25 qm

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Immer wieder Lifestyle-Themen hier… Ich lese gerade entsetzt in der Printausgabe des ehemaligen Nachrichtenmagazins, dass die Soziologin Christine Hannemann meint, mehr als 25 Quadratmeter brauche man eigentlich nicht zum Wohnen.

Mit ist natürlich klar, dass ich extrem privilegiert bin. Woanders ist es anders. Ich mag aber kein miniwohnen (schönes Verb!). Allein meine Bücher und meine Blumen brauchen schon 25 Quadratmeter. Soll ich die etwa abschaffen, vergesellschaften oder digitalisieren? Und wo soll ich dann schlafen? In der Hängematte? Da müsste ich aber bis zur kompletten Erderwärmung warten, inklusive Palmen vor dem Balkon.

Ich lebe nicht so luxuriös wie ein bekannter kleinbürgerlicher Couponschneider (mit Verlaub: „großbürgerlich“ ist eine ökonomische Kategorie – der Besitz von Produktionsmitteln, und zwar nicht nur einem – und kein Lebensgefühl), und auch meine Teller sind nur auf den ersten Blick phänotypisch den seinen vergleichbar, aber zwei Bäder und Balkon – obzwar winzig – und rund 100 bezahlbare und helle Altbau-Quadratmeter (inklusive Gästezimmer) mitten in Rixdorf aka Berlin-Neukölln sind schon fast so edel wie eine Villa am Tegernsee.

Liebe Frau Hannemann, auch nach der Revolution bestehe ich auf mindestens 80 Quadratmetern. Ein Garten wäre auch nicht schlecht.

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Kommentare

7 Kommentare zu “25 qm”

  1. ... der Trittbrettschreiber am März 14th, 2021 2:02 pm

    Den Vogel hats mutmaßlich zu Boden gerissen – Whisky und Radiomusik mit Kurbel. Da ist eine Gefühls-Verwechslung zwischen Fliegen und freiem Fall naheliegend.

    ;-)… tolle Plattensammlung…oder sind das alles gedruckte Hörbücher mit Podcasteinlagen?

  2. flurdab am März 14th, 2021 3:10 pm

    Man braucht ja schon für eine ordentliche Vorratshaltung mindestens 15 m².
    Und da sind nur haltbare Konserven und Frischgemüse gemeint.
    Toilettenpapier und Gefriertruhe gehen extra.
    Dann kommen im fortgeschrittendem Alter noch mal mindestens 20 m² Lagerraum für „Dinge die man nochmal brauchen kann“ dazu.
    Ich habe z.B. eine Standbohrmaschine.
    Die brauche ich nur sehr selten, aber mir jedesmal eine Neue zu kaufen, wenn ich sie denn brauche, erscheint mir aberwitzig.
    Und wenn man jetzt noch lesen und schreiben kann hat man die Arschkarte.

    Soziologinnen haben selten Besuch.

    Hat die Soziologin eigentliche einen Selbstversuch über 5 Jahre durchgeführt?
    Man könnte ja mal eine Befragung zum gefühlten Glück in St. Pertersburg machen.
    Da gibt es noch heute „Wohngemeinschaften“ mit unter 25 m².
    Kommunalka, der neue Trend!

    Was mich am meisten stört ist die Dummheit!

  3. flurdab am März 14th, 2021 3:28 pm

    Ein Gruß aus Kina.

    https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/bau/in-diesen-abwasserrohren-aus-beton-sollen-menschen-wohnen/

    Wobei ich die Idee nicht grundsätzlich schlecht finde, also für „Sozialgedöns- Studentennnnnen“.

    Hauptsache den Funktionären geht es gut.

  4. bentux am März 14th, 2021 4:36 pm

    So ein bisschen in die Zukunft schauen: Korben Dallas‘ Apartment. Darin kann man sogar ein paar Leute Verstecken.
    Im alten römischen Reich war das mit dem kompakten Wohnen, mit guter Ausnutzung des Platzes, auch schon bekannt.
    Es geht also.
    <8*)

  5. EutinOH am März 14th, 2021 7:26 pm

    Sehr gemütlich, ohne Bücher(Wände!) könnte ich nicht Leben und dafür braucht es Platz.
    Sieht bei mir ähnlich aus, allerdings mit diversen Büchern anderer Kategorien, aber das ist ja Geschmackssache.

  6. Flay am März 15th, 2021 6:34 pm

    Mit 20-30 Quadratmetern wohnt es sich eigentlich ganz hervorragend, aber kommt natürlich immer drauf an, was man für sich als Luxus erachtet. Für den einen ist es eine partytaugliche Wohnung, für den anderen die physische Bibliothek. Wenn man sich damit gut fühlt, warum nicht. Meine Bücher sind alle auf Festplatte. Weniger Platz bedeutet weniger putzen, staubwischen, weniger Gelegenheit, unnütze Sachen einzulagen, weniger Miete=weniger Geld verdienen müssen. Freizeit ist für mich der wahre Luxus, und wenn die Miniwohnung bedeutet, dass ich dafür mit einem Nebenjob auskommen kann, ist es das alles wert. Man könnte sogar versuchen, schon in jüngeren Jahren zu einem Couponschneider im Kleinformat zu werden:
    https://frugalisten.de/rente-mit-40-tot/

  7. Fritz am März 16th, 2021 1:49 pm

    Es ist doch völlig klar, wir sollen doch noch ein paar Millionen Muslime und Afrikaner in Deutschland aufnehmen, da müssen alle zusammenrücken.

    Städtische Baulücken werden zunehmend geschlossen, egal ob im Unkraut Vögel nisten, scheiß auf Ökologie.

    Wer schon mal wissen will wie es hier in ein paar Jahren aussieht lese das:

    https://www.theguardian.com/books/2016/jan/20/this-is-london-by-ben-judah-review

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