Ein Mann geht seinen Weg

fist

Ja, man darf auch mal einen Film aus dem Jahr 1978 empfehlen, sogar wenn Silvester Stallone der Hauptdarsteller ist. Fist [UK Import] ist für mich der beste Film über Gewerkschaften überhaupt – und sehr aktuell, weil alle Charaktermasken noch heute aktiv sind.

Streiks mit Gewalt – Streikbrecher und organisierte Schlägerbanden der Kapitalisten verprügeln? Da würde jeder Gewerkschaftsfunktionär von heute gleich in Ohnmacht fallen. Meine Großväter, die beide Bergleute waren, haben mir aber davon erzählt. Kaum zu glauben – aber so etwas hat es in Deutschland gegeben!

Ein Gewerkschaftsboss (Peter Boyle alias „Max Graham“ – eine Anspielung auf den historischen Daniel J. Tobin), der vor den „Linken“ (hier: „Bolschewisten“) warnt? Auch das ist aktuell. Man muss nur eine x-beliebigen SPD-Funktionär fragen, was der von Kommunisten hält.

Film-Lexikon schreibt: „Wer Sylvester Stallone nur aus seinen Action-Filmen der 1980er und 1990er Jahre kennt, wird von diesem Film überrascht sein – nicht, dass er hier durch eine schauspielerische Glanzleistung auffällt, drehbuchbedingt – das Buch schrieb Stallone übrigens zusammen mit Joe Eszterhas – muss er sich meistens wortkarg halten. Allerdings spielt er seinen Charakter mit der notwendigen Entschlossenheit und trotzdem in einigen Szenen weich und fast angreifbar.“

Die New York Times 1978: „Of all the stories of organized labor, the most fascinating—perhaps because it seems the most American—has been the rise to power and affluence of the corruption-riddled International Brotherhood of American Teamsters, whose one-time president, James Hoffa, disappeared in 1975 and is now presumed to have been the victim of a one-way ride ordered by his sometime gangland associates.“

F.I.S.T. gehört für mich zur Allgemeinbildung. Norma Rae muss ich mir noch ansehen.

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Kommentare

One Kommentar zu “Ein Mann geht seinen Weg”

  1. Klassenkampf oder: Was macht eigentlich das Proletariat? : Burks' Blog am Februar 1st, 2020 7:08 pm

    […] Mecklenburg-Vorpommern gab es Streikbrecher. Schade, dass Sylvester Stallone nicht da […]

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