Den Wirtschaftsraum erweitern! Oder: wir sind auf einem nicht so schlechten Weg

„Wir glauben, dass sie Stellung der deutschen Industrie in der Weltwirtschaft sich nicht halten kann und halten wird, wenn es nicht gelingt, unseren eigenen Wirtschaftsraum zu erweitern. (…) Auch glauben wir nicht, dass eine solche aufbauende Entwicklung von Deutschland ohne neue außenpolitische Machtentfaltung geleistet werden kann.“
Max Hahn: Autarkie oder Raumwirtschaft, in: Volk und Reich – politische Monatshefte, Berlin 1932, Heft 3 (März), S. 13, zitiert nach Karsten Heinz Schönbach Karsten Heinz Schönbach, S. 58

„…mit verschäftem Nachdruck geht der Kampf um die internationalen Absatzmärkte.“
Werner Kehl: Redebeitrag auf der Tagung des Langnamvereines, November 1930, Akten der Deutschen Bank, BA Berlin, R 8119 F. Mikrofiche P 32, zitiert nach Karsten Heinz Schönbach Karsten Heinz Schönbach, S. 59

„Aber wer nicht mitkämpft, hat schon jetzt die Schlacht um internationale Absatzmärkte und günstige Produktionsstandorte verloren“.
Horst Geicke, Präsident der deutschen Kaufmannschaft in Hongkong (1997)

„Meine Einschätzung ist aber, dass insgesamt wir auf dem Wege sind, doch auch in der Breite der Gesellschaft zu verstehen, dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege, zum Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auch auf unsere Chancen zurückschlagen negativ durch Handel, Arbeitsplätze und Einkommen.“
Horst Köhler, Ex-Bundespräsident, 2010)

Frankreich verliert nach mehr als einem halben Jahrhundert seinen Status als größter Absatzmarkt der deutschen Wirtschaft. Die Vereinigten Staaten haben die zweitgrößte Volkswirtschaft der Währungsunion in der ersten Jahreshälfte als wichtigsten Abnehmer für Waren ‚Made in Germany‘ abgelöst.
(Reuters, FAZ)

Lässt sich noch erweitern. Wir sind also auf dem gleichen Weg wie seit jeher.

image_pdfimage_print

Kommentare

4 Kommentare zu “Den Wirtschaftsraum erweitern! Oder: wir sind auf einem nicht so schlechten Weg”

  1. ... der Trittbrettschreiber am November 6th, 2016 9:21 am

    Der Stempel „Made in Germany“ wird nicht erst seit Neuestem als rein deutscher Satz interpretiert und als Makel gesehen. Sollte das Zitat von 1932 ironisch sein? Dieses Land lebt doch noch immer im Bewusstsein der „Osterweiterung“. Dort geht denen aber langsam ein „Lächeln“ auf, das allerdings von den hiesigen, von der Realität seit langem Abgekoppelten als bedrohliches Grinsen empfunden wird.

  2. rainer am November 6th, 2016 12:17 pm

    ….jetzt fehlt nur noch der Lebensraum im Osten….

  3. Martin Däniken am November 6th, 2016 5:06 pm

    „Heil Kortzfleisch!“
    immer diese terrane Kleindenke,
    därR MonT hat auch für die Deutsche Spitzenindustrie noch Märkte zu bieten,
    die Potential versprechen…

  4. Michael am November 7th, 2016 12:17 pm

    Köhler musste ja wahrscheinlich gehen weil er sich da verplappert und die Wahrheit gesagt hatte. Vermutlich hatte er einfach einen Moment lang vergessen, daß er nicht zu anderen IWFlern oder Wirtschaftsbossen sondern zur großen Öffentlichkeit spricht.

Schreibe einen Kommentar