Marcia Maria und reisende Rassisten

marcia maria

Mit der Marcia Maria war ich 1982 zehn Tage unterwegs auf dem Rio Solimões (Amazonas), von Tabatinga bzw. Benjamin Constant in Brasilien bis nach Manaus.

„Reiselustige Personen, so heißt es, sind weitaus weniger rassistisch. Das ist natürlich grober Unsinn. Selbst den größten Fremdenfeind begeistert eine schöne Aussicht. In Wahrheit reisen vor allem Rassisten. Die glauben in fremden Ländern etwas anderes zu finden als immerzu das Ewiggleiche. Am schlimmsten sind die Weltenbummler, ehemals Landstreicher genannt. Landstreicher aber konnten noch etwas. Oft waren das vorzügliche Taschendiebe, Trickbetrüger oder unterhaltsame Tölpel. Die Weltenbummler können gar nichts. Die brauchen auch nichts mehr zu können, weil sie nicht die Armut treibt, sondern ihr stumpfsinniger Reichtum. Die wollen niemanden berauben. Die wollen sich nur selbst bereichern. Und das nicht einmal mit Geld, denn davon haben sie genug. Nein, sie wollen Erlebnisse. Sie müssen ständig etwas erleben, um nur ja nicht leben zu müssen. Und sie wollen Erfahrungen. Sowohl gute als auch schlechte. Sie wollen lieber Erfahrungen sammeln, anstatt Wissen anzuhäufen.“ (Lisa Eckhart: Omama)