Unter Samariter*_/:Innen

religon

Bei Bibelzitaten höre ich immer genau hin. Das Werk konnte ich einigermaßen auswendig, da ich von Kindesbeinen an knappe zwei Jahrzehnte jeden Tag, manchmal stundenlang, damit bombardiert wurde. Ich erkühne mich zu behaupten, dass ich die Bibel ähnlich virtuos zitieren kann wie ein orthodoxer Rabbi den Tanach.

Katrin Göring-Eckardt ist eine Funktionärin der Grünen, „engagiert“ in der Evangelischen Kirche und bezeichnet sich selbst als fromm. Sie fördert daher, was typisch für die Grünen ist, den Religiotismus und die Religioten unter anderem dergestalt, dass sie unschuldige Kinder mit Aberglauben und frommen Märchen zwangsweise belästigen will.

Jetzt sagte sie dem ZDF in einem lächerlichen, auf jede Tränendrüse drückenden Beitrag: Deshalb nochmal besonders in die Ohren von ‚Christ‘-Demokraten gesprochen: Der barmherzige Samariter, der hat auch seinen Mantel geteilt und nicht erst gewartet, bis irgendjemand gekommen ist und gesagt hat: Ich wäre auch noch bereit.

Ich habe schnell in meine Fachliteratur geschaut. Die gute Nachricht: Sie hat nicht behauptet, dass die Samariter Mitglieder des Arbeiter-Samariter-Bundes waren. Die Samariter hießen auch gar nicht so, sondern Samaritaner (das nur im Besserwisser- und Korintherkacker-Modus).

Die schlechte Nachricht ist, dass bei ihr ein paar Laternen durcheinandergekommen sind. Oder waren es die Martinsgänsemäntel?

Das kommt davon, wenn man das Theologie-Studium – was auch für Grüne nicht untypisch ist – abbricht.

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Kommentare

4 Kommentare zu “Unter Samariter*_/:Innen”

  1. ... der Trittbrettschreiber am September 21st, 2020 5:41 pm

    Eschatologie und Soteriologie sind Begriffe, mit denen man sich als Google fähig outet. Wenn da auch mal ein Smariter bei 45° Wüstentemperatur seinen Mantel nach dem Vorbild des heiligen Martins teilt, ist doch zumndest nett von ihm, zumal er ja auch noch für die Rekonvaliszenz und Bed&Breakfast ein paar Sesterzen dagelassen hat. Wen interessiert in der evangelischen Kirche überhaupt noch, was in der Zürcher Ausgabe oder der Lutherübersetzung steht. Das grüne Glaubensbekenntnis gibts doch morgens im Radio: „Heute morgen fuhr ich nachdenklich über die Autobahn… die Leute in den anderen E-Fahrzeugen schienen irgendwie gestresst hier im Stau…blöde Klimapolitik.“
    Katholisch ist da schon spirituell erquickender. Da ist dann vom Hoffen auf steinigem Wege die Rede und dass der Weg dann sicher irgendwann einmal zuende sein wird, dort hinten hinter den Historien an der Biegung des schwarzteerigen Flusses, an dem die nächste erlösende Mautstation wartet…
    Bei den Freikirchen kann man sich dann ganz im Lichte Billy Grahams um die Konkurenten Heckler&Koch und Haenel um das treffgenaue Maschinengewehr streiten: „Werdet, wie die Kinder“ im Gegensatz zu „Werdet wie die Kinder“. Bei all den Jotas muss dann ja irgendwann alles grün werden- so wie bei mir im Keller.

  2. Wolf-Dieter Busch am September 21st, 2020 7:16 pm

    Ein Studienabbruch als Ursache für eine Wissenslücke bei den Heiligengeschichten … das hat was Burleskes. Châpeau!

  3. flurdab am September 22nd, 2020 9:05 am

    Liebe Brüder und Schwestern aus dem alten Mitteldeutschland, seht es mir bitte nach.

    Die Frau ist aus dem Osten, die hatten nüscht, nicht mal Heiligengeschichten.
    Man gewinnt den Eindruck das die evangelische „Kirche“ in der DDR eine Aussenstelle der Staatssicherheit war. Gauck, Merkel, Göring- Eckardt
    Abgesehen davon sollte man erst seinen eigenen Mantel teilen, bevor man großzügig die Unterwäsche der Umherstehenden herschenkt. Gerade dann, wenn man selber daran mitwirkt, diesen die zuverlässige und preiswerte Gasversorgung für den Winter abzuwürgen.
    Bei der Einfalt fällt mir nur noch der heilige Aquavit als Nothelfer ein.

  4. ... der Trittbrettschreiber am September 22nd, 2020 2:14 pm

    „…der heilige Aquavit…“

    :-)… eine gelungene Zusatzbuße – Absolution im Abo. Danke @flurdab

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