Bitte keine Winkelemente

Der Sozialismus ist keine Angelegenheit von Fahnen oder von Bannern, die hochgehalten werden müssten. Ziel und Wesen des Sozialismus ist vielmehr der aufrechte Gang in Richtung Freiheit, der Blick vom bewussten geschichtlichen Standort aus auf die konkrete Utopie des Reichs der Freiheit. Das gilt besonders dann, wenn unser Ziel der Befreiung von Kapital und Repression gefährdet erscheint oder wenn (…) noch immer die Frage von Ernst Bloch zu stellen ist: »Hat sich der Marxismus im Stalinismus nur bis zur Unkenntlichkeit oder streckenweise auch bis zur Kenntlichkeit verändert?« (Rudi Dutschke, 1974)

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Kommentare

6 Kommentare zu “Bitte keine Winkelemente”

  1. Martin Däniken am Mai 31st, 2020 9:50 am

    Fahnen,Embleme sind aber wichtig…Plo-Tücher,Frisuren usw
    Unter irgendswas muss man sich einen:
    https://www.youtube.com/watch?v=kor80OqjOuk
    https://www.youtube.com/watch?v=rhJCQCk3sO0

  2. Messdiener am Mai 31st, 2020 11:28 am
  3. Martin Däniken am Juni 1st, 2020 7:33 am

    Ein wenig US-Nostalgie gefällig:
    https://www.paulcraigroberts.org/2020/05/27/where-did-my-world-go/
    und wie fremd sich der gute Rudi heute fühlen würde/müsste?!
    Auch wenn es Unterschiede in USA und BRD gab und gibt.
    Evtll gab es andere Nicht-Sicherheiten, die einem mehr andere Möglichkeiten gaben…
    Aber wie immer denke ich dann, es ist eine Frage der Wahrnehmung…
    Wir sind nicht klüger oder dümmer als unsere Vorfahren…nur anders dumm und kluch…unserer Umwelt angepasst.

  4. Godwin am Juni 1st, 2020 9:09 am

    „Warum denken deutsche Linke nicht national?“ (Rudi Dutschke, 1977)

    interessant, dass er in derheutigen linken eher ein Schattendasein führt. ’68 als Mythos ist ok, als Erinnerung an bessere Zeiten sogar sehr wichtig – aber ansonsten distanziert sie die linke da heute, wo es nur geht…

  5. Juri Nello am Juni 1st, 2020 1:29 pm

    “Warum denken deutsche Linke nicht national?” (Rudi Dutschke, 1977)

    Weil Deutschland anno 2020 ein reiner Import- und vor allem Exportprofiteur ist und nix mehr national lösen kann, weil der Binnenmarkt einfach nicht genügend hergibt?

  6. Jim am Juni 1st, 2020 1:45 pm

    @Juri
    Ich würde das so interpretieren: National denken in diesem Sinne hieße, die Produktion im Land zu halten und den Klassenkampf im eigenen Land führen zu können, anstatt sich für die Arbeiterklasse in Bangladesch einsetzen zu müssen. Das exportierte Elend wird dort noch krasser und man hat außer Konsum (billige Jacke von dort oder eine hiesige Jacke für teuer Geld) keinen großen Einfluss mehr.
    National verstehe ich hier nicht so, dass man fahnenschwenkend andere Länder überfällt, sondern schaut, was den Menschen hier am meisten nutzt.
    Schon vor den ganzen Verträgen und Abkommen (TTIP, EWG/EG/EU etc) konnte man exportieren, wer gute Qualität von hier wollte, kam an ein paar Zöllen halt nicht vorbei. Aber so unkontrolliert wie jetzt? Soll das wirklich schön sein?

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