Sisin
Sonnenuntergang, auf der Straße zwischen Leimus und Bilwi aka Puerto Cabezas an der Miskito-Küste (La Moskitia) Nicaragua (1981). Wir waren mit einem Militärjeep der FSLN unterwegs. (Vgl. Die Küste der Miskito, revisited oder: The atmosphere is relaxed, 07.09.2012).
Aus meinem Reisetagebuch, 27.11.1980: Der Soldat [in Leimus, bei der Einreise und Kontrolle] weiß, was Tampons sind, die Frau nicht. Mit der Taschenlampe spielen sie ganz entzückt herum. Reiseschecks haben sie noch nie gesehen. (…) Alle sind sehr höflich und helfen beim Wiedereinpacken. (…)
Die Soldaten [der Sandinistas] sind sehr jung, unterschiedlich angezogen, einige haben Kampfanzüge, ein paar ganz Junge mit langen Haaren und abenteuerlichen Gewehren. (…) Wir fahren mit einem Jeep der Sandinistas umsonst nach Puerto Cabezas, und sie fahren uns sogar noch bis zum Hotel.
Unterwegs machen wir Station in Sisin, einem Miskito-Dorf [vgl. Foto] und unterhalten uns mit einer Frau, die mir einige Worte Miskito beibringt. Manin [phon.] heißt „guten Tag“, und aisati auf Wiedersehen.
Die Kinder verstehen kein Spanisch und kennen auch keine Kamera. Sie beschenken uns reichlich mit Pampelmusen.
Das war das letzte unveröffentliche Foto aus Nicaragua.
Kommentare
3 Kommentare zu “Sisin”
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Schon das letzte – sehr schade. Auch die Auszüge aus deinem Reisetagebuch lese ich überaus gern.
@tom
Da schließe ich mich an. Es ist als wäre man dabei, nur eben ohne diese Anstrengungen auf der Reise – und wenn sich beim Lesen der Durst meldet … für einen frischen Grapefruitsaft nehme ich jeden Gang zum Kühlschrank in Kauf.
Es kommen noch viele andere, aber eben nicht aus Nicaragua.