Der dümmste Utopismus
Leo Kofler: „Warum ich Marxist geblieben bin“ [1988]
Die Geschichte bleibt nur in den Köpfen der bürgerlichen Nihilisten stehen. Wirft man uns Marxisten Utopismus (“Heilsgeschichte”, “Diesseitsreligiösität”, “Eschatologie” usw.) vor, so ist zu antworten, daß wir den historischen Fortschritt als einen zwar widerspruchsvollen betrachten, aber zugleich als einen, der in asymptotischer (unendlicher) Manier unaufhaltsam sich durchsetzt; damit hängt aufs engste zusammen, daß wir die Meinung vertreten, es gebe keinen dümmeren Utopismus als jenen, der im Glauben an die Ewigkeit des Kapitalismus besteht.
Leo Kofler sollte man kennen. Ossis werden nie von ihm gehört haben – unanbhängige marxistische Denker wurden in der DDR abgesägt oder ignoriert, wenn sie aus dem Westen stammten.
Kofler war ein scharfer Kritiker Stalins und dessen Jünger. In meiner Bibliothek steht jedoch nur Geschichte und Dialektik. Immer wieder lesenswert.
Kommentare
One Kommentar zu “Der dümmste Utopismus”
Schreibe einen Kommentar
Ja, sehr guter Text, wenn man ihn in der Relation zum Verfassungsdatum betrachtet.