Aktuelle blinde Flecken

im Griff der rechten szene

Michael Kraske twittert: „Die Eskalation der Gewalt in #Wurzen zeigt, was passiert, wenn #Medien ihre Wächterfunktion vernachlässigen. Rechte Gewalt ist gerade mal wieder out“.

Der Mediendienst Ost weiß etwas von einem „Versprechen. Nie wieder wollten Journalisten rechte Gewalt übersehen“.

Ach. Wer hat denn dieses Versprechen gegeben? Wieso langweilt mich das jetzt ein bisschen?

Weil ich alles das, was jetzt wieder wie eine Sau durchs Dorf getrieben wird, weil ich alle Textbausteine und Sprechblasen schon vor zwanzig Jahren genau so im obigen Buch beschrieben habe. Nichts hat sich geändert, und schon gar nicht die Berichterstattung der Medien.

Das geht auch gar nicht: Medien sind Teil des kommunikativen Mainstreams, und der ist nun mal in Deutschland, wie er ist. Wie über die Realität kommuniziert wird, hat mit der Realität nicht viel zu tun. Sogar der dümmliche Begriff „Rechtsextremismus“, den ich damals schon kritisiert habe, ist nicht verschwunden. So what?

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Kommentare

2 Kommentare zu “Aktuelle blinde Flecken”

  1. tom am Januar 20th, 2018 7:37 pm

    >>Wie über die Realität kommuniziert wird, hat mit der Realität nicht viel zu tun.<<
    Aber doch, denn jede beliebige Kommunikation ist auch Realität.
    Gemeint ist, dass der Mainstream-"Journalismus" den großen Rest der Realität falsch beschreibt.
    Genau das macht ja diesen Mainstream aus, und die Beschreibung als Nicht-Realität ist nicht haltbar.

  2. blu_frisbee am Januar 22nd, 2018 12:30 pm

    Es wird ja auch immer der idealistische bullshit von der „Funktion der Presse“ regurgitiert, als hätte eine höhere Transzendentalie der Presse eine Hausaufgabe erteilt und wenn die geschwänzt wird folge ewige Verdammnis im Jenseits.

    Die erste Freiheit der Presse ist kein Gewerbe zu sein.
    Kapitalistische Medien werden einzig zu dem Zweck betrieben damit Gewinn zu machen.

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