Durch die Pampa

llanos

In den südlichen Llanos (Ebenen) von Venezuela, einige Stunden mit dem Jeep südlich von Elorza nördlich des Rio Capanoparo (ein Nebenfluss des Orinoco). Wir waren auf dem Weg zum Guahibo-Territorium. Auf der Fahrt ist auch mein liebstes Selfie entstanden. In der Regenzeit ist die Strecke nicht passierbar.

Ich liebe es, mit einem Jeep durch die Pampa zu brettern fahren (1998).

llanos

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Bescheidene Verhältnisse

Man kann sich lebhaft vorstellen, was die üblichen Verdächtigen aus diesem Tagesspiegel-Artikel für Schlüsse ziehen: „Mehr Corona-Infektionen in Einwanderervierteln“.

Insbesondere Patienten, meist seien es Männer, aus „Großfamilien“ seien wegen Covid-19 in Behandlung. Oft sprächen sie Arabisch, auch Türkisch oder Serbokroatisch. Ab und zu habe es Streit mit Angehörigen gegeben, die sich nicht mit dem Besuchsverbot abfinden wollten, berichten Vivantes-Pflegekräfte.

Allerdings, so sagen die selben Klinikmitarbeiter, gebe es Coronafälle in der gesamten Bevölkerung. Tendenziell seien schwere Verläufe bei jenen Patienten häufiger, die aus „eher bescheidenen Verhältnissen“ kommen, wie es eine Vivantes-Medizinerin ausdrückte.

Auch die Tatsache, dass „man sich [mit Regeln] nicht abfinden will“, kann ich mir lebhaft vorstellen, ich habe das sechs Jahre mitmachen müssen.

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Volksgemeinschaft 2.0

die grünen

Was die Grünen wirklich wollen: Der Kapitalismus soll hoffähig bleiben und die Illusion aufrechterhalten werden, es könne „gerecht“ zugehen. Eine neue Volksgemeinschaft zwischen Kapital und Arbeit, jetzt aber „divers“!

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Krieg gegen die Vernunft

Graffiti

Heute haben wir viel zum Fremdschämen.

– Die FAZ: „2 + 2 ≠ 4 – In den Vereinigten Staaten soll Mathematik nicht mehr rein objektiv, sondern ein Zeichen „weißer Vorherrschaft“ sein.“

Auch Objektivität, heißt es in dem Begleitbuch zur neuen Lehrmethode unter dem Titel „Abbau von Rassismus“, sei ein charakteristisches Zeichen für „weiße Vorherrschaft“. (…) Der britische Publizist Douglas Murray schreibt den sogenannten Krieg gegen die Mathematik gesellschaftspolitischen Strömungen zu. Als der Schulbezirk Seattle im Bundesstaat Washington vor zwei Jahren ansetzte, den Unterricht zu „entkolonialisieren“ und Mathematik durch Programme wie Unterwasserrobotik, Streetart und Genderstudien zu ergänzen, warf er den amerikanischen Pädagogen vor, sich der Woke-Kultur zu beugen. Der Trend, Probleme grundsätzlich unter dem Vorzeichen von Rassismus zu interpretieren, habe in den Vereinigten Staaten längst das Ausmaß einer betäubenden Orthodoxie erreicht.

Die sind doch total irre. Es ist aber folgerichtig und wird hier auch so kommen. Die Grünen scharren schon mit den „Antirassismus“-Hufen. Wer sich aber mathematischer Logik verweigert, wird bei der Unterwasserrobotik nicht weit kommen.

– Ist jemand gerade an einer Grenze zwischen Deutschland und einem Nachbarland? Wer nach Deutschland einreist, bekommt eine fragwürdige Warn-SMS aus dem Hause Spahn.

Wer auf den Link in der SMS klickt, landet auf einer zunächst immer deutschsprachigen Seite des Bundesgesundheitsministeriums, die zudem je nach Browser noch einen ebenfalls deutschsprachigen Datenschutz-Dialog anzeigt. Diese Anzeige ist bildschirmfüllend, selbst auf einem 6-Zoll-Riesensmartphone mit hoher Bildschirmauflösung.

Stimmt der Nutzer zu, dann werden auf sein Gerät 19 Cookies geladen, unter anderen von Google und Youtube – auch welche, die Marketingzwecken dienen. Warum das auf einer Informationsseite der Bundesregierung notwendig sein soll, ist aus Experten-Sicht völlig unverständlich.

Warum? Dieses Chaos ist das Ergebnis eines wochenlangen Abstimmungsprozesses zwischen Bundesgesundheitsministerium, Bundeswirtschaftsministerium, Bundesdatenschutzbeauftragten und Bundesinnenministerium. Ach so. Das erklärt es natürlich.

– Die Ruhrbarone weisen zu recht darauf hin, dass sich die Landesmedienanstalten zu Zensurbehörden aufschwingen – dank des Paragrafen 19 des neuen Medienstaatsvertrages.

Die Telemedien, gemeint sind zum Beispiel Online-Magazin [sic], Blogs und Youtube-Channels, werden wie die TV- und Radiosender von den Landesmedienanstalten (LMA) beaufsichtigt.

Auf der Website der Anstalten fand ich den wunderschönen Satz: „… einer von den Medienanstalten anerkannten Einrichtung der Freiwilligen Selbstkontrolle“. Man müsste Max Weber fragen, ob es auch eine unfreiwillige Selbstkontrolle gebe. Oder ist das eher das Metier von Siegmund Freud?

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Nicht vergnatzt, nur kalt

tungurahua

Nein, ich war nicht vergnatzt, es war auf dem Vulkan Tungurahua nur saukalt – immerhin waren wir dort, wo das Foto Ende 1979 aufgenommen wurde, 3.800 Meter hoch. Am nächsten Tag bin ich die fehlenden 1.200 Höhenmeter bis zum Krater allein aufgestiegen. (Wenn ich meine Schuhe auf dem Foto heute ansehe, wird mir fast schlecht – mit Halbschuhen auf einen Fünftausender…)

Mein damaliger Reisebegleiter ist vor einigen Jahren verstorben, obwohl er jünger als ich war. Das erinnert einen daran, was bleiben wird, online und offline, und was nicht.

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Umstrukturiertes Sterben

neues deutschland

Dem „Neuen Deutschland“ droht der Exitus. Vorher kommt noch ein bisschen Klassenkampf. Die Belegschaft wehrt sich usw.. Oder auch, in Kapitalismus-affinem Neusprech: „Gesellschafter, die Partei Die Linke und Geschäftsführer Matthias Schindler beabsichtigen, Verlagsbereiche umzustrukturieren. Schindler verlässt das Unternehmen Ende 2021.“

Merke: Die Hälfte der Anteile der Partei „Die Linke“ (bzw. damals Linkspartei/PDS) an der Neues Deutschland Druckerei und Verlag GmbH waren (Plusquamperfekt) an die Beteiligungsgesellschaft Schindlers (communio beteiligungsgenossenschaft eG Amtsgericht Berlin (Charlottenburg) GnR 642) verkauft worden. Die Welt berichtete 2015:
…die Communio konnte die Anteile zu traumhaften Konditionen übernehmen. Zwar verlangte die Partei einen Kaufpreis von 1,6 Millionen Euro. Aber der Betrag wurde sogleich gestundet, zu einem damals üblichen Zinssatz von 4,5 Prozent. Der Käufer sollte die Summe in 16 Raten von 2007 bis 2022 abstottern. Mit der höchst ungewöhnlichen Konstruktion wollte die Partei jährliche Einnahmen in sechsstelliger Höhe generieren, „die für die unmittelbare politische Arbeit genutzt werden können“. So hatte es der Parteivorstand beschlossen, als er den Deal auf den Weg brachte. (…) Aus den erhofften Einnahmen für die politische Arbeit wurde aber nichts. Stattdessen hat die Transaktion ein Loch von rund einer Million Euro in die Parteikasse gerissen.

Dumm gelaufen. Oder: Wer hat hier wen über den Tisch gezogen? Oder können die Linken etwa nicht mit Geld umgehen? Aber da ist noch das Grundstück… Und bei dem sind die Eigentumsverhältnisse, wie zu erwarten, „verschachtelt“.

Zum Vergleich: die Taz hat ungefähr die dreifache Auflage. Die Junge Welt liegt knapp über dem Neuen Deutschland, die Wochenzeitung Jungle World liegt darunter.

Natürlich ist das alles im Trend und gilt auch für bürgerliche Medien: „Die verkaufte Gesamtauflage der Tageszeitungen in Deutschland ist zwischen 1991 und 2020 kontinuierlich gesunken: Wurden im Jahr 1991 noch rund 27,3 Millionen Exemplare verkauft, betrug die Auflage im Jahr 2020 noch rund 12,5 Millionen und hat sich damit halbiert. Auch die Zahl der in Deutschland erscheinenden Tageszeitungen ist zwischen 1991 und 2018 von rund 158 auf 114 Titel gesunken.“

Mein Rat an die Belegschaft: Genossenschaft ja, aber nur, wenn das Grundstück dabei ist. Alles andere wäre, wie man im Proletariat zu sagen pflegt, Verarsche. Und schafft die Gendersternchen wieder ab – die erhöhen die Auflage nicht, ganz im Gegenteil.

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Lang lebe der US-Imperialismus

top level domain us

Ohne Worte oder: Einmal mit Politprofis arbeiten…

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Verbloggung [Update]

nominalstil

Kommt gleich in mein Seminarprogramm und steht in einer Reihe mit „Verunmöglichmachung“ und „Verunglimpfung“.

Update: Ich vergaß Zurverfügungstellung.

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