert Eingangstests für Lehramtsstudenten und unterstützende Orthografie-Kurse im Studium. Für diese gibt es an Universitäten kaum Mittel, denn man unterstellt, dass die Rechtschreibung bis zum Abitur sitzt. Ein Teufelskreis, denn die Gefahr besteht, dass die späteren Lehrer Lerninhalte, bei denen sie selbst Schwächen haben, einfach aussparen.“ (Aus dem Infobrief des VDS e.V.)

Das kann ich nur bestätigen. Ich hätte fast alle meine Studenten beim Examen durchfallen lassen, aber zum Glück musste ich das nicht entscheiden. Aber ich galt auch als ein Dozent, bei dem es extrem schwer war, eine gute „Punktzahl“ zu erreichen.