Umzingelt von Religioten

Der Schockwellenreiter: „Gestern – ausgerechnet zum Jahrestag der Französischen Revolution – lud die Fraktion DIE LINKE in der Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung zu einer Diskussionsveranstaltung unter dem Titel »Kopftuchverbot abschaffen! Gemeinsam für Vielfalt und Gleichberechtigung« ein. Ja, bin ich den nur noch von Religioten umzingelt? Hat die Neuköllner Linke nichts Besseres zu tun? Sie könnte zum Beispiel mal Marx lesen. Soll vor Dummheit und religiösem Wahn schützen.“

Marx und die „Linke“, das ist leider fast immer ein Oxymoron.

Die Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes ist die Forderung seines wirklichen Glücks. Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf. Die Kritik der Religion ist also im Keim die Kritik des Jammertales, dessen Heiligenschein die Religion ist. (Karl Marx)

Den Staat soll die Religion nichts angehen, die Religionsgemeinschaften dürfen mit der Staatsmacht nicht verbunden sein. Jedem muss es vollkommen freistehen, sich zu jeder beliebigen Religion zu bekennen oder gar keine Religion anzuerkennen, d.h. Atheist zu sein, was ja auch jeder Sozialist in der Regel ist. Alle rechtlichen Unterschiede zwischen den Staatsbürgern je nach ihrem religiösen Bekenntnis sind absolut unzulässig. Selbst die Erwähnung der Konfession der Staatsbürger in amtlichen Dokumenten muss unbedingt ausgemerzt werden. Es darf keine Zuwendungen an eine Staatskirche, keine Zuwendungen von Staatsmitteln an kirchliche und religiöse Gemeinschaften geben, die völlig freie, von der Staatsmacht unabhängige Vereinigungen gleichgesinnter Bürger werden müssen. (W.I. Lenin, Sozialismus und Religion, 1905)