50 Jahre

Abitur

image_pdfimage_print

Datenschutz-Verfahren und Folterwerkzeuge, revisited

Berliner Zeitung: „Nach Recherchen der Berliner Zeitung reagiert Deutschlands oberster Datenschützer. Zugang zu Stasiunterlagen Dritter soll künftig besser kontrolliert werden.“

„Anlass für das aktuelle Prüfverfahren gegen die Behörde ist der Fall des Berliner Fotojournalisten Bernd Lammel, der seit Jahren gegen Stasivorwürfe kämpft, und der nun feststellen musste, dass die BStU in den letzten Jahren nicht nur ihn, sondern 164 Menschen aus seinem Umfeld „ausgeforscht“ und mehr als tausend Seiten Akten an Journalisten herausgegeben hat. Der Begriff „Ausforschung“ stammt dabei von der Behörde selbst: Das Vorgehen gegen Lammel und sein Umfeld hat im Jahr 2017 eine interne Prüfung nach sich gezogen, die vernichtend ausgefallen ist.“

Ich werde das zum Anlass nehmen, eine Strafanzeige zu stellen. I keep you informed.

image_pdfimage_print

Tsinghua’s Involuted King oder: Kein Jagen und Fischen

Tsinghua’s Involuted King

Interessanter Artikel im New Yorker über die Jugend Chinas: …endless cycle of self-flagellation: …many students (…) feel like „trash“: anxious, stressed, overworked, trapped in a status race.

Das kommt davon, wenn der einzige Lebenszweck die Anpassung an den Mainstream ist. In search of alternatives, some have begun to embrace Marxism, organizing “Das Kapital” reading groups and revisiting leftist revolutionary songs from the Soviet Union. Vielleicht sollte ich zukünftig Online-Kapitalkurse in Mandarin geben?

image_pdfimage_print

Sonnenallee

sonnenallee

Morgens um 5.25 Uhr ist die Sonnenallee fast autofrei und sieht sogar – bei richtigem Licht – ganz angenehm aus. #neukölln #sonnenallee

image_pdfimage_print

Unter Hineinredigierenden [Update]

gendersprache

Gendersprache in a nutshell. Es gibt auch eine Version für Somalia.

[Update] Die Tagesschau hat wohl noch verschlimmbessert.

image_pdfimage_print

Efficiency, anonymity

black casteblack casteblack caste

Und nun das Wort zum Sonntag. Ich war genötigt, zwei Killer anzuheuern. Der Anlass ist zu kompliziert zu erklären. Der „literarische“ Rahmen:

„Why Assassins?“ asked the pit master. „Why those of the black caste?“
„Efficiency, anonymity,“ said the officer.
(John Norman: Witness of Gor)

The men looked at the Assassin, who regarded them, one by one. Men turned white under that gaze. Some fled from the tables, lest, unknown to themselves, it be they for whom this man wore the mark of the black dagger.
(John Norman: Assassin of Gor)

I thought of the assassins of the medieval Middle East. The caste of assassins was quite different. They were not dupes, fools, madmen, too stupid to understand how they had been manipulated by others, young men drunk with the wine of death, who think they will somehow thrive in the cities of dust. Against such mindless puppets, such naive fools, such lunatics, manipulated by those who send them forth, sitting safe in their mountain fastness, safe in their lair of prevarication and deceit, it is difficult to defend oneself. But the Gorean Assassin, he of the Black Caste, is not a naive, twisted, deluded, managed beast serving the purposes of others, but a professional killer. He wishes to kill and vanish, to live, to kill again. Otherwise he is no more than a clumsy oaf, a failure, having accomplished no more than might have a desperate, simple, misguided fool. If he himself dies, he has botched his work, he has failed, he has shamed his caste.
((John Norman: Swordsmen of Gor)

#roleplaying #fantasy #Gor #Assassines #tahari #SecondLife #Killer #teehra

image_pdfimage_print

Agrarisch und revolutionär II

wassermühle
Credits: Stadt Zeven (Wikipedia)

Zweiter Teil von Agrarisch und revolutionär I: Die Ausgangsfragen waren: Warum entstand der Kapitalismus in Europa zuerst, was genau ist der Feudalismus, der ihm vorausging? Bedarf das einer Sklavenhalterwirtschaft – oder ist letztere ein historische Sonderfall, also ein Zufall? Entwickelt sich jede Gesellschaft weltweit (!) nach immer ähnlichen Schemata, bei denen der Feudalismus offenbar nie fehlt, wohl aber oft eine Ökonomie, auf der das römische Weltreich fußte – wie etwa in Japan oder China?

Einer der interessantesten Aspekte, den Mitterauer einführt, ist die ökologische Grenze. Die Arab Agricultural Revolution kam Ende des 12. Jahrhunderts zum Erliegen. Warum? Die Bewässerungsanlagen, die für eine hoch spezialisierte Landwirtschaft braucht, wurden vernachlässigt und verfielen. Die Produktionsverhältnisse, die im Orient wie im Europa „frühfeudal“ waren, ließen auch von der Aristokratie organisierte kollektive Arbeitsformen wie in der Asiatischen Produktionsweise nicht zu.

Die Bauern wurden nicht – wie im mitteleuropäischen Frühfeudalismus – in der Grundherrschaft „organisiert“, sondern von ihrem Land vertrieben. Mitterauer sieht die Ursachen des Niedergangs der islamische Welt in der Ökonomie in den „politischen Verhältnissen“, zum Beispiel in der „Vergabe von Staatsdomänen in Steuerpacht zum Zweck der Besoldung, die zur Überausbeutung“ führte. Das aber ist weder logisch und zwingend, weil „Politik“ als Teil der Überbaus dann mehr oder weniger zufällig und losgelöst von den materiellen Bedingungen agierte.

wassermühle
Credits: Feudale Bockwindmühle, aus einem Alexanderroman, 14. Jh.,Bodleian Libraries

Wenn man Zentral- bzw. Nordeuropa mit dem Orient und China vergleicht, wird die jeweilige ökologische Grenze klarer: Die „grüne Revolution“ zur Zeit der Song Dynastie fußte im Süden Chinas vorwiegend auf dem Reis-Anbau; im Norden dominierte zunächst Hirse, dann Weizen und Gerste. Die Chinesen revolutionierten den Reis-Anbau kontinuierlich. Aber: „Aus der Intensivierung des Nassreisbaus ergab sich für die chinesische Landwirtschaft eine ganz andere Entwicklung als für die europäische durch deren Kulturpflanzen Roggen und Hafer.“ Beim Reis geht es vor allem um Bewässerungstechnik; tiefes Pflügen wie in Nordeuropa mit seinen nassen Böden spielt keine Rolle. Auch wurde kein Zugvieh gebraucht. Großviehhaltung wurde in Landwirtschaft nicht integriert. In Europa schuf der Einsatz von Wagen für schwere Güter – für den man eben Zugvieh brauchte – langfristig bessere Chancen für das Transportwesen als etwa das im Orient dominierende Kamel.

wassermühle
Credits: Chinesisches Dorf mit Reisfeldern, Chinatours.de

Das gilt auch für Wassermühlen: Während im Frankenreich, also im Frühfeudalismus, die Wasserkraft, eine Form, die Gesetze der Mechanik auszunutzen, um Energie zu gewinnen, immer wichtiger wurde, ließen in China zur selben Zeit die Herrscher Wassermühlen, vor allem in buddhistischen Klöstern, zerstören. Die chinesische Agrarrevolution blieb von den Niederschlägen des Sommermonsums abhängig. Der intensiviere Reisanbau kam aber bald an seine Grenze – nach Zerfall der Song_Dynastie stagnierte die Landwirtschaft. „Die Höhe der Zuwachsraten in den einzelnen Großregionen des Kontinents entspricht deutlich den dort jeweils eingeführten landwirtschaftlichen Innovationen. West- und Mitteleuropa liegt hier [ab der Jahrtausendwende] bei weitem an der Spitze.“

Interessant ist, dass sowohl das Kalifenreich als auch China Anfang des Jahrtausend Mitteleuropa technisch haushoch überlegen waren: „In der Langzeitperspektive Industrialisierung betrachtet, kam diesen technischen Innovationen allerdings keine entscheidende Bedeutung bei.“ Die industrielle Revolution im 19.Jahrhundert setzte voraus, dass die Wasserenergie durch andere Energieformen ersetzt wurde. Die ökologische Basis schaffte hier Europa einen entscheidenden Entwicklungsvorsprung.

wagen im Mittelalter
Credits: Schwerer zweirädriger Wagen, Luttrell Psalter, 1325-1340, British Library, London

____________________________________

Bisher zum Thema Feudalismus erschienen:
– Reaktionäre Schichttorte (31.01.2015) – über die scheinbare Natur und die Klasse
– Feudal oder nicht feudal? tl;dr, (05.05.2019) – über den Begriff Feudalismus (Fotos: Quedlinburg)
– Helidos, ubar hringa, do sie to dero hiltiu ritun (08.05.2019) – über die Funktion der verdinglichten Herrschaft in oralen Gesellschaften (Quedlinburger Domschatz I)
– Tria eburnea scrinia com reiquis sanctorum (09.05.2019) – über Gewalt und Konsum der herrschenden Feudalklasse als erkenntnistheoretische Schranke (Quedlinburger Domschatz II)
– Die wâren steine tiure lâgen drûf tunkel unde lieht (10.05.2019) – über die Entwicklung des Feudalismus in Deutschland und Polen (Quedlinburger Domschatz III)
– Authentische Heinrichsfeiern (13.05.2019) – über die nationalsozialistische Märchenstunde zum Feudalismus (in Quedlinburg)
– Der Zwang zum Hauen und Stechen oder: Seigneural Privileges (15.06.2019)
– Yasuke, Daimos und Samurai [I] (24.07.2019)
– Yasuke, Daimos und Samurai [II] (03.05.2020)
– Agrarisch und revolutionär (I) (21.02.2021)
– Trierer Apokalypse und der blassrose Satan (17.03.2021)
– Energie, Masse und Kraft (04.04.2021)
– Agrarisch und revolutionär II (15.05.2021)
– Gladius cum quo fuerunt decollati patroni nostri (Essener Domschatz I) (28.10.2021)
– Magische koloniebildende Nesseltiere mit kappadokischem Arm und Hand (Essener Domschatz II) (14.11.2021)
– Ida, Otto, Mathilde und Theophanu, kreuzweise (Essener Domschatz III) (27.11.2021)
– Hypapante, Pelikane und Siebenschläfer (Essener Domschatz IV) (17.12.2021)
– Pantokrator in der Mandorla, Frauen, die ihm huldigen und die Villikation (Essener Domschatz V) (23.12.21)
– Jenseits des Oxus (09.01.2022)
– Blut, Nägel und geküsste Tafeln, schmuckschließend (Essener Domschatz VI) (18.04.2022)
– Missing Link oder: Franziska und kleine Könige (28.05.2022)
– Die Riesen von Gobero (Die Kinder des Prometheus Teil I) (18.07.2022)
– Die Liebhaber von Sumpa, Ackergäule und Verhüttung (Die Kinder des Prometheus Teil II) (25.07.2022)

Zum Thema Sklavenhaltergesellschaft:
Doppeldenk oder: Die politische Macht kommt aus den Legionen [Teil I]) 05.11.2020)

Doppeldenk oder: Die politische Macht kommt aus den Legionen [Teil II]) 27.12.2020)

image_pdfimage_print

恭喜中国!

china mars

Die Volksrepublik China ist auf dem Mars gelandet. 恭喜中国!

Bei Heise lese ich: „Während NASAs Perseverance atomkraftgetrieben ist, muss Zhurong auf gutes Sonnenlicht hoffen, um mit seinen Solarzellen seine Akkus aufladen zu können.“ Da müssten die „Grünen“ doch jubeln?! Aber vermutlich finden die es nicht gut, dass der Rover nach einer männlichen Feuergottheit benannt wurde.

Ich habe übrigens die Blogroll erneuert und die drei landesweiten Zeitungen der VR China, die in englischer Sprache erscheinen, hinzugefügt: China Daily, Global Times sowie Shanghai Daily. Die Leser könnten bemängeln, dass die Blogroll stark Lateinamerika- und China-lastig ist, aber ich nehme Links auf, die mich interessieren. Die Staebroek News stehen mir naturgemäß eben näher als The National.

image_pdfimage_print

Vade retro, Sprachpanscher!

verein deutsche sprache

Ich bin in den Verein Deutsche Sprache e.V. eingetreten. Ich finde das witzig. Auch der Ehrenpreis „Sprachpanscher“ [des jeweiligen Jahres] ist auf jeden Fall mindestens so sinnvoll wie Journalistenpreise. Man hat die Garantie, im Vereinsblättchen von grauenhaftem Deutsch verschont zu bleiben. Im Stimmritzenverschlusslautmilieu bin ich jetzt natürlich unten durch, aber das geht mir am Gesäß vorbei.

image_pdfimage_print

Lob der Denunziation

denunziation
Bocca di Leone – in der Republik Venedig konnten hier anonyme Denunziationen eingeworfen werden

Dann kehren die früheren Schrecknisse zurück, als man wegen Majestätsverbrechen Considius Proculus belangte; er wurde, während er ohne jede Angst seinen Geburtstag feierte, in die Kurie geschleppt, alsbald verurteilt und gleich hingerichtet… Auch gegen Pompeia Macrina wurde auf Verbannung erkannt; ihren Gatten Argolicus und ihren Schwiegervater Laco, beide Angehöre der führenden Schicht unter den Achäern, hatte der Kaiser schon beseitigt; auch ihr Vater, ein erlauchter römischer Ritter, und ihr Bruder, ein ehemaliger Prätor, gaben sich, als die Verurteilung bevorstand, selbst den Tod. Man hatte ihnen zum Vorwurf gemacht, dass Pompeius Magnus den Theophanes aus Mytilene, ihren Urgroßvater, zu seinen vertrauten Freunden gezählt habe…. (Tacitus: Annalen, Buch VI)

Der Charakter des Denunzianten scheint zeit- und unabhängig vom Gesellschaftssystem zu blühen und gedeihen. Was genau ist der Zweck, jemanden anzuprangern, er oder sie habe etwas „Falsches“ getan?, gesagt oder gar gedacht? Wenn Denunziation nicht eine positive oder gar karthartische Funktion für die Gruppe(ndynamik) hätte, würde sie nicht funktionieren. Ist Maaßen nun ein Antisemit? Egal, man sagt es oder etwas, was so klingt, und wenn dann nach den Fakten gefragt wird, nimmt man entweder alles halb zurück oder hüllt sich in Schweigen oder versucht, das Problem auszusitzen. Solche Menschen ekeln mich an, aber man muss damit leben.

Der Denunziant, gern und oft weiblich, ist also ein Sozialcharakter: „die gesellschaftliche Formierung der Charakterstruktur der Menschen einer Gesellschaft, eines sozialen Milieus oder einer Bezugsgruppe entsprechend ihrer Lebensweise und der gesellschaftstypischen Erwartungen und Funktionserfordernisse hinsichtlich sozial angepassten Verhaltens“ (Wikipedia).

Wir können gern einen Parforceritt durch zwei Jahrtausende machen: Zu Tacitus‘ Zeit war das Ergebnis einer Denunziation sehr oft der Tod. La Terreur geschah im Namen der Moral. Das gilt auch für die Moskauer Prozesse und die Auswüchse der chinesischen Kulturrevolution – eine Blütezeit der Denunziation. McCarthy aus den USA ist ein jüngeres Beispiel für ein gesellschaftlich pathogenes Purifikationsritual, vermeintliche „Feinde“ auszumerzen. Der deutsche Radikalenerlass war nur ein schwacher Abklatsch dessen.

Auch die mediale Jagd nach ehemaligen „inoffiziellen Mitarbeitern des Ministerium für Staatssicherheit der DDR bedarf des Charakters des Denunzianten, sogar wenn dieser sich als Journalist ausgibt: Es geht nicht um das Ergebnis, weil das für den Denunzianten irrelevant ist, sondern um die „Jagdtrophäe“ an sich.

Das Motiv des Denunzianten ist nicht nur die Reinheit des „Volks“-, Gruppen- oder Milieukörpers (wie bei den Linksidentitären und ihrer Jagd auf Rassisten allüberall) -, sondern der Eigennutz: Man dokumentiert der eigenen peer group, auf der „richtigen“ Seite zu stehen. Das funktioniert nur bei einem gefühlten gesellschaftlichen und politischen Konsens, auch wenn der nur innerhalb der medialen Blase herrscht. Die Denunziation festigt kurzfristig den Zusammenhalt der jeweiligen Gruppe oder des Milieus.

Es gibt nur oft eine „dumme“ Pointe: Irgendwann werden die Denunzianten selbst denunziert und Opfer ihrer eigenen Hysterie. Das war auch schon im alten Rom so. Ich studiere auch gerade die Schiedsgerichtsordnung des DJV Berlin, wie zu verfahren sei, wenn man jemanden mit dessen eigenen Methoden zu Fall bringen will. Einen Tarpeischen Felsen kann man heute nicht mehr nehmen.

Nach diesen wurde Sextus Marius, der reichste Mann in ganz Spanien, der Blutschande mit seiner Tochter angeklagt und vom tarpeischen Felsen gestürzt (1); und damit kein Zeifel bleibe, dass der große Reichtum sein Verderben geworden sei, nahm Tiberius seine Silber- und Godgruben, obwohl sie vom Staat beansprucht wurden, als Privatdomäne für sich. Und über das wiederholt vergossene Blut aufgebracht ließ er vollends alle, die als Mitschuldige des Seianus noch im Kerker lagen, umbringen. Da lagen sie – eine ungeheuere Menge Ermoderter jeden Geschlechts, jeden Alters, Vornehme und Niedrige, zerstreut, hier und dort in Haufen. Verwandte, Freunde, – sie durften nicht bei ihnen stehen, nicht sie beweinen, nicht einmal längere Zeit ansehen. Ringsum aufgestellte Wächter, auf jede Miene des Grams lauernd, wichen selbst nicht von den verwesenden Leibern, bis sie in den Tiber geschleppt wurden, wo sie fortschwammen oder ans Ufer trieben, ohne dass jemand sie verbrennen, ja nur auch berühren durfte. Erstickt war durch die Gewalt des Schreckens alle Teilnahme des Menschen am Menschen, und je weiter das Wüten ging, desto fester wurde dem Mitleiden die Grenze gezogen. (Tacitus: Annalen, Buch VI)

schiedsgericht grüne
Satzung der Grünen über Parteiausschlussverfahren

Ich habe mir kurz die Satzung der „Grünen“ angesehen, ob die den Boris Palmer ausschließen könnten. Auch das ist ein Purifikationsritual, bei dem es nicht wirklich um Inhalte geht – die werden nur vorgeschoben und sind bei Palmer ohnehin total lächerlich. Das kann aber unsere schmallippigen Denunzuiantstimmritzenverschlusslautinnen nicht erschüttern. Nein, ausschließen können sie nicht. Vergesst es einfach.

Ich darf noch einmal daran erinnern, dass man versucht hat, mich vor mehr als einem Jahrzehnt drei Mal aus dem DJV Berlin auszuschließen – erfolglos (falls jemand meint, ich könnte das Kleingedruckte in Vereins- und Parteisatzungen nicht richtig lesen). Dann hat der Bundesverband versucht, den Landesverband in Berlin auszuschließen – auch das ging in die Hose. Alle Beteiligten wollen das heute nicht gern hören, deshalb wiederhole ich mich gern.
______________________________________________________

(1) Nach Cassius Dio soll Marius, der mit dem Imperator Tiberius befreundet war, versucht haben, seine Tochter vor den Nachstellungen des Kaisers zu schützen, der jedoch habe den Spieß umgedreht und Marius des Inzestes angeklagt.

image_pdfimage_print

Datenschutz-Verfahren und Folterwerkzeuge

Übermedien: „Nach „Ausforschung“ von Journalisten: Datenschutz-Verfahren gegen Stasi-Unterlagenbehörde“.

Die Sache, die ursprünglich nur die Akte Lammel war, zieht immer weitere Kreise. „Wie nun bekannt wurde, hat Ulrich Kelber, der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI), kurz nach der Veröffentlichung ein datenschutzrechtliches Prüfverfahren in die Wege geleitet. Dem Beauftragten für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, wurde ein Fragenkatalog übersandt mit einer ungewöhnlich kurzen Bearbeitungsfrist von nur einer Woche. Seit dem 7. Mai liegt Jahns Antwort im Haus von Kelber vor. Sie bestätigte die Vorwürfe und Recherchen – und stellt den Bundesdatenschutzbeauftragten offenbar nicht zufrieden.“

Der Bundesdatenschutzbeauftragte hat Jahn und seiner Behörde offensichtlich die Folterwerkzeuge gezeigt, wenn weiter gemauert würde: Im Anschluss hieran wird zu prüfen sein, ob die bisher durch BStU getroffenen Maßnahmen ausreichend sind, oder weiterer Handlungsbedarf besteht, der erforderlichenfalls auch mit aufsichtsrechtlichen Maßnahmen durchzusetzen wäre. Dem Bundesdatenschutzbeauftragten stünden in diesem Falle umfangreiche Mittel zur Verfügung.“

„Grundlage für die nun eingeleitete Prüfung waren Hinweise darauf, dass Medienanträge einiger weniger Redaktionen in der Stasi-Unterlagenbehörde auch dann bearbeitet wurden, wenn sie erkennbar unzulässig waren – und so teils privateste Informationen die Behörde verließen.“

Als kleines Schmankerl kommt hinzu: Ulrich Kelber ist Sozialdemokrat. Die Jahn-Behörde unterliegt der Dienstaufsicht durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien (BKM, aka Kulturstaatsministerin) Monika Grütters, und die ist CDU. Da haben zwei ein Interesse, sich vor den Wahlen noch zu profilieren, und zu meinem Vergnügen nicht miteinander.

image_pdfimage_print

I Stand With Israel

I stand with Israel

Nur damit es klar ist. Das Stammpublikum wird nicht überrascht sein.

By the way. Die Süddeutsche schrieb schon 2014: „Hamas nutzt Gaza-Bewohner als menschliche Schutzschilde“. Das Neue Deutschland nahm damals die Terrororganisation Hamas in Schutz. So schlimm sei es doch gar nicht: „Doch für den Vorwurf, die Hamas missbrauche systematisch die Zivilbevölkerung als Schutzschild, gibt es darüberhinaus außer ein paar verwackelten Drohnen-Aufnahmen und den PR-Plakaten der israelischen Armee kaum Belege.“

Es ist heute ähnlich. Die Welt (Paywall) von heute: „Wie Hamas die eigene Bevölkerung als Schutzschild missbraucht“. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung lügt uns hingegen ganz aktuell die Hucke voll: „Aber Israel ist dort weiterhin Besatzungsmacht und behält die effektive Kontrolle über den bitterarmen, dichtgedrängten Streifen.“ So suggestiv, wie es nur eben geht (mal abgesehen, dass es „dichtgedrängte Streifen nicht gibt“, aber was will man für eine Logik erwarten, wenn jemand „Palästinenser*innen“ schreibt – da weiß man gleich, was man bekommt.)

Wenn man diesem Glottisschlag-Gefasel glauben soll, gibt es gar keine Terrorangriffe der Hamas, sondern nur eine „Gewaltwelle“ oder, um den abgedroschensten Textbaustein deutscher Medien zu zitieren, eine „Gewaltspirale“.

Die Hamas hat u. a. das Ziel, den Staat Israel mit militärischen Mitteln zu beseitigen und einen islamischen Staat zu errichten. Noch Fragen?

image_pdfimage_print

Das Wunder am Karl-Marx-Platz und die Lage

karl-marx-platz

Lob und Preis dem Straßen- und Grünflächenamt Berlin-Neukölln! Da ich die lokalen Medien nur sporadisch zur Kenntnis nehme, war mir dieser geniale Plan entgangen: Die Straße zwischen Richard- und Karl-Marx-Platz in Neukölln ist ab sofort für den motorisierten Durchgangsverkehr gesperrt. Oh, die SPD macht mal was richtig! Martin Hikel , du bist mein lokaler Gott! (Ex-Zivilidienstleistender wie ich! Und Mathe-Lehrer – der hat wenigstens etwas Ordentliches gelernt.) Da man lokal taktisch entscheiden muss, da es mehr um Personen und weniger um Programme geht und in Neukölln CDU und SPD immer fast gleichauf lagen, weiß ich, wen ich das nächste Mal wähle. (Vadre retro, Shitstorm!)

Da niemand außer den hier Ansässigen weiß, warum ich so jubiliere: der Straßenzug Hertzbergplatz – Richardplatz – Karl-Marx-Platz-Karl-Marx-Straße war ein beliebter Schleichweg. Während des Berufsverkehrs staute sich oft der Verkehr in Richtung Westen bis über den gesamten Richardplatz. Da hier grobes Kopfsteinpflaster die Regel ist, verstand man oft, wenn man in den Biergärten am Platz saß und aß und trank, das eigene Wort nicht mehr. Der Wochenmarkt auf dem Karl-Marx-Platz war ein zusätzliches Nadelöhr – man kam sogar manchmal noch nicht einmal mehr mit dem Fahrrad durch, weil parkende Autos alles blockierten.

And now for something completely different. Greta Thunberg teilt einen Beitrag von der BDS-Aktivistin Naomi Klein und erwähnt mit keinem Wort, dass die Hamas über 200 Raketen auf Israel geschossen hat. Warum sollte ich mir überhaupt von einer dummen Göre mit Inselbegabung die Welt erklären lassen? Ich kann das Wort „Klima“ nicht mehr hören.

greta

Übrigens hat Alan Posener (Welt Paywall) einen lesenswerten Hintergrundartikel dazu geschrieben: „Radikale Araber wünschen sich „judenfreie“ Stadtviertel“.

And now for something completely different. Heute ist mein letzter Urlaubstag. Ab Morgen muss ich wieder in dem Beruf, der die meiste Kohle sicher bringt, schindern. (Was für ein Slang…) Jetzt lasse ich meinen Avatar noch ein wenig herumlaufen. Am Wochenende wollen wir jemanden in einer anderen Stadt kidnappen – das muss geplant sein. Ich habe aber schon genug bewaffnete Männer zusammen. (Hallo? Ich spreche über Second Life?! Schickt mir hier nicht ein SEK-Kommando hin!)

balkonien

image_pdfimage_print

Unter Faxern

Versendet hier jemand noch Faxe? (via Fefe) „Telefax ist nicht Datenschutz konform“.

image_pdfimage_print

Offener Brief an den Vorstand des DJV Berlin – JVBB

Offener Brief an den Vorstand des DJV Berlin – JVBB

Liebe Kolleginnen und Kollegen des Vorstands des DJV Berlin – JVBB,

die Veröffentlichungen von BuzzFeed, Übermedien, Berliner Zeitung, Frankfurter Rundschau, mdr 360G, Turi2, HNA und Merkur über die unzulässige Ausforschung von Mitgliedern unserer Gewerkschaft durch die Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) aufgrund von Medienanträgen des rbb und der Bild-Zeitung sind dem Vorstand inzwischen sicher bekannt. Die Abfragen des rbb im Zeitraum von 2010 bis 2017 betreffen fast 50 Funktionäre des damaligen DJV Berlin aus sämtlichen Gremien wie Vorstand, Fachausschüssen und Ehrengericht – bei einzelnen Personen sogar rückwirkend bis zum Jahr 2000.

Der DJV-Bundesvorstand hat sofort nach Kenntnisnahme der Ergebnisse eines internen Prüfverfahrens der BStU den daraus ersichtlichen Aktenskandal öffentlich benannt und Konsequenzen von der dienstaufsichtführenden Staatsministerin für Kultur und Medien im Bundeskanzleramt, Monika Grütters, vom BStU und dem Bundesdatenschutz­beauf­trag­ten gefordert.

Der Vorstand unseres Landesverbandes will offenbar selbst nicht handeln und hat sich in dieser Frage – außer durch wenige Zeilen unseres Vorsitzenden Steffen Grimberg im Newsletter – bisher auch nicht geäußert. Das wirkt auf uns sehr befremdlich. Er sollte dafür sorgen, dass die Ausforschung von Mitgliedern unseres Verbandes, verbunden mit Verstößen gegen das Stasiunterlagengesetz (StUG), das Bundesdatenschutzgesetz und die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) nicht unter den Teppich gekehrt wird!

Die Unterzeichnenden waren Mitglieder des DJV Berlin und sind heute Mitglieder im DJV Berlin – JVBB. Wir alle wurden vom BStU unrechtmäßig ausspioniert. Das hat die Behörde in einem internen fachaufsichtlichen Gutachten selbst zugegeben. Was mit unseren Da­ten geschehen ist und wer immer noch darauf Zugriff hat, wissen wir nicht.

Wir erwarten vom Vorstand, Maßnahmen zu ergreifen, die Rechte seiner Mitglieder durchzusetzen. Dazu gehören Beschwerden beim Landesdatenschutzbeauftragten Berlin und beim Kultursenator, ebenso bei der Intendanz und Chefredaktion des rbb sowie bei der Verlagsgeschäftsführung des Springer-Verlags und der Chefredaktion der Bild-Zei­tung. Wir verlangen, dass der Vorstand uns bei weiteren Schritten sowohl gegen den BStU als auch gegebenenfalls gegen die Bild-Zeitung und den rbb in Sachen Persön­lich­keitsrecht und Datenschutz individuellen persönlichen Rechtsschutz gewährt.

Im Zuge eines Drittbeteiligungsverfahrens, das durch einen Antrag nach Informations­freiheitsgesetz (IFG) der rbb-Reporterin Gabi Probst durch den IFG-Beauftragten der BStU eingeleitet worden ist, sind sowohl die Medienanträge von Gabi Probst zu Mit­glie­dern des DJV Berlin als auch die behördeninternen Unterlagen zu den Ausfor­schun­gen offenkundig geworden. Die BStU hat in dem erwähnten Gut­achten festgestellt, dass bereits die Medienanträge von rbb und Bild unzulässig waren.

Wir fordern, dass die Kollegin Gabi Probst ihr Amt im Aufnahmeausschuss niederlegt und dass der Vorstand sie dazu auffordert. Ihre Recherche-Methoden schädigen das Ansehen des Verbandes, auch angesichts der Presseberichte zu diesem Thema. Aus unserer Sicht ist der Fall Gabi Probst eine Angelegenheit für das Schiedsgericht des DJV Berlin – JVBB.

Mit kollegialen Grüßen

Simone Ahrend
Clemens Glade
Prof. Dr. Peter Kolbe
Inge Kundel-Saro
Bernd Lammel
Caroline Methner
Ann Schäfer
Burkhard Schröder
Dr. Wolf Siegert

image_pdfimage_print

Havelglück

Paddeln auf der Havel - paddling on the river Havel in berlin

Das Video wird von YouTube eingebettet und erst beim Klick auf den Play-Button geladen. Es gelten die Datenschutzerklärungen von Google.

Heute habe ich meine Saison auf dem Wasser, insbesondere auf der Havel, eröffnet. Das Stammpublikum muss über die Örtlichkeiten nicht belehrt werden, da sie schon bekannt sind.

Das vierte Foto von oben zeigt den Grimnitzsee, den ich wieder für mich allein hatte. Der lauernde Reiher links ist echt, der andere ziemlich in der Mitte ist künstlich – ich weiß nicht, was in den Köpfen von diesen Leuten vorgegangen ist. Wenn man schon echte Reiher hat, warum muss man noch lebensgroße Skulpturen eben dieser Vögel dazustellen? Um diese abzuschrecken oder um diese anzulocken?

Es wehte die ganze Zeit eine angenehme aerosolfeindliche Brise bei rund 25 Grad, und es wimmelte von Seglern, die mehr oder weniger ihren Kurs hielten. Die im Video bedankten sich per Gruß von weitem, dass ich die Paddeln ruhen ließ, als sie sich näherten und, wie mir schien, Probleme mit dem Ausweichen und mit dem Bremsen sowieso hatten.

Tiefwerderpaddeln auf der Havelpaddeln auf der Havelpaddeln auf der Havelpaddeln auf der Havelpaddeln auf der Havel

image_pdfimage_print

CCCP und Abwehrzauber

hammer und Sichel

Hammer und Sichel sind seit alter Zeit ein zuverlässiger Abwehrzauber gegen schwarze esoterische Sprachmagie wie Gendersternchen und andere Sonderzeichen in Wörtern. (Liebe hier mitlesende Gefühlslinkegenossen: Die dargestellten Werkzeuge sind ein Hammer und eine Sichel.)

image_pdfimage_print

Basilica minor und Sex

kathedrale lima peru

Die Kathedrale von Lima, Peru. Was eine Basilica minor ist, wusste ich bisher nicht. Auch beim Unterschied zwischen Kathedrale, Basilika und Dom musste ich erst nachgucken.

Am 20.12.1979 war ich zum ersten Mal in Lima und blieb ein paar Tage. Meinem Reisetagebuch entnehme ich, dass ich in Lima im Erotik-Museum war. Beim zweiten Mal kam ich am 29.02.1984 am Flughafen an; am 05.08. flog ich von Lima nach Kuba. Wann genau ich das Foto gemacht habe, weiß ich nicht mehr.

image_pdfimage_print

Lang lebe die Chilisierung-Balkonisierung!

balkonchili

Auf Nachfrage des Publikums: Die Hälfte der Chili-Samen hatte ich gesät, davon ist ca. ein Drittel angegangen. Ich bin blutiger Anfänger, was die Aufzucht von Chili angeht. Nach dem Motto survival of the fittest habe jetzt ich den stärksten Pflanzen ein eigenes Terrain im Anzuchttopf zugewiesen. (Das nächste Mal nehme ich keinen aus Plastik, sondern Eierkartons.)

Leider hat mein Baumefeu den Winter nicht überstanden. Ich hatte aber rechtzeitig für Nachwuchs gesorgt; der Ableger hat es zimmerwarm und wird vermutlich alsbald in die Höhe schießen.

image_pdfimage_print

Nimm dies, Mecki!

mecki

image_pdfimage_print
image_pdfimage_print

← Next entriesOlder entries