Race et al

jack london

Lieber Kollege Marc von Lüpke von Spiegel online, Du schreibst über meinen Lieblingsschriftsteller Jack London: „Der Erfolgsautor propagiert seine sozialistischen Überzeugungen – und zugleich den Sozialdarwinismus. Die Botschaft: Nur die Stärksten überleben. Für den Sozialisten London ist die weiße Rasse überlegen.“

Das ist gequirlte Scheiße – mit Verlaub! – Unsinn. Jack London verherrlicht mitnichten den Sozialdarwinismus, obwohl er Schopenhauer und Nietzsche und Rudyard Kipling mochte, oder gar die Überlegenheit der „weißen Rasse“. Erstens schreibt er nur, wie es war, und verherrlicht überhaupt nichts.:
By instinct and by conviction, London was a literary naturalist — one of a new breed of writers who focused on the harsh, deterministic forces shaping nature and human society.

Und zweitens schrieb er Englisch. Dort hat das literarische Wort „race“ eben eine ganz andere Bedeutung als im Deutschen der Begriff „Rasse“. London thematiert die „imperial mission of the Anglo-Saxons“. Angelsächsische Rasse? Har har. Quod erat demonstrandum.

Even as The Call of the Wild became one of the best-selling books in American history, newspaper editorials were calling for London to be jailed or deported for his Socialist speeches, schreibt Johann Hari.

Ich warte darauf, dass auch deutsche Universitäten bald die halbe Weltliteratur in den Giftschrank einschließen, einschließĺich Jack London und Hemingway sowieso, weil alles voller Sexismus ist und niemand, weder Brecht noch Goethe noch Shakespeare, sich genderpolitisch korrekt ausdrückten.

By the way, wer schrieb das hier? „Being in his quality as a nigger, a degree nearer to the rest of the animal kingdom than the rest of us, he is undoubtedly the most appropriate representative of that district.“