Moderne Folter

Sollte man lesen. Ortin Rosner schreibt auf Telepolis über „Wie Julian Assange in Großbritannien gefoltert wird“.

Haben Sie überdies schon einmal darüber nachgedacht, warum Assange derart verwahrlost und um Jahre gealtert wirkte, mit langen, verfilzten Haaren und einem dichten, ungepflegten Vollbart, als er am 11. April 2019 schließlich von der Polizei aus der ecuadorianischen Botschaft gezerrt wurde? Nun, die Antwort ist viel perfider, als Sie es sich vermutlich träumen haben lassen. Drei Monate vor seiner Verhaftung hatte man ihm sein Rasierzeug weggenommen – eine der unzähligen Schikanen, denen Assange ausgesetzt worden war. Die unwürdige Erscheinung des Australiers war ganz bewusst inszeniert worden, passte sie doch zu dem Narrativ des „Monsters“ Assange, das man nähren wollte.

Der Artikel ist eine Rezension von Nils Melzer, Oliver Kobold: Der Fall Julian Assange: Geschichte einer Verfolgung – Der spektakuläre Report des UNO-Sonderberichterstatters für Folter, 22 Euro / 336 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag. Piper, München 2021.