Neues vom linken Elend

linke osnabrück

Antrag an meine lieben Mitmenschen!
Würden Sie bitte alle, ja, unbedingt und ausnahmslos alle, 24 Stunden am Tag, rund um die Uhr, ohne Pause und lebenslang, ein Schild mit dieser Aufschrift um Ihren Hals tragen:
Das Elend hat viele Gesichter – wie gefällt Ihnen meins?
Das stünde Ihnen allen nämlich gut zu Gesicht. (Wiglaf Droste)

(Das musste ich jetzt vorab zitieren, um mir das Thema erträglicher zu gestalten und um eine Schreibblockade zu vermeiden.)

„Sorgt für Empörung“ – nach solchen Textbausteinen lese ich normalerweise nicht weiter. Was die „Linke“ in „Osnabrück-Land“ da verbreitetet, finde ich harmlos, ist es doch ein Lehrbuchbeispiel dafür, dass „politische“ Diskussionen über schwierige Themen nicht geführt werden, sondern nach einem Reiz-Reaktions-Mechanismus ablaufen, bei dem schon a priori weiß, wer was sagen wird.

„Wir haben Antisemitismus importiert“, sagt eben nicht, dass eben dieser erst mit muslimischen Einwanderern ins Land gekommen sei. Unstrittig ist sogar in der liberalen Presse, dass „bei der Integration dieser Menschen mit arabischen Wurzeln einiges schiefgegangen sein muss.“ Warum gibt es jetzt das Getue der üblichen Verdächtigen, das sei „Rassistenscheiße“?

Die Welt hat (leider hinter der Paywall) einen großartigen Artikel von Deniz Yücel über die „Metamorphosen des Antisemitismus“:

„In Deutschland gilt Antisemitismus vielen als praktisch unsichtbares Randphänomen. Dabei greift er noch immer um sich, rechts wie links. Er hat sich nur ein lieblich-progressives Gewand übergezogen: postkolonial, antirassistisch, gendergerecht. Das macht ihn so gefährlich.“

„Doch dem noblen Ziel des Antirassismus schadet man, wenn man – womöglich aus Sorge, dies könne den falschen Leuten nützen – um Tatsachen herumdruckst: dass es weitaus gefährlicher ist, mit einer Kippa durch Berliner Stadtteile wie Neukölln oder Kreuzberg zu laufen als durch Mitte oder Zehlendorf. Oder dass für jüdische Makkabi-Vereine Spiele gegen arabisch oder türkisch geprägte Vereine oft so hässlich verlaufen wie für Migrantenvereine Auswärtsspiele in Ostdeutschland.“

Genau das ist gemeint: Einige der „Linken“ meinen wohl, man dürfe Einwanderer aus Staaten, in denen Antisemitismus und der Hass gegen Israel zur Staatsraison gehört – also auch Syrien – nicht kritisieren. Wie absurd ist das denn? Diese Menschen bringen doch ihr Weltbild mit, also wird es „importiert“. Was ist daran falsch?

Man muss sich schon sehr intellektuell verknoten, um das zu leugnen. Eberhard Seidel schrieb auf Facebook: „Wenn Teile der Muslime in Deutschland antisemitisch sind, heißt das nicht, dass dieser Antisemitismus importiert ist. Wenn Jugendliche, die hier geboren und sozialisiert sind, Anhänger der Hamas sind, heißt das nicht, dass dieser Judenhass importiert ist. Das bedeutet lediglich, dass die alt-deutsche antisemitische Angebotspalette diverser geworden ist und diese Formen des Antisemitismus zum festen Bestandteil des Ideologieangebots in Deutschland geworden sind.“

Diversity also auch bei Antisemitismus? Das, was Frau Sawsan Chebli zu Besten gibt, die sich bekanntlich als „Palästinenserin“ versteht, obwohl sie in Berlin-Moabit geboren wurde (wie bei den Sudentendeutschen und anderen Vertriebenen vererbt sich offenbar der „Flüchtlings-Status“), soll also „Bestandteil des Ideologieangebots in Deutschland“ sein? Das kann man so sehen. Man muss aber dann nachfragen, wo der Unfug, den sie mehrfach absonderte, ihr eingetrichtert wurde – in einer deutschen Schule oder zuhause oder auf der Straße? (Das deutsche Wikipedia macht sich die Erfindung Arafats zu eigen und behauptet, die „Palästinenser“ seien ein „arabisches Volk“).

In den USA ist es übrigens ähnlich. Auch hinter der Paywall der Welt: Apartheidstaaten sind keine Demokratien“, so lautete ein Tweet, den die linke demokratische Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez am Samstagnachmittag an ihre rund 13 Millionen Follower absetzte.

Viele ihrer Mitstreiter verbreiteten den Tweet umgehend nach dem Modell eines Kettenbriefes: Die Abgeordnete Coris Bush retweetete Ocasio-Cortez, deren Mitteilung ihrerseits von Fraktionskollegin Rashida Tlaib weiterverbreitet wurde. Tlaib, in Detroit geborene Tochter palästinensischer Einwanderer, kommentierte die Botschaft von Ocasio-Cortez und Bush mit demselben Wortlaut: „Apartheidstaaten sind keine Demokratien.“

Um erst gar keinen Zweifel aufkommen zu lassen, auf welches Land sie ihre Stellungnahme bezieht, legte Tlaib später nach – sie rief dazu auf, sich die Stellungnahme des palästinensisch-israelischen Künstlers Tamer Nafer anzuhören: „Hören Sie den Palästinensern, die unter der Apartheid Israels leben, direkt zu.“

Das Neue Deutschland nennt Ocasio-Cortez „progressiv“. Mal sehen, wann sie von der Partei „Die Linke“ eingeladen wird.

In den sozialen Medien stellte ich die Frage – to stir the soup up -: „Wie kann man der „Linken“ die islamo-völkische Wahnidee „Palästina“ austreiben?“ Mein Namensvetter Jürgen hat dazu eine interessante historische Antwort, wie das alles anfing – und weiterging.

Nachtrag: Ich muss mich jetzt auch noch vom RBB erholen – was für eine widerliche Hetze!

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Kommentare

9 Kommentare zu “Neues vom linken Elend”

  1. Die Anmerkung am Mai 20th, 2021 11:55 am

    >> “Wie kann man der “Linken” die islamo-völkische Wahnidee “Palästina” austreiben?”

    Gar nicht.

    Die dumme Lemke immer mittendrin statt nur dabei.

  2. Godwin am Mai 20th, 2021 1:52 pm

    „“politische” Diskussionen über schwierige Themen nicht geführt werden, sondern nach einem Reiz-Reaktions-Mechanismus ablaufen“

    völlige Zustimmung.
    wobei die Frage, ab wann ein Thmema als „schwierig“ gilt bereits ein akuter Streitpunkt in diesen Kreisen ist…

    Allerdings manövriert die aktuelle Situation einen wie Burks in ein formidables Dilemma:

    Ist Burks nun im Kern anti-etatisch oder nicht?
    Ist Burks nun pro- oder anti-nationalistisch?
    Und wenn pro – wieso dürfen die einen Nation sein, die anderen aber nicht?
    Ist er nun anti-religiös oder gibt es da doch Ausnahmen?

    Und – ist Burks nun pro Arbeiterschaft oder pro Israel?
    Oder andersherum gefragt – was macht Burks, wenn seine geliebten Arbeiter sich dann doch mehrheitlich als Anti-Semiten herausstellen?

    ich bin gespannt…

    btw – wenn der rbb schon schockt, dann schau lieber nicht hier hin
    (ohne Spass – Lüders und Daibes kannste dir selbst mit pro-palästinensischer Einstellung nicht anhören)

  3. Rano64 am Mai 20th, 2021 2:24 pm

    Die Lüge von AOC wurde in der Zeit auch schon unkritische wiederholt. Dabei haben arabische Israelis exakt die gleichen Rechte und Pflichten wie jüdische Israelis. Nur die Ultraortodoxen sind privilegiert, da sie weder arbeiten müssen noch Wehrdienst leisten.

    Und das „the Squad“ lupenrein antisemitisch ist, kann jeder wissen, der lesen kann.

  4. Herbert Eisenbeiß am Mai 20th, 2021 3:36 pm

    Sawsan Chebli ist durchaus ein Flüchtling – ihr Gehirn hielt so viel Dummheit auf einem Haufen nicht mehr aus, und ist einfach auf und davon.

  5. Gelegenheitsleser am Mai 20th, 2021 5:45 pm

    Ich bin mit zwei jüdischen Mädchen und deren Hauskatze groß geworden. Der Vater war Arier und hatte in der Wehmacht gedient. Er nannte sich selbst „Großdeutscher“ nach dem Namen der Division in der er gekämpft hatte. Die Mutter war nach eigener Aussage 1/64 Jüdin. Ich habe mein Leben lang versucht nachzurechnen, wieviel x/x Jüdinnen die Töchter sind. Es gibt dazu eine Art von Rechenbuch der Nazis. Leider habe ich nie eines zu Gesicht bekommen. Beide sind übrigens in die USA ausgewandert. Das empfehle ich auch allen anderen hier noch lebenden Juden.

    Der Artikel ist leider etwas verworren. Das hier der Millionär Yücel zitiert wird, das finde ich nicht OK. Bei dem weiß ich nie ob sein Artikel nun satirisch gedacht ist oder echten Journalismus im Sinne von Herrn Friedrich darstellen soll.

  6. ... der Trittbrettschreiber am Mai 21st, 2021 9:44 am

    @Gelegenheitsleser

    „…nach eigener Aussage 1/64 Jüdin.“

    Es ist gar lustigst. Die heutige IT-Navigeneration (hätte)würde (wird?) auch dafür eine App entwickeln – 4 FUN & EFFICIENCY.

  7. ... der Trittbrettschreiber am Mai 21st, 2021 9:51 am

    @Gelegenheitsleser

    gab es damals schon Schnelltests für das Selbst-Prüfen von Arieranteilen im Blut für zuhause oder unterwegs?

    Ich frage für eine(n) Freund***In X/D/W/M

  8. Die Anmerkung am Mai 21st, 2021 10:56 am

    @Gelegenheitsleser

    >> echten Journalismus im Sinne von Herrn Friedrich

    Der ist echt gut, ymmd.
    —–
    https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/antisemitische-hass-demo-in-berlin-rbb-loescht-skandal-beitrag-76462660.bild.html

    RBB löscht Skandal-Beitrag

  9. Juri Nello am Mai 21st, 2021 2:17 pm

    Die Hoffnung stirbt immerhin zuletzt.
    https://www.youtube.com/watch?v=MynfsmzXoE0&t=689s

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