Beim Kacken nie mehr allein?

public toilet Ostia

Römische Gemeinschaftstoilette, Ostia Antica. Credits: Fubar Obfusco /Wikipedia

Wie die geneigten Leserinnen und wohlwollenden Leser schon vermuten: Ich halte die gesamte Diskussion um „gendergerechte“ Toiletten, also ob es eins, zwei drei oder zahllose Geschlechter gebe, die jeweils beim Verrichten der Notdurft separiert werden müssten, für total beschissen dämlich.

Man sollte sich vielmehr fragen: Warum will der Mensch im Spätkapitalismus eigentlich beim Kacken allein sein? Die alten Römer taten es doch auch gesellig.

O du mein höheres Wesen, schluchzt das Stammpublikum, jetzt will der Burks, dass wir Norbert Elias Über den Prozeß der Zivilisation: Soziogenetische und psychogenetische Untersuchungen lesen oder gar Max Weber: Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus?! Ja, solltet Ihr, das erklärt es: Warum „privat“ im Kapitalismus erst entsteht und wichtig sein möchte.

Es ginge auch anders. Oder, ceterum censeo: Der Kapitalismus ist nicht das Ende der Geschichte, auch nicht auf dem Klo.