Unter Aluhüten

Schöner und kluger Artikel im Tagesspiegel über das „grüne“ Milieu: „Denn in Wahrheit bedient die Öko-Partei seit vielen Jahren ein Publikum, dass sich nicht zuletzt aus Aluhüten zusammensetzt.“




Huancayo, revisado

Huancayo

Das Foto habe ich im Dezember 1979 auf dem Markt von Huancayo im Hochland von Peru gemacht.




The Expanse

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Wärmste Empfehlung: The Expanse (jetzt auf Amazon Prime), mittlerweile schon die 3. Staffel. Ein starker Plot, sogar gute Dialoge, und überzeugende Schauspieler wie etwa die heimliche Heldin Dominique Tipper als Naomi Nagata. Thomas Jane als Joe Miller spielt einen zerknitterten „Philip Marlowe“ in der Zukunft. Sex habe ich bisher noch nicht wirklich gesehen, nur Herumgeknutsche – vielleicht kommt das noch.

Die Serie spielt im 23. Jahrhundert. Die Menschheit hat Teile des Sonnensystems besiedelt, darunter den Mond und den Mars, es existieren zudem weitere im System verstreute Kolonien und Raumstationen. Politisch bestehen jedoch erhebliche Spannungen. Auf der überbevölkerten und unter dem erhöhten Meeresspiegel leidenden Erde sind die Vereinten Nationen zu einer Weltregierung aufgestiegen, die auch den Mond und mehrere Stationen im Sonnensystem kontrolliert. Die meisten Bewohner (in der dt. Fassung Terraner) haben keinen Arbeitsplatz und sind für ihren Alltag auf eine staatliche Grundversorgung angewiesen. In den großen Städten wie New York City gibt es Elendsviertel und Slums.

Der Mars hat sich seine Unabhängigkeit von der Erde erstritten (offizielle Bezeichnung Martian Congressional Republic) und verfügt über ein beachtliches militärisches Potential, sodass eine Pattsituation herrscht. Die Marsianer sind ein sehr fokussiertes Volk. Viele sehen auf Terraner herab, die sie als faul und verwöhnt ansehen.

Sowohl die Erde als auch der Mars sind dringend auf die Ressourcen aus dem Asteroidengürtel angewiesen. Die sogenannten Gürtler (englisch Belter) betreiben Asteroidenbergbau, leiden aber unter schlechten Arbeits- und Lebensbedingungen (saubere Luft und Wasser sind oft nicht ausreichend vorhanden) und weisen aufgrund der Schwerkraftbedingungen körperliche Verformungen auf. Hauptstützpunkt des Gürtels ist de facto der Zwergplanet Ceres, bedeutende Industriezentren sind Asteroiden wie Eros oder freifliegende Raumstationen wie Tycho, während der Jupitermond Ganymed der Nahrungsgewinnung dient. Eine militante Widerstandsgruppe namens Outer Planets Alliance (OPA) hat sich gebildet, die gegen die Erde und den Mars agiert und von den Vereinten Nationen mit allen Mitteln bekämpft wird. Die Eskalation des seit Jahren schwelenden Konflikts zwischen diesen drei Kräften scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein. (Wikipedia)

Was mich wundert: Wir sehen zwar mind blowing spaceships, an denen man kaum etwas kritisieren kann, aber was die Gesellschaft und die Machtverhältnisse in der Zukunft angeht, haben Autoren offenbar keine Utopien. Es wird immer alles schlimmer oder bleibt wie es ist, nur die Technik wird ausgefeilter.

Da waren die sogar die Science-Fiction-Autoren der frühen Sowjetunion Mitte des 20. Jahrhunderts weiter.

Trotzdem: Sehr gute Unterhaltung!




Autolos

fahrrad

Wenn man – wie ich – ein Fahrrad für jeden Anlass hat, braucht man kein Auto.




Wird Tor illegal?

Heise: „Kaum hatte das Innenministerium ein generelles Verbot des Darknets gefordert, beschloss der Bundesrat eine Gesetzesvorlage zum Verbot von Darknet-Diensten und eine Lockerung des Briefgeheimnisses. (…) Es müsste also erst im Einzelfall geklärt werden, ob ein Zweck oder eine Tätigkeit darauf ausgerichtet ist, Tätern das Leben zu erleichtern – bis dahin fallen praktisch alle Tor- und VPN-Dienste unter Generalverdacht.“

Ich empfehle auch die Lektüre der Kommentare.




Keine Toleranz!

autokorso

Ceterum censeo: Autokorsen sollte man verbieten, auch bei Hochzeiten. Das hier – vor dem Rathaus Spandau – ist nicht nur eine Unverschämtheit, sondern auch ein Verstoß gegen das Versammlungsgesetz sowie ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr. Da können schon ein paar Jahre Freiheitsstrafe zusammenkommen.

Im Tagesspiegel lesen wir dazu: „Allerdings können die Polizisten wunderbar penibel sein, dass es eine wahre Freude ist. Es wurde außerdem nicht am rechten Straßenrand geparkt, es wurde gehupt, der Warnblinker wurde ohne Grund benutzt – das Tanzen auf der Straße ist das kleinste Übel. Aber auch dafür wird sich bestimmt ein Paragraph finden lassen, oder? Die Kennzeichen sind bekannt; die Halter werden kontaktiert. Zeugen sollen sich bitte melden unter 4664-272800.“

Ich fantasiere gleich weiter: In Kanada dürfen Angestellte der Stadt keine religiösen Symbole zeigen. „Bill 21 will prevent civil servants from wearing symbols such as head coverings like the kippah, turban, hijabs.“

Leider fordern das die Rechte. Ist die Linke in Kanada, wer auch immer das sei, nicht mehr für einen säkularen Staat?

Auch in Berlin nimmt die Hijabisierung der städtischen Krankenhäuser immer mehr zu.

Soll das heißen, dass die „Linken“ weltweit die Religionskritik vor und seit Marx jetzt außen vor lassen und stattdessen Toleranz gegenüber Religioten fordern? Nicht mit mir.




Oralsex oder: Der Obrigkeit den Arsch hinhalten

oralsex

Via Twitter und Kölner Stadtanzeiger:
On the walls of Cologne City Hall, hidden under a larger statue of Archbishop Konrad von Hochstaden, is a carving showing a man giving oral sex to himself. It dates to around 1410 and no one really knows why it’s there.

Hat hier jemand eine Idee?




CCC wird GmbH

ccc

Die Vereine Chaos Computer Club Berlin e.V. und Chaos Computer Club Köln e.V. fusionieren und gründen eine GmbH. Das meldeten der Heise Newsticker und diverse Medien heute morgen.

Linus Neumann, der Sprecher des Berliner Chapter der Hacker-Organisation, sagte der Presse, man habe mit den jährlichen Chaostreffs so viel Profit gemacht, dass die jeweils zuständigen Finanzämter mit dem Entzug des Vereinsstatus drohten. Der CCC sei vereinsrechtlich vergleichbar mit dem ADAC, dem ein ähnliches Schicksal drohe.

Ein Geschäftsführer der neuen GmbH wurde schon vorgestellt: Markus Till Sönke Ungerbühler, ein bekannter Hacker aus dem Rheinland.

Auch die „Engel“ der Chaostreffes werden nicht mehr unentgeltlich arbeiten müssen. Dafür wird eine straffe Hierarchie der Helfer eingeführt, der Leiter des Teams nennt sich künftig „Erzengel“.

Schon im Sommer soll die neue GmbH die Arbeit aufnehmen.




Besuch beim Herrn der Unterwelt

mine san jose Oruro

Aus meinem Reisetagebuch vom 31.1.1980 Oruro, Bolivien:

Ein Microbus fährt zur Mine San José. Wir werden von einem Büro zum anderen geschickt. Der subgerente verweist uns zum gerente [Manager], der wieder zurück. Wir haben den Eindruck, dass sie Ausländer nicht gern da unten sehen.

Erst nach stundenlangem Palaver, als ich erkläre, dass mein Vater und meine Großväter auch Bergleute waren, bricht das Eis. Sie treiben einen ingeniero auf. Der rüstet uns mit Stiefeln, Lampe und Helm aus und begleitet uns in die Mine. Es arbeiten dort rund 700 Leute. Die Mine sei 400 Jahre alt. Gefördert werden Kupfer, Silber, Blei und Zinn.

Die Mine sieht teilweise aus wie eine Mischung aus Korallenriff und Tropfsteinhöhle. Das oxidierte Kupfer fühlt sich ganz weich an. Es gibt erstaunlich wenig Stempel. obwohl Flöze bis 80 cm abgebaut werden.

In einer Grotte sitzt el Tío, der „Heilige“ der mineros oder auch der Herr der Unterwelt. Ihm muss man etwas opfern, sagen sie.

Wir fahren mit zwei Aufzügen abwärts. Die Konstruktion ist recht wackelig, nur für fünf Personen, bis auf über 300 Meter Tiefe.

Die Bergleute sind bei somos Alemanes („wir sind Deutsche“) recht freundlich und schnorren erst einmal Zigaretten.

Man benutzt verschiedene Abbaumethoden, verbunden mit Sprengungen. Sie bauen die Erze meistens horizontal ab, teilweise maschinell, manchmal auch vertikal. Luftzirkulation fühlen wir, obwohl unser Ingenieur zwei Mal Gasalarm gibt.

Die Arbeitsbedingungen der mineros, die mit dem Presslufthammer arbeiten, sind schlecht. Es herrscht ein wahnsinniger Krach. Sie benutzen keinen Staubschutz, weil sie so schwitzen und auch noch Koka kauen. Ich werde aber trotzdem zum Fotografieren eingeladen.

Wir sind beeindruckt. Im Gästebuch sind wir die ersten überhaupt seit einem halben Jahr.




Klasse C oder B?

elo

Es geht voran – in Richtung 1600! Die Elo-Zahl wertet die Spielstärke von Schach- und Gospielern.

Elo von 1600 bis 1799: Hierbei handelt es sich beim Schach um Amateure der Klasse B. Versierte Freizeitspieler können durchaus diese Spielstärke erreichen.
Elo von 1400 bis 1599: Hierbei handelt es sich beim Schach um Amateure der Klasse C. Hierbei handelt es sich meist um überdurchschnittliche Hobbyspieler.

1600 hatte ich schon mal, aber viel drüber geht nicht. Dazu müsste ich mehr Theorie pauken. Ausserdem spiele ich nur Blitzpartien.