Der „Lifestyle-Linke“

Die üblichen Verdächtigen heulen schon getroffen auf, also muss das Buch ganz hervorragend sein. Ich hätte das nicht besser beschreiben können. Der Tagesspiegel:

Der „Lifestyle-Linke“ wird in Wagenknechts Buch polemisch-plakativ überzeichnet. „Er sorgt sich um das Klima und setzt sich für Emanzipation, Zuwanderung und sexuelle Minderheiten ein.“ Er halte den Nationalstaat für ein Auslaufmodell und sich selbst für einen Weltbürger, „den mit dem eigenen Land eher wenig verbindet“, schreibt Wagenknecht. „Überkommene Werte wie Leistung, Fleiß und Anstrengung findet er uncool.“ Denn großgezogen wurde er von „meist gut situierten Helikoptereltern“. Sicherheit gäben ihm „Papas kleines Vermögen und Mamas Beziehungen“, deshalb könne er sich auch unbezahlte Praktika leisten.

Identitätspolitik stehe im Zentrum des linksliberalen Weltbildes. „Die Identitätspolitik läuft darauf hinaus das Augenmerk auf immer kleinere und immer skurrilere Minderheiten zu richten, die ihre Identität jeweils in irgendeiner Marotte finden, durch die sie sich von der Mehrheitsgesellschaft unterscheiden und aus der sie den Anspruch ableiten, ein Opfer zu sein“, schreibt Wagenknecht. Es gehe dem Linksliberalismus nicht um die rechtliche Gleichstellung von Minderheiten, sondern um die „Forderung nach Privilegierung von Minderheiten“, um die „Heiligsprechung von Ungleichheit““.

image_pdfimage_print

Kommentare

13 Kommentare zu “Der „Lifestyle-Linke“”

  1. Godwin am April 14th, 2021 1:29 pm

    „polemisch-plakativ“
    Macht SW jetzt einen auf Satire?

    Am innerparteilichen Prozess kann ihr nicht (mehr) gelegen sein.
    Dann lieber den Markt bedienen, Stöckchen hinhalten und mit den pavlovschen Hundis ordentlich Kohle machen.
    Man weiß ja inzwischen was das ZielPublikum zu lesen wünscht…

    Ist das nicht auch eine Art von Lifestyle und möchtegern links?

  2. admin am April 14th, 2021 2:00 pm

    „innerparteilicher Prozess“ – was soll denn das sein? Sie ist doch klug und weiß, dass sie jetzt nicht austreten sollte, weil man ihr das nie verzeihen würde. Außerdem scheiterten Abspaltungen der der „Linken“ bisher immer. Nein, es muss einen innerparteilichen Putsch geben, und die Lifestyler müssen rausfliegen, mitsamt ihren Gendersternchen.

  3. Ruedi am April 14th, 2021 3:01 pm

    Ich mag auch diese Frau.

    @Wolf-Dieter Busch
    Sex-Appeal? Durchaus.

  4. ... der Trittbrettschreiber am April 14th, 2021 3:08 pm

    Das ist das erste Mal, das diese Gesellschaft in ihrer Funktion als Helikoptereltern beschrieben wird. Meine Eltern hatten das nicht geschafft, das Leben in diesem Land dennoch, dem ich mich einst in so mancher Hinsicht verbunden fühlte. Endlich wird mir klar, wo ich nach meinen Kellerexzessen in einem die freie Willensbestimmung ausschließenden Zustand war – ich habe SW wohl rülpsend Modell gestanden, denn alle diese Eigenschaften finde ich bei mir wieder:
    Ich finde das Klima irgendwie gut, um Emanzipation kämpfe ich täglich zuhause und sehe zu, dass ich nicht solange betteln muss, um mitternachts Einlass zu bekommen, weil es im Hausflur oft zieht und sexuell setze ich mich in jahrelangen Diskussionen für eine vernachlässigte aber blümige Minderheit ein – mich selbst.
    Als Praktikant hingegen bekomme ich horrende Summen an Schweigegeld und oft schon nach Tagen üppige Abfindungen, damit ich mich nicht noch einmal bewerbe und Papas Vermögen wird sicher und unerwähnt von Helmut im Jenseits behütet.

    Jede(r) nur ein Kreuz!

  5. Godwin am April 14th, 2021 3:27 pm

    So ein Putsch wäre z.B. eine mögliche Form des innerparteilichen Prozesses…
    Ein besinnen auf gemeinsame Ziele eine andere…

    SW zieht aber ihr Ego-Ding durch.
    Sie wird wissen, dass abspalten politischer Suizid wäre.

    Eines der Probleme der Partei von Anfang an war, sich von eben diesen nun sog. LifestylerN abhängig zu machen.
    Diese quasi religiösen Eiferer sind es doch, die die Flyer verteilen, Plakate kleben, am Fr bis nachts im Büro sitzen (weil sie kein Leben haben).
    Bisher wurden die Lifestyler von den Futtertrögen noch fern gehalten.
    Aber ohne die bräche der Laden völlig zusammen.
    Die sind Getriebe und Sand zugleich.

  6. ... der Trittbrettschreiber am April 14th, 2021 5:54 pm

    @Godwin

    Diese quasi religiösen Eiferer sind es doch, die die Flyer verteilen, Plakate kleben, am Fr bis nachts im Büro sitzen (weil sie kein Leben haben).

    ja aber…

    https://www.youtube.com/watch?v=865Sn8JrMvY

  7. waldheinz am April 14th, 2021 10:37 pm

    Vor knapp 100 Jahren, am 6.Mai 1921, wurde Erich Fried geboren.

    Links rechts links rechts

    Wenn ein Linker denkt
    dass ein Linker
    bloss weil er links ist
    besser ist als ein Rechter
    dann ist er so selbstgerecht
    dass er schon wieder rechts ist
    Wenn ein Rechter denkt
    dass ein Rechter
    bloss weil er rechts ist
    besser ist als ein Linker
    dann ist er so selbstgerecht
    dass er schon rechtsradikal ist

    Und weil ich
    gegen die Rechten
    und Rechtsradikalen bin
    bin ich gegen Linke
    die denken
    dass sie besser sind
    als die Rechten
    Und weil ich gegen sie bin
    denke ich manchmal
    ich habe ein Recht zu denken
    dass ich doch besser bin als sie

  8. Wolf-Dieter Busch am April 15th, 2021 7:49 am

    das Augenmerk auf immer kleinere und immer skurrilere Minderheiten zu richten, die ihre Identität jeweils in irgendeiner Marotte finden

    Ja genau! Meine Worte!

  9. flurdab am April 15th, 2021 9:55 am

    Die eigentliche Geschichte ist ja die, das Frau Wagenknecht seit 1989 die PDS/ die Partei die Linke systematisch unterwandert und ausgehöhlt hat, um nun 2021 endlich als Fachbuchautorin durchstarten zu können.
    (Dies könnte so oder so ähnlich demnächst verlauten)
    Von mir war es nur Spott für die Negertiven.

  10. Thomas am April 15th, 2021 4:05 pm

    @flurdab: Frau Wagenknecht hat unterwandert???
    Die Gendersternchen-Lifestyle-Linken haben die Linke unterwandert!

  11. Horst Horstmann am April 15th, 2021 4:50 pm

    Marx wußte wenigstens noch zu abstrahieren ohne sich das Blickfeld mit selbstgeschaffenen Strohmännern vollzustellen.
    Daß Masken wie Wagenknecht es stets vermeiden, mal über das Opfergetue ihrer „Mehrheitsgesellschaft“ zu reflektieren, spricht Bände über ihren eigenen Klassenstandpunkt.

  12. Horst Horstmann am April 15th, 2021 4:55 pm

    p.s.:

    „Alles IdPol außer Arbeiterklasse!“ dilettiert dialektisch auf gleichem Niveau wie „Alles Fotzen außer Mutti!“.

  13. flurdab am April 16th, 2021 8:14 am

    @ Thomas
    Hat Sie nicht, wird aber alsbald so dargestellt.
    Ist wie bei Photos mit Stalin, gab offiziel keins mit Trotzki, nachdem alle retuschiert wurden.

    Die Alte macht mich echt fertig. Eigentlichwollte ich nicht „wählen“, weil es ja nichts zu wählen gibt.
    Und nu stellt Sie sich nach innerparteilichen Knatsch wieder in NRW auf.

    Weiber…

Schreibe einen Kommentar