Das Geheimnis der Maya-Scherbe

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Ich muss gestehen, dass ich ein Dieb bin, obwohl der Eigentümer sich nicht beschweren wird, da er schon rund 1000 Jahre tot ist. In Uxmal (Yucatan, Mexiko) habe ich am 17.10.1979 ein Artefakt mitgenommen, das vermutlich Teil eines Kruges oder Gefäßes gewesen sein wird, fernab von den Ruinen. Ich streifte durch das Areal, was schwierig war, da außerhalb der wenigen gerodeten Plätze wegen des dicken Dschungels kaum ein Durchkommen ist. Ich fand eine kleine Lichtung mit vielen steinernden Trümmer, aber auch verstreute Tonscherben. Eine davon steckte ich ein.

In Uxmal waren wir fast allein. Auf keinem der ein Dutzend Fotos ist ein anderer Tourist (außer meinem Reisebegleiter) zu sehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Archäologen diese Scherbe zurückgelassen haben. Andererseits ist es auch schwer vorstellbar, dass diese Scherben nicht im Laufe der Jahrhunderte völlig überwuchert wurden, zumal Uxmal seit einem Jahrtausend nicht mehr besiedelt ist. Es wird ein Geheimnis bleiben.

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Kommentare

2 Kommentare zu “Das Geheimnis der Maya-Scherbe”

  1. ... der Trittbrettshreiber am Januar 4th, 2021 11:23 am

    Seltsam. Was ist so faszinierend an Dingen, die außerhalb unserer zeitlichen und räumlichen Zugriffsmöglichkeiten sind. Kleben da irgendwelche „Phantasmagorien“ dran oder ist deren Aura von geheimnisvoller Usrprünglichkeit sicht-, riech- oder fühlbar? Kann der Besitzer eines Artefakts oder einer Reliquie sakraler oder fiskaler Art an Kräften, Schwingungen oder Schicksalen teilhaben, wenn er sie betrachtet, benutzt oder gar sich einverleibt? Welche Faszination geht von dem Feldabort Napoleons aus oder der Stimmgabel von Beethoven, dem Pinselputzlappen von Picasso?
    Ich werde nun in den Keller hinabsteigen, um mich lange Zeit in meditativer Hingabe einer grünen Pfandflasche aus meinem Lagerbestand des Jahres 1989 zu widmen. „Wir sind noch voll!“ ruft es mir chorisch aus dem Regal zu und ich möchte mir nicht sicher sein, ob ein Stück Berliner Mauer und eine alte leere Bierpulle im Ranking gleiche Chancen haben sollten…

  2. flurdab am Januar 5th, 2021 7:48 am

    Sieht aus wie ein Nippel.
    Kann man nicht liegen lassen.
    Ist dem Unterbewusstem geschuldet.

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