Mit Profis arbeiten

Tagesschau: „Demnach wussten die Ermittler spätestens seit dem vergangenen Juli, dass der nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt gesuchte Amri Anschläge begehen wollte. Mehrfach habe Amri von möglichen Attentaten gesprochen, sagte der Informant.“

Ach?! War der Informant vielleicht vom Verfassungsschutz?

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Keine besonderen Vorkommnisse

Blut

17.50 Uhr: Ein entlassener Patient weigert sich, den Wartebereich vor der Rettungsstelle zu verlassen, krakeelt herum, breitet seinen Müll seine Habseligkeiten auf den Stühlen aus und belästigt Wartende. Musste ihn entfernen.
18.35 Uhr: Ein Mann, der versucht, jeden Tag im Krankenhaus zu übernachten und der sich auf den Stationen versteckt, weil ihn angeblich die Ehefrau hinausgeworfen hat (das seit Monaten), aus der Rettungsstelle verwiesen.
18.45 Uhr: Auf Anforderung des Personals mitgeholfen, einen aggressiven randalierenden Patienten zu fixieren. Falsche Drogen, falsche Menge, kombiniert mit Alkohol.
19.05 Uhr: Auf Anforderung der Psychiaterin sie und einen gefährlichen Patienten während des Gesprächs überwacht.
20.15 Uhr: Auf Anforderungen einen aggressiven Patienten bis zum Eintreffen der Polizei bewacht.
21.30 Uhr: Auf Anforderung der anwesenden Polizei beim Fixieren eines Patienten „assistiert“.
01.35 Uhr: Aggressiven und alkoholisierten Randalierer gewaltsam aus dem Wartebereich entfernt.
02.10 Uhr: Auf Anforderung der Psychiaterin einen potentiell gefährlichen Patienten nach draußen geleitet.
03.25 Uhr: Ein Mann schneidet sich vor der Rettungsstelle die Pulsadern auf. Ärzte, Psychiaterin und Reinigungspersonal informiert.

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Männerfreundschaften halten länger

zum Elefanten

Burks war im Kreuzberger Elefanten mit Heinz und Helge (- mit denen ich schon seit Mitte der achziger Jahre befreundet bin. Nein, wir sind auf dem Foto nicht zu sehen.)

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Nachahmungstäter

„Wäre man zynisch, würde man sagen, die deutschen Sicherheitsbehörden sind Nachahmungstäter ihrer französischen Vorbildkollegen beim Anschlag auf Charlie Hebdo. (…) Denn der Staat benötigte das radikale und gegen alle Bürger gerichtete Instrument der Vorratsdatenspeicherung nicht, um einen kommenden Terroristen zu identifizieren und zu überwachen – er war schlichtweg nicht in der Lage, aus seinen völlig ausreichenden Methoden die richtigen Schlüsse und Handlungen abzuleiten.“ (Don Alphonso)

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Verehrer höherer und anderer Wesen im Zeitalter des postfaktischen Argumentierens

konfessionen

Giordano-Bruno-Stiftung: „In diesen Tagen wird viel von „christlichen Werten“ in der Bevölkerung, aber auch von der vermeintlichen ‚Islamisierung‘ Europas, mitunter sogar von einem ‚demografischen Dschihad‘ gesprochen. In der Regel beruhen solche Aussagen auf subjektiven Empfindungen bzw. Ängsten. So gehen die meisten Bundesbürger von einem maßlos überhöhten muslimischen Anteil in der Bevölkerung aus und überschätzen dessen Wachstumsraten. Die 2005 von der Giordano-Bruno-Stiftung ins Leben gerufene „Forschungsgruppe Weltanschauung in Deutschland“ (fowid) stellt der Öffentlichkeit sozialwissenschaftliche Daten und Fakten zur Verfügung, um dem ‚Zeitalter des postfaktischen Argumentierens‘ entgegenzuwirken. Hier die aktuelle fowid-Hochrechung zur Religionsverteilung in Deutschland.“

Man müsste die Esoteriker*$%_Innen und Veganisten-Asketisten noch rausrechnen.

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Katastrophenalarm

rettungsstelle

Katastrophenalarm in der Rettungsstelle im Urban-Krankenhaus: Über eine Telefonkette alarmiert, kamen rund 50 Ärzte, Schwestern und Pfleger freiwillig, obwohl sie keinen Dienst hatten. Hervorragende Organisation und beeindruckender Einsatz. Proud to be part of the team.

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Freiwilliger Kniefall

privatisierung

Die Hamburger Morgenpost fasst zusammen, was die „Privatisierung“ städtischer Krankenhäuser und der Vertrag zwischen der Stadt Hamburg und den Asklepios-Kliniken bedeuten. Das Magazin „Der Spiegel“ hatte enthüllt (nur in Print): „Der Klinikkonzern Asklepios hat sich den Ruf eines gnadenlosen Renditetreibers erarbeitet, der Gewinne auf dem Rücken von Ärzten, Pflegern und Patienten macht. Auf vielen Stationen regieren Druck und Angst. Die Politik versagt.“

Hamburg habe mehr als die Hälfte der 565 Millionen Euro Schulden des LBK übernommen – über 300 Millionen Euro. Der Kaufpreis von 318 Millionen Euro sei als großer Erfolg gefeiert worden. Doch am Ende hat Asklepios diese Summe noch nicht mal bezahlt: Weil die Kliniken in den ersten fünf Jahren die im Kaufvertrag festgelegte Zielsumme von 408 Millionen Euro operativem Gewinn (Ebitda) nicht erreichten, wurden dem Konzern 75 Millionen des Kaufpreises erlassen. Schließlich entstanden der Stadt noch extrem hohe Kosten durch das Rückkehrrecht für Mitarbeiter, die nicht bei Asklepios bleiben wollten. (…) Asklepios hat die Grundstücke, auf denen die Kliniken stehen, für mindestens 60 Jahre pacht- und mietfrei überlassen bekommen.

Wie kann man nur solche Verträge abschließen? Oder sind die alle schlicht gekauft worden? Die verantwortlichen Politiker sind bekannt:
Zwölf Jahre ist es her, dass die Hamburger mit großer Mehrheit in einem Volksentscheid gegen die Privatisierung des Landesbetriebs Krankenhäuser stimmten. Der damalige Senat unter CDU-Bürgermeister Ole von Beust setzte sich über dieses Votum hinweg und verkaufte Asklepios 74,9 Prozent der Anteile.

Hat ihn jemand dafür belangt? Nein? Warum nicht?

Das kommt bei „Privatisierung“ übrigens immer heraus. Dämliche Politiker werden über den Tisch gezogen oder lassen sich kaufen oder beides. Man müsste in die jeweilige Verfassung ein Verbot des Verkaufs städtischen Eigentums – wie Wasser- Energie, Grundstücke – einfügen. Fordert das eine Partei? Die kriegte meine Stimme.

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Frohes Fest!

weihnachten

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Prometheus in Baktrien oder: Als die Griechen Afghanistan eroberten [Update]

Alexander

Neu in meiner Filmothek (und noch ungesehen. [Update] Der Film ist Mist und langweilig.): Alexander von Oliver Stone.

Ja, natürlich hatte Alexander mehr als nur einen Koch bei sich. Leider werden bestimmte Ereignisse und sogar Epochen der Geschichte mit den Namen prominenter Exemplare der jeweils herrschenden Klasse verknüpft. So auch hier, als die Griechen (oder genauer: Mazedonier) ca. 330 v. Chr. Afghanistan und Indien eroberten. Das ist schon eine Weile her, und Alexander ist nicht Spartakus. Warum also noch einmal darüber schreiben reden?

Als Kind besaß ich ein Buch über „Abenteurer“ à la Marco Polo. Dort kam auch der Chaiber-Pass vor. Ich habe mir immer gewünscht, mal dort zu sein, notfalls per Eisenbahn. Der Pass galt für mich immer als Inbegriff des exotischen Abenteuers. Stattdessen hat es mich in die entgegengesetzte Richtung verschlagen, und ich könnte ständig Rutger Hauer zitieren.

Wenn mir also ein Buch in die Hände fällt wie damals, kann ich nicht widerstehen. Jetzt war Spartakus schuld, dass ich mir Diodoros Historische Bibliothek gekauft habe, rund 1600 Seiten und die wichtigste Quelle zum Thema. Darin kommt auch Alexander der Große vor:

Hierauf zog er weiter und schlug in der Nähe des Gebirges Kaukasus, welches Einige Paropamisus nennen, ein Lager. Er ging quer über dieses Gebirge der Breite nach in sechzehn Tagen und erbaute an dem Passe, der nach Indien führt, eine Stadt, welche er Alexandria nannte. Mitten auf dem Kaukasus ist ein Felsrücken, der zehn Stadien im Umfang und eine Höhe von vier Stadien hat. In demselben wurde von den Einwohnern die Höhle des Prometheus gezeigt und das Nest des Adlers, von dem die Fabel erzählt, und die Spuren der Fesseln. Alexander erbaute noch eine andere Stadt, eine Tagreise von Alexandria entfernt. In den beiden Städten ließ er siebentausend Fremde und dreitausend von den Nichteingereihten, die seinem Heere folgten, auch von den Miethtruppen, wer wollte, sich ansiedeln. Er brach unterdessen mit dem Heer auf und rückte nach Baktriania vor…

baktrien

Wie kam Prometheus und dessen Legende eigentlich in die Nähe von Baktrien? Hätte das Karl May gewusst? (By the way: Ich lese Diodor auf dem Klo, vermutlich werde ich im Jahr 2052 damit fertig sein.)

Ob Alexander einen höheren Intelligenzquotienten hatten als andere, wissen mir nicht. Es ist aber Tatsache, dass militärische Konflikte, die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln, nicht durch geniale Ideen, sondern schlicht durch Technik entschieden werden. Die Logistik und die Waffen der Griechen waren denen der Perser und Inder überlegen, und ihre Befehlshaber setzten sie so ein, dass etwas exotische „Gegner“ wie Steitwagen oder Elefanten scheiterten. Eine Kompanie Ledernacken gegen zehn mal so viele Kreuzritter? Oder eine spanische Tercio gegen 50.000 Indianer? Vergesst es.

Noch ein weiteres Wort zum Sonntag: Ich muss mich nicht mit jedem Sturm im Wasserglas beschäftigen. Jemandem, der Listen unerwünschter Personen oder Websites erstellt, um zu „mahnen“, „warnen“, „verbieten“ oder was auch immer, sollte die Gülle stundenlang ins Gesicht schwappen. No mercy.

Man kann an jedem winzigen Detail der Geschichte alles erklären. Ich kann mich noch erinnern, dass wir uns als linksradikale Studenten am historischen Seminar der FU darüber lustig gemacht haben, dass ein Professor ein Seminar im Fachbereich Geschichte anbot mit dem Titel „Der Brückenzoll in Regensburg im 12. Jahrhundert“. Wir besuchten stattdessen alle Seminare, in deren Titel mindestens das Wort „Revolution“ vorkam. Wir hatten unrecht. Das weiß ich aber erst heute. „Wo kommt die Kohle her? Wo geht die Kohle hin?“ (Matthew D. Rose) Das ist nicht nur eine journalistische, sondern auch die wichtigste Frage marxistischer linker Historiker.

diodor

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#Russiandidit

#Russiandidit

Die Russen trollen jetzt zurück.

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Zwölfflächler, not certain

Zwölfflächler

Weiß jemand von den gebildeten Leserinnen und intelligenten Lesern, wozu ein Dodecahedron gut ist? „As no classical accounts or narratives seem to mention them, the purpose of this mysterious object remains a puzzling mystery that has confused archaeologists since their first discovery.“

Das ist wohl nicht ganz richtig laut Wikipedia: „Iamblichus states that Hippasus, a Pythagorean, perished in the sea, because he boasted that he first divulged „the sphere with the twelve pentagons.“ – „Regular dodecahedra have been used as dice and probably also as divinatory devices. During the hellenistic era, small, hollow bronze Roman dodecahedra were made and have been found in various Roman ruins in Europe. Their purpose is not certain.“

Faszinierend! (Und vielleicht doch ganz einfach.)

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Unter Vollpfosten

„Zweifelhafte Posts sollen zudem für alle Nutzer sichtbar als ‚umstritten‘ gekennzeichnet werden können.“ (Tagesschau)

Die sind alle völlig irre. Zum Glück wird irgendjemand klagen, und das Bundesverfassungsgericht wird die Sache wegen fehlender Normenklarheit in die nächste Tonne kloppen. Lustig wird sein, wer für die geplante Zensur sein wird. Da fallen mir auf Anhieb viele Vollpfosten ein.

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Director of Health and Human Services

trump

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Zersetzung oder: Sozialer Druck gegen abweichende Meinungen

Sollte man lesen: Don Alphonso in der FAZ über „Auch nach Freiburg keine Stimme für die AfD“.

„Ich bin schon oben und habe etwas gegen Leute, die der Meinung sind, Klasse könnte man sich erarbeiten.“ Das gegen die Kleinbürger, die irrig meinen, Bildung garantiere den sozialen Aufstieg.

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Bitte verzichten sie auf Polemik oder: Hilflos herumeiernder „Qualitätsjournalismus“, revisited

zensur

Die zehn Regeln der Kriegspropaganda
1.1 Wir wollen keinen Krieg!
1.2 Der Gegner ist allein für den Krieg verantwortlich!
1.3 Der Führer des feindlichen Lagers wird dämonisiert
1.4 Wir verteidigen ein edles Ziel und keine persönlichen Interessen!
1.5 Der Feind begeht wissentlich Grausamkeiten, wenn wir Fehler machen, geschieht dies unbeabsichtigt
1.6 Der Feind benutzt unerlaubte Waffen
1.7 Wir erleiden wenige Verluste, die Verluste des Feindes sind erheblich
1.8 Anerkannte Kulturträger und Wissenschaftler unterstützen unser Anliegen
1.9 Unser Anliegen hat etwas Heiliges
1.10 Wer unsere Propaganda in Zweifel zieht, arbeitet für den Feind und ist damit ein Verräter

Man kann ein beliebiges Mainstream-Medium über Syrien ansehen und findet gleich alles wieder.

zensur

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Kein „Mord wie jeder andere“

Leseempfehlung: Thomas Fischer auf „Zeit online“ über „Eine Tote in Freiburg, die ‚Tagesschau‘ berichtet nicht. Die Nichtmeldung führt zum Sturm der Berichterstattung – Deutschland im kommunikativen Krisenmodus.“

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Not that great

capitalism

(Sassy Scialist Memes)

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Web-Weltempfänger

Radio Garden: Unzählige Radiostationen der Welt live hören! (Ich hörte gerade den Sender von Puerto Píritu, jetzt Georgetown, Guyana.)

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Auf Pump

Mother Jones (via Fefe): „A Guide to Donald Trump’s Huge Debts—and the Conflicts They Present“.

Das System Trump funktioniert exakt so wie der Kapitalismus. Passt also wie Arsch auf Eimer.

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Lets party!

selfie

Was: Weihnachtsfeier. Wer: Das Personal der Rettungsstelle im Urban-Krankenhaus. Wo: Golgatha. Was gerade läuft: Mein Musikwunsch.

Ich hatte die Ehre, eingeladen zu werden. (Das meine ich ernst.)

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