The Decline of Anti-Trumpism, revisited

Ich hatte vor mehr als einem Jahr einen Artikel der New York Times erwähnt: „The Decline of Anti-Trumpism“. „The modern lowbrow (…) ignores normal journalistic or intellectual standards. He creates a style of communication that doesn’t make you think more; it makes you think and notice less. He offers a steady diet of affirmation, focuses on simple topics that require little background information, and gets viewers addicted to daily doses of righteous contempt and delicious vindication.“

Heute lese ich im Tagesspiegel: „Donald Trumps Beliebtheitswerte sind nicht nur stabil – sie steigen sogar“.

Wie kann denn das sein, da doch die deutsche Journaille freiwillig gleichgeschaltet unisono sich die Finger wundschreibt, um das Gegenteil zu erreichen?

Im November 2016, nach Trumps Wahlsieg, publizierte ich hier:
Robby Soave auf Reason.com: „Nobody votes for Trump or likes Trump on the basis of policy positions. That’s a misunderstanding of what the Trump phenomenon is. (…) The segment of the electorate who flocked to Trump because he positioned himself as „an icon of irreverent resistance to political correctness“ think it means this: smug, entitled, elitist, privileged leftists jumping down the throats of ordinary folks who aren’t up-to-date on the latest requirements of progressive society.“

Ganz großartig: „ordinary folks who aren’t up-to-date on the latest requirements of progressive society“. Ich sage nur: Gendesprech*(/_innen! Wie schreibt man das noch mal?

Ferdinand Knauß in der Wirtschaftswoche: „Gerade wir Journalisten können oder wollen dieses Wahlergebnis kaum fassen. Vermutlich auch, weil wir zwar über Trump schreiben, aber kaum jemals mit seinen Anhängern sprechen.“

Die Neue Zürcher Zeitung behauptet übrigens das Gegenteil – Trump werde immer unbeliebter. Das kann aber unser Vertrauen in den Qualitätsjournalismus nicht erschüttern.

Ich hatte Trumps Wahl vorhergesagt. Ich sage jetzt voraus, dass Trump die nächste Wahl gewinnen und wiedergewählt werden wird. Bin ich der einzige Journalist in Deutschland, der noch alle Tassen im Schrank hat der das so sieht?