[Bitte selbst ausfüllen]

Gitter

Warum soll ich mir eigentlich immer selbst die Titel für Fotos ausdenken?




I am sailing…

sailing

I am sailing, I am sailing
Home again ‚cross the sea
I am sailing, stormy waters…




Durch die Wüste, revisited

panamericana

Ich bin 1984 die Panamericana nach Süden getrampt, von Ica südlich von Lima bis nach Camana an der Pazifik-Küste westlich von Arequipa. Es werden um die 1000 Kilometer gewesen sein.

Ich wurde irgendwann von einem Mann in einem Volkswagen mitgenommen, der nicht wusste, wozu die Gänge gut sind – er fuhr mit heulendem Motor im dritten Gang neunzig und mit Stottern im vierten Gang Hügel hinauf, solange, bis es mir zu bunt wurde und ihn ihn überredete, mich als Steuer zu lassen, zumal er schon schweißüberströmt war und sich jedes Mal beim Anblick eines anderen Autos bekreuzigte und irgendetwas Frommes murmelte. Ich darf also behaupten, dass ich die Panamericana selbst befahren habe.

[Mehr: Durch die Wüste, 15.05.2011]




Kugelläuferin

zeltinger platz

Berlin-Frohnau, Zeltinger Platz, fotografiert ca. 1981 (Dia). Die Dame ist die Kugelläuferin, geschaffen von Otto Maerker.




Бога не существует

Бога не существует

Die Tür zu meinem Arbeitszimmer verkündet jetzt eine Botschaft.




1917

1917

Von den Nachgeborenen weiß wieder niemand, was das bedeutet… O tempora, o mores! (Ausstatter: Stratonaut)




Tulcán, kalt an der Grenze

tulcan

Eine Marktszene in Tulcán, Ecuador, einem Ort an der Grenze zu Kolumbien. Fotografiert am 24.11.1979.

Wir wollten da nicht hin, aber die Polizei schickte uns von Ibarra wieder zurück an die Grenze, weil man nur dort einen gültigen Einreisestempel bekam. Wir waren versehentlich illegal eingereist – mit Benzinschmugglern über den Rio Mira in Kolumbien nach San Lorenzo an der Pazifikküste und von dort mit der Eisenbahn hoch in die Anden. Aus meinem Reisetagebuch:

Unangenehmer Tag, aber sonnig. Ibarra 2700 Meter hoch, sauberer als in Kolumbien. Stehen um fünf Uhr nach durchfrorener Nacht auf. Auf dem Indiomarkt ist noch nicht viel los. Oficina de la Immigration am Plaza Mayor ist am Wochenende geschlossen. Polizei schickt uns zurück an die Grenze nach Tulcán.

Der Bus braucht zweieinhalb Stunden. Tolle Fahrt über die Panamericana durch das Gebirge. Vom Busterminal zwei Kilometer in die Stadt gelaufen. Grenzpolizist schickt uns zu seinem Chef, der macht großes Theater. Reden eine Stunde mit ihm. Er sagt, der Offizier in San Lorenzo sei nicht berechtigt gewesen, uns die Einreise zu gewähren. Die sei nur in Tulcán, über Puerto Asis oder Esmeraldas und noch einer anderen Stadt möglich. Er verdonnert uns zu einer Strafe von 80 Dollar pro Person und zeigt uns sogar den Auszug des Gesetzes, auf das er sich beruft. Sie können aber keine US-Dollar wechseln, und der Kerl, der das kann und auch eine Quittung unterschreiben darf, ist erst am Montag wieder da. Wir müssen also noch eine Nacht bleiben und dürfen die Stadt bis dahin nicht verlassen..




Kapitalistisches Staatsfernsehen oder: Kreuziget ihn, milieuspezifisch

uwe steimle

Interessant, welche Reaktionen der Fall Uwe Steimle hervorruft. Die Sache ist insofern langweilig, weil man schon vorher weiß, wer was sagt. Beide Seiten haben die Hasskappe auf, differenzierte Sichtweisen kommen kaum vor.

Ich kenne Steimle nur aus der ZDF-Anstalt, als ich noch die so genannten öffentlich-rechtlichen Anstalten schaute. Sogar mit Schramm trat er zusammen auf. Entweder waren damals alle blind und taub oder Steimle sagt jetzt etwas anders als vor einem knappen Jahrzehnt. Das wurderte mich. Steimles Attitude trifft ohnehin nicht meinen Humor, und Sendungen aka „Talkshows“, in denen er auftrat, sehe ich nicht an.

„Öffentlich-rechtliche Kollegen gelten ihm als Besatzungsmoderatoren, die englische Sprache als Besatzersprache und der gesamte öffentlich-rechtliche Rundfunk als kapitalistisches Staatsfernsehen. (Übermedien, 30.06.2018)

Natürlich haben wir juristisch gesehen kein staatliches Fernsehen. Faktisch aber doch: Wir haben Staatsverträge, die Mainstream-Medien vertreten die Sicht der herrschenden Klasse, allein schon deshalb, weil nur Mittel- und Oberschichtkinder den Beruf des Journalisten ergreifen (können).

Das Volk hat ja schon lange nichts mehr zu sagen. (Riverboat) Richtig oder falsch? Die Parteien haben für mich durch die Bank versagt. Die bescheißen das Volk. (Beifall) Richtig oder falsch?

Was Steimle zur deutschen Sprache faselt, ist meines Erachtens grober Unfug, aber ich könnte damit leben. Sinngemäß: Jeder, der in dieses Land kommen will, sollte die deutsche Sprache lernen. Das gehe direkt ins Herz (langer Beifall).

Er versteht sich nach eigener Aussage als „Seismograph“. In seiner Sendungen kamen Leute zu Wort, die sonst nirgendwo auftauchten. Das ist die klassische Aufgabe von Journalisten, nicht aber von Satirikern. Steimle versteht sich vermutlich als beides, er ist aber in beiden Metiers nicht überzeugend, vor allem dann, wenn er sich immer ernst nimmt. Und diese Sachsentümelei ist grausam.

uwe steimle

Ich wünsche mir, dass die nächste Revolution friedlich abläuft. (Beifall) (Steimles Wutrede“, Riverboat, 13.11.2016)

Auch politisch stammelt er nur herum – aber das kann ausgerechnet der MDR nicht mehr ertragen? Das fällt ihnen erst jetzt auf? Wer den Salonfaschisten von der Jungen Freiheit Interviews gibt, ist naiv, aber auch ein ehemaliger brandenburgischer Innenminister hat das getan. So what?

Ich finde es zum Beispiel überhaupt nicht in Ordnung, dass man fremden Kulturen die Heimat wegbombt…ja? Das Geld ist von deutschen Steuerzahlern, ich sage mal „deutsch“, alle, die das hier erarbeiten. und dann wundert man sich, wenn die Leute kommen, und sagt scheinheilig: „Ihr seid alle herzlich willkommen“, aber eigentlich wollte man sie töten. Diese „Barmherzigkeit“ ist für mich Heuchelei. Wo sitzen die Leute der Rüstungsindustrie?J Ja? Über die haben wir zu sprechen, bei „Hart aber Fair“ oder „Anne Will“ oder wie sie heißen… Das verstehen die Leute nicht. Niemand ist gegen Fremde oder so. Das stimmt nicht. Da wird was gesät… so sind die Sachsen nicht. Entschuldige Sie, dass ich das so sage. Es wird uns auch was untergejubelt. Da hat man einen Schuldigen gefunden. Ich finde das unmöglich. Man kann dann immer gerne mit dem Finger…Das sind die Sachsen, nee, das sind die Eenzigen, die das Maul aufmachen. (Beifall, Riverboat)

Das erinnert mich an eine Passage aus „Der Name der Rose“. Worauf Salvatore antwortete, wenn die wahren Feinde zu mächtig seien, müssen man sich eben schwächere Feinde suchen. Ja, dachte ich mir, das war es wohl, warum man die einfachen Leute einfach nannte.

Gegen wen machen denn „die Sachsen“ das Maul auf? Stellen sie die Machtfrage? Greifen sie den Kapitalismus an und schlagen Alternativen vor? Attackieren die das Großkapital? Mitnichten.

Pegida ist nicht die Minderheit, es ist die Spitze des Eisbergs. (Beifall) Da stimme ich zu.

Ich habe mit Pegida nichts zu tun. (Riverboat) Ach.




Politics postponed

chillen

So stelle ich mir gepflegtes Chillen vor: Leckere Pralinen, guten Whisky und zum wiederholten Male <a href="das beste Buch über Frauen und Männer ever… Symboldbild für meine Stimmung (neun Tage frei!). Ich wollte mehr schreiben, aber das verschiebe ich auf morgen.




Die Freiheit über den Wolken

flug

Über der Küste Perus – Flug von Lima nach Havanna, Kuba, 02.08.1984.




Glückwunsch!

birthday

Meine Mutter wird heute 94 und muss leider oft telefonieren…Mal sehen, ob ich in dem Alter noch bloggen werde?!




Bleibtreu

bleibtreustrasse

Berlin-Charlottenburg, S-Bahnhof Savignyplatz, Bleibtreustraße, frühe achtziger Jahre.




Comenius im Dunkeln

comenius-garten

Der Comenius-Garten (Teilansicht) in Rixdorf, auch bekannt als Berlin-Neukölln.




Deutsches Internet

download

Der Download dürfte zu Neujahr abgeschlossen sein…




Cusco, revisitado

Cuzco

Cusco, Peru, links der Mercado Central de San Pedro, rechts die Estación Ferroviaria de San Pedro – die Eisenbahnlinie, die nach Huancayo führt -, auf den Treppen fotografiert, Juli 1984.




The Irishman

The IrishmanThe IrishmanThe IrishmanThe Irishman

The Irishman kann man sich ansehen, großartige Schauspieler, aber zwiespältiger Plot. Ich habe einiges zu meckern.

Auf Rotten Tomatoes jubeln fast alle. Ich finde mich aber bei Rachel Wagner wieder: „In the end, the pacing is too ponderous and self-indulgent, the characters are too stagnant, and the story lacks an emotional punch.“

Robert De Niro, Al Pacino und Joe Pesci von Martin Scorseses in Szene gesetzt- da kann eigentlich nichts schief gehen. Der Film, obzwar obwohl ein Mafia-Plot, ist im Vergleich langsam und aus der Perspektive alter Männer erzählt, insbesondere des Auftragskillers Frank Sheeran (de Niro), die kühl auf Schreckliches zurückblicken. Dagegen ist nichts einzuwenden.

Man weiß aber nicht, um welche Art Film es sich handelt – eine romanhaft erzählte Dokumentation? Bei vielen Personen wird das Datum ihrer Ermordung eingeblendet. Ein Sittengemälde wie „Der Pate“? Dazu ist der Film zu kurz, und das Thema hatten wir schon 100 Mal im Kino. Action? Sehr wenig, und wenn man de Niro mit einer Pistole flüchtig und selten herumballern sieht, fragt man sich, wie man überhaupt treffen kann, wenn man so herumzappelt. Die Geschichte eines eiskalten Killers? Hatten wir schon vor 50 Jahren mit Alain Delon, wäre also ein Remake des Plots.

Die zweite Hälfte von „The Irishman“ handelt aber vorwiegend von Jimmy Hoffa, als dessen Leibwächter Sheeran arbeitete. Das ist aber schon in F.I.S.T. mit Sylvester Stallone das Thema – für mich immer noch der ultimative Gewerkschaftsfilm. In F.I.S.T. ist die Verbindung zum organisierten Verbrechen eher zwangsläufig und konsequent: Ohne die Mafia und deren „militärisches“ Eingreifen wären die Streiks gescheitert. Warum überhaupt eine Gewerkschaft sich mit der Mafia einlässt, wird in „The Irishman“ nicht erklärt, sondern schlicht vorausgesetzt.

Hoffa (der von Al Pacino brilliant gespielt wird) bleibt in „The Irishman“, was seine Motive angeht, aber seltsam blass, obwohl seine Ermordung am Ende den Film weitgehend dominiert.

Den Schluss im „Seniorenheim“ habe ich mir nicht mehr angesehen, es war langweilig. Vermutlich soll es auch um Loyalität gehen und um deren bittere Konsequenzen, wenn man zwischen zwei Menschen wählen muss, die man beide mag. Aber dazu ist diese Figur eines Killers auch ungeeignet, weil ihr die psychologische Tiefe fehlt.

Das authentische Ambiente und die Kunst der Schauspieler entschädigen für den Plot. Kann man ansehen – aber man sollte nicht mehr erwarten als man schon von Mafia-Filmen aus Hollywood kennt.




Berliner Mauer

berlin wall

Das Foto habe ich ca. 1982 gemacht.




Unter Traktoren oder: Hier kein Denkmal für Mussolini

Traktor

Am Theodor-Heuss-Platz, fotografiert vor 1984.