On the Physics of High-Rise Building Collapses

EuroPhysicsNews (EPN), ein renommiertes Physik-Fachjournal, herausgegeben vom Dachverband der europäischen Physikgesellschaften, über einstürzende Hochhäuser:

It bears repeating that fires have never caused the total collapse of a steel-framed high-rise before or since 9/11. Did we witness an unprecedented event three separate times on September 11, 2001? The NIST reports, which attempted to support that unlikely conclusion, fail to persuade a growing number of architects, engineers, and scientists. Instead, the evidence points overwhelmingly to the conclusion that all three buildings were destroyed by controlled demolition. Given the far-reaching implications, it is morally imperative that this hypothesis be the subject of a truly scientific and impartial investigation by responsible authorities.

Mal sehen, was davon in deutschen Mainstream-Medien auftaucht.




Fuck Salām oder: Gangs of Germany

gang of new york

Don Alphonso schreibt in der FAZ über „Das regierungsfreundliche GibGeldDuOpfa der Medien in der Provinz“. Sehr gut, sehr lesenswert, alles ist korrekt benannt, insbesondere die Rolle der Medien. Ich stimme trotzdem nicht zu, wenn es um die Konsequenzen geht. By the way: Wie sah denn das Einwanderungsland USA früher aus? (vgl. Foto)

(Das liegt auch daran, dass ich nach einer 12-stündigen Nachtschicht in einem Problemkiez Berlins gerade aufgestanden bin und gefrühstückt haben und in einer Stunde schon zur nächsten muss. Ich habe einfach nicht so viel Zeit wie Kleinbürger und Couponschneider. Ihr dürft mich gern temporär Proletarier nennen, obwohl ich vermutlich keiner bin, aber im Gegensatz zu 95 Prozent aller Leute, die das Internet vollschreiben oder sonst was mit Medien machen, kenne ich genug waschechte Proletarier, um zu wissen, was die so denken und tun.)

Anders als Don Alphonso erkläre ich Verhalten (oder auch Religion) als versuchtes Anpassen an die Umstände. Was ist effektiv und was nicht? Warum sollte ich arbeiten, wenn es auch anders geht? Warum sollte ich mich gewaltfrei durchsetzen, wenn Gewalt viel effektiver ist? Das Kleinbürgertum kommt nie weiter als bis zur Moral und zum Lamentieren, dass jemand etwas „Falsches“ tut oder sagt. Lieber Don, es kommen keine Leute, die sich ausbilden lassen wollen (das ist die Minderheit), sondern es kommt die industrielle Reservearmee. Das ist so gewollt und nützt dem Kapital auf lange Sicht, nicht jedoch dem ländlichen Kleinbürger. Das war noch nie anders.

„Urbane Eliten“ ist übrigens für mich ein Synonym für Spießbürger, die vegan essen, wissen, was „queer“ bedeutet (meine Eltern, die noch leben, wissen das nicht), und die trotzdem, wenn es die Situation gefühlt erforderte, sehr schnell bei einer NSDAP light, revisited landen könnten, auch wenn sie sich „alternativ“ dünken. Ich traue dieser Hipster-Mischpoke nicht über den Weg. Das sehe ich noch „härter“ als Don Alphonso.

Erst kommt das Fressen, dann die Moral, sagte Brecht. Das gilt für Deutsche (die sich offenbar nicht ändern) und Einwanderer gleichermaßen.

Ich hatte gestern in der Rettungsstelle eine Libyer, der randalierte, das Personal beleidigte, herumbrüllte und laut „Fuck Merkel“ und „Fuck Deutschland“ rief, und, als ich ihn auf Arabisch grüßte, „fuck salam“ antwortet. Ich wusste dann: Der Kunde Patient war extrem schlecht gelaunt.

Ich bin mit ihm mit Mühe fertig geworden. Einer der vier Polizisten, die in Eile (Codewort für „es muss wirklich schnell gehen und bitte mit Blaulicht“) kamen, sprach Arabisch und beruhigte ihn. Auch das ist ein Service des von Don Alphonso gehassten Berlin: Polizisten, die den Übeltätern mit kosmopolitischer Attitude kommen. Die ließen sich auch nicht aus der Ruhe bringen, als er sie mit „Fuck Polizei“ ansprach. War großes Theater, wofür man anderenorts Eintritt zahlen müsste. Darüber könnte man jetzt sehr viel schreiben, aber ich muss arbeiten….




Calle Ccoricalle, Cusco

cusco

Calle Ccoricalle, Cusco, Peru, die verlängerte Calle Procuradores, nordwestlich des Plaza de Armas. Das Foto habe ich 1984 gemacht. Heute sieht die anders aus.




Unter Karrierenetzwerkern

Jörg Rupp über seinen Austritt aus den Grünen:
Die Thinktanks der Partei, die Flügel und die BAGen, sind zu Karrierenetzwerken degeneriert. Die Abgeordneten reden nur noch über ihre Fachgebiete, alleine Cem Özdemir nimmt sich als AmtundMandatler das Recht heraus, mal kurz die komplette friedenspolitische Rest-Säule des Bundesverbandes zu zertreten und sich für Waffen in Kriegsgebiete einzusetzen – die danach prompt auf dem Schwarzmarkt, wie prognostiziert, auftauchen. Was ihn auch nicht zu einer Revidierung seiner Position kommen lässt. Die Partei und Fraktion werden zunehmend von Leuten geprägt, die so lange in der Politik sind, dass man auf Einschätzungen, das ‚richtige Leben‘ betreffend, kaum mehr setzen kann. Grüne Bellizisten nehmen Position für Faschisten in der Ukraine ein, der Widerspruch verhallt. Die Boellstiftung bläst das Horn des Wachstums – niemand schreitet ein. Themen werden diktiert von Leuten, die sich nie der Partei und einer Wahl stellen mussten – sondern eingestellt wurden.




Unter Kleinbürgern, revisited

Ich hatte die so genannte „AfD“ immer als Volkswirtschaftler-Sekte bezeichnet. Zeit online hat bei den neuen Landtagsabgeordneten in MeckVopo mal näher hingeschaut:

Leif-Erik Holm, studierter Volkswirt
Dr. Matthias Manthei, Familienrichter am Amtsgericht
Holger Arppe, Handwerker
Enrico Komning, Rechtsanwalt (früher „Freie Bürger/FDP“), Burschenschaftler
Gunter Jess, Biochemiker
Christoph Grimm, Rechtsanwalt
Bernhard Wildt, Diplomökonom und Unternehmer
Nikolaus Kramer, Polizeibeamter, „ist Mitglied in einer geschlossenen Facebook-Gruppe, die sich nach dem ehemaligen SA-Führer Ernst Röhm benannt hat“
Ralf Borschke, Maschinenbaumeister
Thomas De Jesus Fernandes, Ex-Unternehmer, seit 2012 Angestellter in einer Immobilienfirma
Dirk Lerche, „Unternehmer“
Sandro Hersel, Steuerfachangestellter, war Burschenschafter
Jörg Kröger, Diplomingenieur, Projektmanager
Stephan Reuken, Historiker, Burschenschaftler
Bert Obereiner, angeblich Bauingenieur oder Diplom-Ingenieur und ehemaliger Geschäftsführer
Ralph Weber, Professor für bürgerliches Recht, Arbeitsrecht, Rechtsgeschichte und Medizinrecht an der Universität Greifswald
Jürgen Strohschein, Elektromonteur und Installateur
Christel Weißig, Bürokauffrau

Fazit: Die AfD ist eine geradezu klassische Partei von wildgewordenen Kleinbürgern, wie es die NSDAP zu ihren Anfangszeiten auch war. Die Wähler haben so abgestimmt, wie es ihr Klassenbewusstsein hergab: Nach oben buckeln, nach unten treten. Das wundert bei Kleinbürgern doch nicht, oder?




Im Osten nicht Neues

Im Norden des Beitrittsgebietes gibt es nichts Neues, weder, was die Machtfrage angeht und die Optionen zu regieren, noch vom Wahlverhalten der sozialen Milieus her. Der Rest ist hyperventilierendes Feuilleton.




Unauffindbare Räume

„Zu kurze Rolltreppen, falsch gepflanzte Bäume, vergessene Kabelschächte, unauffindbare Räume, Licht, das sich nicht ausschalten lässt“ – welches Bauwerk könnte wohl gemeint sein?




Rafter

Rafter

Nikolai Andronov (1929-1998): Rafters. 1960-1961. Oil on canvas. (Via Государственная Третьяковская галерея bzw. Tretyakov Gallery)

Das waren noch Zeiten, als Künstler die Arbeiterklasse malten. Die Körperhaltung der Flößerin zeigt auch, dass diese kein Gendersprech braucht, um gleichberechtigt zu sein. Flößerinnen sind eben keine Mittelschicht-Tussies. Ein wirklich schönes Gemälde, ich würde es glatt hier in meiner Wohnung aufhängen.




Trump catches up to Clinton

Laut letzter Umfragen liegen Trump und Clinton gleichauf. Da müssen sich die deutschen Medien aber anstrengen, um das wieder zu ändern.




Collecting data for crash dump

blue screen of death

Hatte ich ewig nicht mehr. Auf meinen beiden Linux-Rechnern läuft auch noch Windows, weil der Second-Life-Client für Linux ziemlich trashig ist.




Der dümmste Utopismus

Leo Kofler: „Warum ich Marxist geblieben bin“ [1988]

Die Geschichte bleibt nur in den Köpfen der bürgerlichen Nihilisten stehen. Wirft man uns Marxisten Utopismus (“Heilsgeschichte”, “Diesseitsreligiösität”, “Eschatologie” usw.) vor, so ist zu antworten, daß wir den historischen Fortschritt als einen zwar widerspruchsvollen betrachten, aber zugleich als einen, der in asymptotischer (unendlicher) Manier unaufhaltsam sich durchsetzt; damit hängt aufs engste zusammen, daß wir die Meinung vertreten, es gebe keinen dümmeren Utopismus als jenen, der im Glauben an die Ewigkeit des Kapitalismus besteht.

Leo Kofler sollte man kennen. Ossis werden nie von ihm gehört haben – unanbhängige marxistische Denker wurden in der DDR abgesägt oder ignoriert, wenn sie aus dem Westen stammten.

Kofler war ein scharfer Kritiker Stalins und dessen Jünger. In meiner Bibliothek steht jedoch nur Geschichte und Dialektik. Immer wieder lesenswert.




Es stinke, sagt der größte deutsche Dichter

“Welcher Recht hat, weiß ich nicht –
Doch es will mich schier bedünken,
Daß der Rabbi und der Mönch,
Daß sie alle beide stinken.”
(Heinrich Heine)

Und noch eines:

„Ich habe die friedlichste Gesinnung. Meine Wünsche sind: eine bescheidene Hütte, ein Strohdach, aber ein gutes Beet, gutes Essen, Milch und Butter, sehr frisch, vor dem Fenster Blumen, vor der Tür einige schöne Bäume, und wenn der liebe Gott mich ganz glücklich machen will, läßt er mich die Freude erleben, daß an diesen Bäumen etwa sechs bis sieben meiner Feinde aufgehängt werden. Mit gerührtem Herzen werde ich ihnen vor ihrem Tode alle Unbill verzeihen, die sie mir im Leben zugefügt – Ja, man muß seinen Feinden verziehen, aber nicht früher, als bis sie gehenkt worden.“




Brise am Haff [Update]

Ich lese und empfehle heute nur Gutes: Der Kiezneurotiker fängt die Stimmung in Mecklenburg im Norden des Beitrittsgebietes ein.




#TeamGinaLisa und die Lila Zwergin am Straps

Auch schön ist Fischer im Recht: „Das aus dem Schweizer Exil (wegen Verfolgungsgefahr!) geleitete Kampfblatt des #TeamGinaLisa hat sich den dieswöchigen Kolumnistenpreis der „Lila Zwergin am Straps“ redlich verdient: Emma meldet, GLL sei wegen „Falschaussage“ (Paragraf 153 StGB) verurteilt worden (das stimmt zwar nicht, aber darauf kommt es Emma nicht an). Die Chefredakteurin jedenfalls hält das für einen „Skandal“. Die Begründung der Verurteilung weiß die Redaktion auch schon, fünf Wochen, bevor die Urteilsgründe schriftlich vorliegen: „Weil wir in einem Land mit extrem täterfreundlicher Justiz leben.“ Verfahren, Urteil, Rechtsstaat: Scheißegal – wir kennen den Täter, und wenn er noch so freigesprochen ist. Frau Schwarzer ist ja immerhin die Ehrenpräsidentin der Internationalen Kachelmann-Stiftung für herausragende Strafrechtskenntnisse.“




Zen und die Kunst des Fahrradfahrens

Don Alphonso ist über den Jaufenpass gefahren. Ich sollte mir wieder die Zeit zum Laufen nehmen.




Unter Kleinbürger*/_&$nnen

mecki

Manchmal freue ich mich, dass ich die Karriere an der Uni ausgeschlagen habe. Sonst wäre ich vermutlich Professor für Altgermanistik und müsste mich mit kleinbürgerlichen Sektierern und Gendersprech herumschlagen.

Die neueren Theorien des Rassismus, wie Critical Whiteness, aber haben den Rassismusbegriff nicht erweitert, sondern inflationiert, ihn so entleert, dass er nach je individueller Definition auf alles Mögliche – und somit nichts – anwendbar ist, und damit seiner spezifischen Bedeutung beraubt. (…) Die Suche nach der vermeintlich subversiven Identität (nichtweiß, nichtmännlich, nichtheterosexuell) ist eine Erscheinung des politischen Rückzugs, aber auch eine Idealisierung der Unterdrückten.

Well said, dude. Und wie sagte es Marx im „Kommunistische Manifest“? „In Deutschland bildet das (…) Kleinbürgertum die eigentliche Grundlage der bestehenden Zustände.“ Und die Uni ist voll davon. Ich kriege dabei Makroaggressionen.




Kampf der Klassen, revisited

teehra

Nein, ich habe gerade keine Lust, die politischen Weltläufte zu kommentieren. Ich lese gerade A. W. Mischulins: Spartacus – Abriß der Geschichte des großen Sklavenaufstandes (1936) , parallel dazu Werner Raiths: Spartacus (1992) sowie Brent D. Shaws: Spartacus and the Slave Wars: A Brief History with Documents (2001) und Nic Fields: Spartacus and the Slave War 73-71 BC: A gladiator rebels against Rome (2009). Mehr Bücher zum Thema, die dem Massenpublikum zugänglich sind, gibt es nicht. Hätten Sie’s gewusst?

S.L. Utschenko schreibt 1958 im Vorwort zu Mischulins „Spartacus“: „Dieses Thema hatten die bürgerlichen Geschichtsschreiber bewußt mit Stillschweigen übergangen, denn sie waren nicht daran interessiert, die Aufmerksamkeit auf geschichtliche Ereignisse zu lenken, die vom Kampf der unterdrückten Klassen gegen ihre Unterdrücker Zeugnis ablegen. In Westeuropa ist die wissenschaftliche Literatur über Spartacus und seine Führung des Sklavenaufstands äußerst dürftig.“

Es ist unfassbar, dass dieses Verdikt heute noch zutrifft, trotz der Präsenz der Figur in zahlreichen Hollywood-Filmen. Die oben genannten Bücher sind übrigens alles lesenswert. Werner Raith und Nic Fields schreiben aus marxistischer Sicht, Brent D. Shaw bereitet die Quellen auf (in Englisch). Ich werde die Bücher noch einzeln vorstellen.

Apropos Hauen und Stechen: Oben verhandelt mein Avatar (2. von rechts, mit weißer Kapuze), begleitet von einem schwer bewaffneten Bodygard (rechts), mit Anführern der Oase Teehra am Fayeen-Fluss am Rand der Tahari-Wüste von Gor.