Bunt oder: Unter dem Banner des José Gabriel Condorcanqui Noguera

crime index immigrants denmark

In (oder sagt man „auf“?) einem so genannten sozialen Medium schrob ich: „Was spricht dagegen, die erfolgreiche Politik der dänischen Sozialdemokraten zu übernehmen? Im politischen Diskurs in Schweden war es bis jetzt tabu, über den Zusammenhang zwischen der ethnischen Zugehörigkeit und der Häufigkeit von Verbrechen zu sprechen. In Dänemark ist das anders.

Bevor jetzt einige Schnappatmung bekommen [das war an das Fratzenbuch-Publikum gerichtet – die hiesige Leserschaft ist bekanntlich abgebrühter]: Ihr könnt mich gern shitstormen, aber mir macht das nichts. Ich shitstorme notfalls zurück. Mir sind Argumente lieber als Gefühlsduselei und moralisierendes Getue.“

Ich habe mir mal einige Fakten angesehen. Leider geht Deutschland bei diesem Thema begrifflich einen Sonderweg. Ausländerkriminalität ist nicht nur ein falsches Wort, sondern führt auch in die Irre. Einwanderer sind mitnichten immer „Ausländer“. In Deutschland war das Staatsangehörigkeitsrecht lange Zeit so verstaubt und antiquiert, dass Einwanderer oft rechtlich „Ausländer“ blieben, obwohl schon ihre Großeltern in Deutschland lebten. Wer sich über Kriminalität und Immigration informiert, muss die zweite und dritte Generation (immigrants offspring, vgl. Tabelle oben) einbeziehen – und die sind jetzt schon oft deutsche Staatsbürger – wie die berüchtigten arabischen Großfamilien.

Sind Einwanderer immer „krimineller“? (Die Goten im römischen Reich lassen wir mal weg.) Auch hier wird es kompliziert und ist je nach Land unterschiedlich.

Contrary to popular perceptions that immigration increases crime, the research literature demonstrates that immigration generally serves a protective function, reducing crimeaccordng to science. Das meint die USA, und die sind als klassisches Einwanderungsland anders als wir. „Integration“ bedeutet dort nicht, irgendetwas „Kulturelles“ zu übernehmen (von wem?), sondern sich mit der neuen Heimat politisch zu identifizieren. (Symbolisch: Hand aufs Herz bei der Nationalhymne oder zurückkehrende Soldaten mit „thank you for your service“ zu begrüßen). Die obige These stimmt also so nicht unbedingt für europäische Länder.

Einige Zitate aus einem Artikel der „Welt“ (Paywall) mit dem suggestiven Titel „Dänemarks knallharter Weg gegen Bandenkriminalität“:
Tatsächlich werden Gangverbrechen dort besonders hart bestraft, und Personen, die im Verdacht stehen, Mitglied einer Bande zu sein, häufig kontrolliert. –
In der Einleitung eines entsprechenden Papiers heißt es, viele Migranten fügten sich gut in die dänische Kultur ein, zu viele mit nicht westlichem Hintergrund täten dies aber nicht. Bis Ende des Jahrzehnts sollen, so sieht es die Initiative vor, sozioökonomisch schwache Wohngegenden mit hoher Kriminalitätsrate, in denen viele Menschen mit Migrationshintergrund leben, abgeschafft werden. –
Um solche Wohngegenden zu integrieren, sollen beispielsweise Kinder ab dem ersten Lebensjahr mindestens 25 Stunden pro Woche die Kita besuchen, um die dänische Sprache und Kultur zu erlernen. Ansonsten drohen ihren Eltern Sozialkürzungen. –
Ein weiterer Punkt, der als umstritten gilt, sind die 2019 eingeführten sogenannten Strafzonen. Danach führen Gewaltverbrechen, die in designierten Gebieten begangen werden, pauschal zu doppelt so hohen Strafen. Der Gangbezug, der für die Höhe des Strafmaßes ausschlaggebend ist, wird also über den Ort der Tat hergestellt. –
Ende der 2000er-Jahre erstarkten Gangs, deren Mitglieder einen kulturellen Hintergrund aus Somalia, dem ehemaligen Jugoslawien, Maghreb oder dem Mittleren Osten hatten. –
Im Jahr 2009 konnten Gewaltverbrechen mit Gangbezug erstmals mit doppelt so langer Haft bestraft werden wie jene ohne einen solchen Kontext. Hinzu kamen fünf Jahre später Investitionen in Aussteigerprogramme und schließlich 2017 noch strengere Strafen bei Verstößen gegen das Waffengesetz. –
Grundsätzlich wird begrüßt, dass es in Dänemark und nun auch in Schweden Veränderungen in der Gesetzgebung gibt. Es werde überhaupt erst in der Rechtsprechung berücksichtigt, ob Verbrechen im Zusammenhang mit organisierter Kriminalität stehen, während sie zuvor lange Zeit behandelt wurden, als wären sie von Individuen begangen worden. In Dänemark jedenfalls ist die Zahl registrierter Bandenmitglieder zwischen 2011 bis 2019 laut Polizeistatistik um 40 Prozent gesunken.

Ich habe nichts gegen diese Maßnahmen. Gar nichts zu tun wie hier und immer nur „bunt“ oder „Vielfalt“ daherzubeten ist auf jeden Fall die falsche Lösung. Ich würde auch arabische, türkische oder tschetschenische Familien, deren Mitglieder überproportional kriminell sind, als „Gangs“ definieren und wie in Dänemark dementsprechend härter bestrafen. Was spräche dagegen?

immigrants sexual offences finland

Man muss natürlich das Kleingedruckte lesen. Warum sind in der Schweiz Tamilen strafrechtlich auffälliger als Ex-Jugoslawen? In England und Wales sind Jugendliche mit karibischen Wurzeln häufiger kriminell als ihre Altersgenossen aus Pakistan, Indien oder Bangladesh, obwohl deren soziale Lage oft noch schlechter ist. Warum? Wundert es, dass Afghanen und Somalier in Finnland überproportional durch Sexualdelikte auffallen? Könnte das mit der Stellung der Frau und der Religion in den jeweiligen Ländern zu tun haben? Warum sind in Japan kriminelle Einwanderer fast immer Chinesen?

Meine These: Wir könnten es schaffen, auch bei zwei Millionen Einwanderern, wenn Gesetzesverstöße konsequent geahndet würden, wenn die Verwaltung so arbeiten würde, wie man es in einem zivilisierten Land erwarten darf, wenn Ghettos verhindert würden, indem man Miethaie, die Einwanderer bis aufs Blut ausnehmen, sofort enteignete und und und. Leider sind vernünftige Vorschläge von niemandem zu erwarten, von den rechten Kanaillen sowieso nicht und auch nicht von den Linken.

Ich bin übrigens – um das Maß vollzumachen – auch dafür, die Polizei besser auszustatten. Es ist alles eine Frage der politischen Kontrolle. Die Politik gibt vor, die Polizei führt nur aus. (Unter uns – bitte nicht weitersagen: Man kann „rechts“ reden und nach links marschieren, das merkt keiner. Es kommt nur auf das Ergebnis an.)

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Kommentare

15 Kommentare zu “Bunt oder: Unter dem Banner des José Gabriel Condorcanqui Noguera”

  1. Crazy Eddie am September 19th, 2020 6:08 am

    Ziehen wir mal die Strafmündigkeit in Betracht. Sie beginnt in Deutschland ab 14 Jahren. Anders gesagt, es dauert mindestens 14 Jahre, um eine erste Vorstellung von den Rechten und Pflichten zu bekommen, die die Gesellschaft und der Gesetzgeber festgelegt haben. Das Versagen in der Pflicht, die Delinquenz, ist eine Erscheinung bei Erwachsenen, aber ihr geht ein Versagen der Erziehungsberechtigten schon im Kindesalter voraus. Tragische Kindheit, zuhause Pech gehabt, interessiert spätestens ab 21 niemanden mehr. Und wir legen diesen Maßstab immer noch nur an deutsche Staatsbürger an, die seit ihrer Geburt hier leben.

    Wie sieht es nun aber aus mit Jugendlichen aus Somalia, Afghanistan, Irak usw.? Die nur den Krieg kennen, wie man sich durchschlägt, die die Gesetze ihres Clans besser kennen, als die ihres Heimatlandes, für die jeder Uniformierte erstmal jemand ist, vor dem man sich in Acht nehmen muß? Die oft Analphabeten sind? Kann man die nach 6 Monaten Frontalunterricht in die deutsche Gesellschaft integrieren? Welches Verständnis von Rechten und Pflichten bringen sie mit?

    In diesem Dilemma helfen weder schöne Reden, noch mehr und besser ausgestattete Polizei, noch schärfere Strafverfolgung. Könnte man sich so etwas wie spezielle Kadettenanstalten vorstellen, in denen diese Jugendlichen (um)erzogen und ausgebildet werden, Rechte und Pflichten lernen, sagen wir vier Jahre lang? Rußland praktiziert das mit jugendlichen Missetätern. Knast oder Armee? Eine Schule der Nation?

  2. Messdiener am September 19th, 2020 8:27 am

    Vielleicht,vielleicht liegt es ja am Zuckerkonsum.
    Zucker; Gefäß, Zell und Hirngift. LOL

    Daher JEVER Fun , Bier ohne Zucker.

    Auch gut, Schluss machen mit..
    https://www.buecher.de/shop/medientheorie/schluss-mit-dem-taeglichen-weltuntergang/urner-maren/products_products/detail/prod_id/54443329/

  3. flurdab am September 19th, 2020 9:51 am
  4. Serdar Günes am September 19th, 2020 1:05 pm

    Die zentrale Lüge des Geredes von den verschiedenen Kulturen besteht also darin, daß es Einwanderer zu Angehörigen einer anderen Kultur erklärt, obgleich diese Einwanderer sich in allen Dingen von Belang überhaupt nicht von den Einheimischen unterscheiden müßten. Wenn sie es doch tun, liegt das nicht an ihrer Herkunft, sondern an den Bedingungen im Einwanderungsland, an den Erwartungen nämlich, die man in der Bundesrepublik an die Einwanderer richtet. Weil sie als Einwanderer nicht akzeptiert werden, sondern Ausländer bleiben sollen, müssen sie hier die Exoten spielen.

    Spanier müssen, wenn die Deutschen sie mal mögen sollen, Flamenco tanzen, was sie wie die meisten Spanier in ihrem Herkunftsland ebensowenig taten, wie unter Ihnen vermutlich jemand jodelt, obgleich wir hier in Bayern sind. Wenn das Verständnis der Deutschen für die Ausländer geweckt werden soll, müssen letztere eine Folklore-Show und Spezialitäten vom Grill servieren, weil die Deutschen ihr Vorurteil bestätigt haben möchten, daß die Ausländer anders sind als sie. Nur begreiflich, daß dann Einwanderer in der Bundesrepublik manchmal so türkisch werden, wie sie in der Türkei nie gewesen waren und die hochmoderne türkische Oberschicht überhaupt nicht ist.

    „Multirassismus“, Vortrag von W.Pohrt, gehalten auf der Tagung “Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus und das Europa von morgen”, die am 3. Oktober 1992 in der Münchner Volkshochschule stattfand, aus: konkret 11/92

  5. Wolf-Dieter Busch am September 19th, 2020 1:26 pm

    Erfreulich zu sehen, dass Burkhard Schröder sich von den Lager-Linken distanziert.

    wenn Ghettos verhindert würden, indem man Miethaie, die Einwanderer bis aufs Blut ausnehmen, sofort enteignete

    Technischer Widerspruch: nicht „enteignen“, sondern „zur Rechenschaft ziehen“. Und „Rechenschaft“ gibt unser Rechtsstaat immer her mit dem Konzept der „Sittenwidrigkeit“.

    Herr Schröder, bitte!

  6. ... der Trittbrettschreiber am September 19th, 2020 2:24 pm

    Die Staatsangehörigkeitsdebatte ist eigentlich nicht einmal mehr zu einer einschläfernden Ermüdungs-Session geeignet. Es gibt 2 Möglichkeiten der sedierenden Argumentation:
    1. DeutscherIn***mwd ist derIn, derIN wo eine(n) deutschen PassInderTasche hat.
    2. Als Deutschen könnte gerade noch soeben jemand identifiziert werden, der bei der kulturell gewachsenen Interaktion auf sematischer, syntaktischer und phonetisch als verbal anzusehender Interaktion nicht gleich das Messer, die Bierflasche oder eine (seiner) Ehefrauen zückt: „Und?“…“Ooch“…“na denn – bis die Tage“.
    Der Rest ist akademischer Eierschaum.

  7. ... der Trittbrettschreiber am September 19th, 2020 2:27 pm

    „Als Deutschen“… ich tausche ein „N“ gegen ein radikaldemokratisches „R“

    Und ich sage eine „Interaktion“ ab – Prösterchen!

  8. Juri Nello am September 19th, 2020 2:53 pm

    Es gibt keine Wirtschaft ohne Schattenwirtschaft. Von daher sind Erfolge da eher zweifelhaft. Wahrscheinlich hat die fehlenden Prozente nur gerade eine unbekannte Triade inne. Sexuellen Missbrauch als organisierte Kriminalität dürfte nur gering vorkommen. Von daher ist die Bewertung als Einzeltat vertretbar. Graue Wölfe werden im Gegensatz zur PPK nicht als Terroristen behandelt. Man könnte sich Fragen, warum der Staat das so handhabt.

  9. Corsin am September 19th, 2020 6:55 pm

    Mein in den 1970ern auf Acid hängengebliebener Nachbar meint ja, die vorgeblichen Linken, die dieses Desaster zu verantworten haben, seien in Wahrheit Kryptonazis, die ganz im Sinne ihrer braunen Urgroßväter einen massiven Rechtsruck herbeisehnen.

    Leider fällt es mir zunehmend schwerer, dem zu widersprechen — zumal die Semantik dieser Leute oft dem Milieu des braunen Lumpenproletariats zu entstammen scheint (sehr beliebt: „Halt’s Maul“, und ganz aktuell „Fick dich, Opa!“)

  10. flurdab am September 20th, 2020 10:28 am

    Ach was nützt das alles?
    Gucken wir doch mal wo diese Leute herkommen und warum sie bei uns landen.
    https://www.anti-spiegel.ru/2020/brown-university-us-kriege-haben-seit-2001-bis-zu-59-mio-menschen-zu-fluechtlingen-gemacht/
    Aber das sind ja unsere „guten“ Kumpels und Verbündeten, da darf man nicht nachfragen. Erinnert ein wenig an die Vergewaltigung in der Ehe, die gibt es ja auch erst seit 01.07.1997.
    OT- Die Begründung gegen eine Straftat ist hinreißend:
    „Die Frau genügt ihren ehelichen Pflichten nicht schon damit, dass sie die Beiwohnung teilnahmslos geschehen lässt. Wenn es ihr infolge ihrer Veranlagung oder aus anderen Gründen, zu denen die Unwissenheit der Eheleute gehören kann, versagt bleibt, im ehelichen Verkehr Befriedigung zu finden, so fordert die Ehe von ihr doch eine Gewährung in ehelicher Zuneigung und Opferbereitschaft und verbietet es, Gleichgültigkeit oder Widerwillen zur Schau zu tragen.“

  11. flurdab am September 20th, 2020 11:00 am

    Ich werde ja nicht Müde für mein Projekt „Alibaba und die 40 Räuber“ zu werben. Die Umwandlung ausgeraubter Salzlagerstätten in äh, mh „freundliche Wellness- Oasen“ unter Tage. Wenn wir dann noch einige Nähmaschinen aufbauen können wir auch die Textilindustrie erfolgreich zurück holen.
    Gut, ist natürlich doof für Näher in Bangladesh, China, Indien und Afrika, aber das ist nun mal Kapitalismus.
    Man könnte ja mal bei den Amerikanern nachfragen wie die das Problem „lösen“ (;-)).
    Die haben ja auch erheblicher Probleme mit den Nachfahren ihrer einstigen Leiharbeiter/ Dienstleistungsverträglern aus Afrika, die nach Ablauf ihrer Verträge das Land zum verecken nicht verlassen wollten.
    Immer Ärger mit dem Personal!

  12. ... der Trittbrettschreiber am September 20th, 2020 11:18 am

    @ flurdab
    „OT- Die Begründung gegen eine Straftat ist hinreißend:…“

    Welch krankes Hirn dünstete derartiges aus?

  13. flurdab am September 20th, 2020 11:43 am

    @ Sedar Günes

    „obgleich diese Einwanderer sich in allen Dingen von Belang überhaupt nicht von den Einheimischen unterscheiden müßten. Wenn sie es doch tun, liegt das nicht an ihrer Herkunft, sondern an den Bedingungen im Einwanderungsland, an den Erwartungen nämlich, die man in der Bundesrepublik an die Einwanderer richtet. Weil sie als Einwanderer nicht akzeptiert werden, sondern Ausländer bleiben sollen, müssen sie hier die Exoten spielen.“

    Schön das den Einheimischen mit ihrer gewachsenen Kultur die Schuld so klar zugewiesen wird.

    So einen gequirlte Unflat zu veröffentlichen ist, ja was eigentlich?
    OK, Text ist aus 1992.
    Ich buche jetzt erst mal einen schönen Biertrinkerurlaub an den Ständen Nähe Mekka.
    Wie gut das andere Kulturen soviel aufgeschlossener sind.

  14. flurdab am September 21st, 2020 8:32 am

    @ Trittbrett
    Habe vermutlich mit dem Gebrauch von „gegen“ dein Unverständis provoziert.
    Bis zum Verbot der Vergewaltigung in der Ehe, also bis zu diesem Zeitpunkt, an dem dies zu einer Straftat erklärt wurde. Wurde den betroffenen Frauen dies verwehrt unter oben genannter Begründung.
    „Nur die Bene breit reicht nicht, ick will Begeisterung, Puppe!“ ist also die Übersetzung des bis dahin gültigen Gesetzestext, der nicht nur eine Vergewaltigung ausschloss sondern auch noch die Begeisterung des Opfers fordert.
    Und ja, ich finde diesen Irrsinn hinreißend.
    Zeigt er doch auf was man von Gesetzen zu erwarten hat, je nach ideologischer Ausrichtung der Texter und des Zeitgeist.
    Abgesehen davon ist diese „Rollenvorgabe“ immer noch Grundlage von Prostitution und Pornographie und spielt wohl unterschwellig auch bei der juristischen Bewertung von Gruppenvergewaltigungen eine Rolle.
    Und jetzt kannst du mich gerne noch mal wegen des kranken Hirns fragen.

  15. ... der Trittbrettschreiber am September 21st, 2020 9:37 am

    @Crazy Eddie

    Selbst für einen hiesigen Vorzeige-Untertanen ist es ein Abenteuer, den Tag rechtskonform zu beginnen, geschweige denn zu beenden. Die Clan-Gesetze sind in Jahrtausenden gewachsen und recht einfach, die Konsequenzen bei Verstößen sind überschaubar und für jeden nachvollziehbar. Das, was den Tastaturfreaks seit nicht zu langer Zeit abhanden gekommen ist, das Ehrgefühl und dessen Verteidigung, lebt unter den Clan-Mitliedern allerdings lustig fort – zum Fürchten, ich weiß, aber selbst der Dekadenteste unter den spätestens seit der letzten Völkerwanderung vor 2015 entstandenen teutschen Mischwesen hat Respekt und hält sein elaboriertes Maul schon mal eher als unter Stammtischfreunden. Deutschland verändert sich hin zur Realität der Zukunft – unblond, Jute orientiert(statt verkruppstahlt), genervt wie ein Betriebssystem voller kleiner Bugs und aus den Augen rieselt der Schlafsand, zumindest bei all jenen, die den Wecker nicht gehört haben. Umerziehungslager spielen nur denen in die Hände (oder ans Fliesband), die mit gebrochenen Seelen den größtmöglichen Reibach machen wollen – die Voraussetzungen dafür werden gerade im Namen von Moral und Menschlichkeit geschaffen.

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