Rückkehr nach Unna

BahnBahnBahnHotel Krakaunna

Ich musste meine Vorurteile heute gleich zweifach revidieren. Nachdem Zeit online neulich den Service der Bahn investigativ und wortreich in die Pfanne gehauen hat, war ich auf das Schlimmste gefasst. Und schon ging es los. Der ICE war futsch, und es kam ein Ersatzzug, ein alter „Intercity“ mit dunkelweinroten Sitzen, die so aussahen, wie ich mir die bulgarische Staatsbahn vorstelle. Der Müll von den Reisenden war noch nicht weggeräumt, und der Zug fuhr mit einer Vierteilstunde Verspätung vom Südkreuz ab. Ich zweifelte schon daran, ob ich noch am selben Tag mein Ziel erreichen würde und war froh, meine wärmste Jacke anzuhaben, um gerüstet zu sein, wenn auch noch die Heizung ausfallen würde.

War aber nicht so. Ab Hannover brachen Sonnenstrahlen durch die graue Wolkendecke, und der Zugführer muss ziemlich gerast sein, denn er hatte bis Hamm die Verspätung wieder aufgeholt. Wir hielten auch an einem Bahnhof, den es eigentlich gar nicht geben sollte.

So ging es weiter. Um es kurz zu machen: Man kann hier noch draußen sitzen, in Straßencafes, und genießen. Und ja, mein Wohlbefinden steigerte sich noch. Ich habe ein großen Zimmer mit Blick auf Fachwerkhäuser.

Festhalten: Ich habe auch SCHNELLES INTERNET! Ist das zu fassen? Ganz Deutschland ist ein digitales Entwicklungsland, was WLAN angeht. Ganz Deutschland, insbesondere die Hotels? Nein, eine Kleinstadt im Ruhrpott leistet offenbar Widerstand, oder vielleicht auch nur das Hotel, in dem ich gerade bin. Ich muss bis jetzt mein eigenes Modem nicht auspacken.

Das Buch werde ich in Kürze besprechen. Lesebefehl! Das kann ich schon verraten.

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Kommentare

4 Kommentare zu “Rückkehr nach Unna”

  1. Wolf-Dieter Busch am Oktober 18th, 2016 11:36 am

    Das war eine atmosphärisch bedingte Halluzination. Bielefeld gibt es nicht.

  2. Ruedi am Oktober 18th, 2016 2:56 pm

    18 Euro für ein Paperback?
    Wow!
    Bei uns nehmen sie für dieses Buch 25 Franken, was heute knapp 23 Euro entspricht.
    Allerdings sind hier alle Deutschen Printmedien sehr viel teurer als in Deutschland.
    ‚Der Spiegel‘ hier SFR 7.50 gegen 4 Euro dort etc.
    40 bis 60 Prozent über dem DE-Preis sind normal.

  3. ... der Trittbrettschreiber am Oktober 18th, 2016 6:41 pm

    @Wolf-Dieter Busch

    … jedenfalls nicht für Jöllenbecker.

  4. Martin Däniken am Oktober 19th, 2016 7:19 pm

    Un nu Unna,Alder!
    Boah ey,isch kann Jugendsprechz!
    Macht man jez mit „z“….

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