Kunstharzlack, nicht?

kunstharzlack hochbett

Wohlthätig ist des Mundes Macht,
Wenn sein Besitzer ihn bewacht,
Denn was er redet, was er spricht,
Oft ist’s was Kluges, oft auch nicht.

Jetzt muss ich die hier mitlesenden Maler, Lackierer und Anstreicher fragen. Die Situation: ein schon mit weißem Lack mehrfach gestrichener Holzdielenfußboden bedarf eines Updates, da sich das Weiß schon ins Grau-Gelbliche zu verfärben beginnt und das Arrangement zahlreiche Macken und Kratzer hat, hervorgerufen und verursacht durch Füße, Schuhe oder andere Accessoires dort hausender junger Damen mit nur geringer oder gar nicht vorhandener Kompetenz in Sachen Sauberkeit, Ordnung und häuslicher Ästhetik, welchselbige man auf den ersten Blick nicht bemerkt.

Denn wo das Flüss’ge mit dem Weißen,
Wo Kunstharz sich und Hölzer paarten,
Das mag man dann gern farbig heißen;
Drum prüfe, eh’ die Zeit dahin ist,
Ob in dem Topf auch Farbe drin ist‘,
Sonst weiß man deinem Werk nicht Dank.

Jetzt lese ich mit Schrecken auf dem Lacktopf: „Nicht mit Kunstharzlacken überstreichen“! Ich wollte aber als SahneLackhäubchen, wenn alles wieder glänzt, noch Klarlack drüberpinseln (wenn ich mich recht erinnere, empfahl dieses auch das hiesige Publikum). Ist denn der erworbene Klarlack ein Kunstharzlack? Und was passiert, wenn doch? Explodiert dann das Zimmer? Oder sollte ich es lassen?

Zum Werke, das wir ernst bereiten,
Geziemt sich wohl ein ernstes Wort;
Wenn gute Reden sie begleiten,
Dann fließt die Arbeit munter fort.
So laßt uns jetzt mit Fleiß betrachten,
Was durch die schwache Kraft entspringt;
Den schlechten Mann muß man verachten,
Der nie bedacht, was er vollbringt.