Zwei Trumme, schlecht zu lesen
Ob ich das jemals lesen werde? Und wieso muss man beim Buchhandel fast zwei Monate darauf warten? Drucken die immer nur ganz wenig, damit es nicht auf Platz 1 der Bestsellerliste kommt? Machte sich gut im Ausland: Was lesen die Deutschen gerade am meisten? Harhar. Wenn die beiden Bände nicht so groß und schwer wären, könnte ich die Trumme mit in die U-Bahn nehmen. Die Reaktionen wären sicher interessant. Jetzt muss ich sie auf dem Klo lesen.
März 18, 2016 | abgelegt unter Science
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17 Kommentare zu “Zwei Trumme, schlecht zu lesen”
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Dieses Buch hätte in der Originalfassung schon vor 50 Jahren veröffentlicht werden sollen. Ich selbst habe es als Kind auf dem Dachboden gelesen, denn ich hatte das Glück in einem Haus aufzuwachsen, in dem alter Krams eben nicht selektiv und relevanzorientiert „archiviert “ wurde, sondern einfach auf dem Boden landete. Lesen ist manchmal gefährlicher als Schreiben.
Der beste Indikator für die Brisanz eines Textes ist seine wissenschaftliche Aufarbeitung. Daraus folgt, dass Lesern vorgeschrieben wird, wie denn der Text zu verstehen sei. Meistens sind es Historiker, die dann die Aufgabe haben, unter dem Einsatz von Taschenspielertricks den Leser-Fokus auf die jeweils moderne Auslegung zu lenken. Ich weiß nicht wer letztendlich dafür verantwortlich war, dieses geprintete Gezeter bis jetzt zu verbieten. Für mich ist es, als hätte man eine Schale Quark in die verstaubten Geheimfächer der Universitätsbibliotheken eingeschlossen und vergessen, die Kühlung einzuschalten. Die Jahre vergingen und währenddessen sah man priveligierte hochdekorierte Intelligenzen mit Sondergenehmigung scheu und abgeschirmt die vergilbenden Seiten kosten. Den Gesichtsausdruck der nach der Lektüre wieder in die Realität zurückkehrenden möchte ich mit jenen Mimiken von Kinobesuchern nach Filmende vergleichen, die Frankenstein sehen wollten aber Heidi vorgesetzt bekamen. Es hat einen Hauch von Scham und Enttäuschung, der über das Antlitz huscht, wohl weil man sich selbst dabei ertappt hat, nach Verbotenem, Schrecklichem und Abtrünnigem verlangt zu haben, aber letztlich nur Sülze gegessen hat, die man in jedem Metzgerladen für weit weniger Geld bekommen hätte. Ja Burks, begib Dich in Gefahr. Lies dieses kommentierte graue Büchlein, in dem die Marginalien wichtiger sind als der Text in der Nähe des Bundstegs; lies es ruhig einmal in der Berliner U-Bahn, vorzugsweise ab 23:00 Uhr. Sollte Dich jemand ;-) …“ansprechen“, so frage ihn doch einmal nach dem Versailler Vertrag oder anderen Unterhaltsamkeiten. Wenn du dann den Eindruck hast, dass er ausholt, stell Dir einfach vor, wie Du ihm in die Eier trittst und laut brüllst:“ Mein Krampf, Dein Krampf – Krampf ist für uns alle da!“ Vielleicht winkt Dir dann ja ein draußen vorbeifliegender Alien mit einem Softeis in der Hand freundlich zu?
….wie?…so was hat man als Original im Bücherschrank stehen…….
Vorallem wann hat man mal nen Rechten vor sich der das ganze alles selbst gelesen hat!
Von einer reflektierten Rezeption ganz zuschweigen-
vielleicht gibt es bald eine Version von Audioyo ;-)
Mist schon wieder vertippt:
Audi-yo ist richtig..
„Von einer reflektierten Rezeption ganz zuschweigen“
… eigentlich müsste es „reflexiv“ heißen – man liest ja nicht den Spiegel ;-) … , sondern Zwangs-Literatur des 21. Jrh.
Reflexives Lesen ist wie bewusstes Treppen hinab steigen. Meist fällt man dabei reflexgeleitet tief.
Boah ey,Zwangsliteratur,dachte immer das wäre Schullektüre oder Sixt-Werbeplakate ;-)…
Ich meinte im fast philosophischen sinne das der Rezipient einer Lektüre sich in dieser selbst wieder erkennt und jetzt kommts und auch umgekehrt!Was aber nicht unbedingt mit mit Liebe oder gart Zuneigung zutun hat.
Manchmal findet man Bücher und manchmal finden Bücher dich….Boah ey,der war doch gut,oder?
Bei der Gelegenheit:
https://www.youtube.com/watch?v=UcMSiyCpScA
Schönen Abend noch!
Anderthalb Stunden mit dem großartigen Helmut Qualtinger und du weißt genug über das „Werk“. Eine Special-Edition mit hunderten von Kommentaren ist in meinen Augen völlig übertrieben. Jeder, der halbwegs klar bei Sinnen ist, wird locker erkennen, dass der Autor heftigst einen an der Waffel hat. Allen anderen ist wohl sowieso kaum zu helfen. Ob dieser Ausgabe jemandem die Augen öffnet?
Qualtinger schafft da mehr.
Mehr ist auch nicht drin.
Um mich selbst zu zitieren: das Buch ist scheißegal.
@Wolf-Dieter Busch am März
ein Selbstzitat – ist das ein „gewordetes“ Selfie?
Könnte ein „(S)HIT“ werden. Ich sehe schon überall die Handy-Fotos von Notizzetteln und Adobe-Kommentaren…;-)
@Trittbrettschreiber – ich weiß nicht, worauf du hinaus willst. Das Buch ist eine Abfolge von apodiktischen Aussagen. Das seinerzeit einzig bedeutende an ihm war seine bloße Existenz: „unser Führer war so gewaltig gut, er hat sogar ein Buch geschrieben, boah ey.“ Der vom Buch vermittelte Erkenntnisgehalt war schon damals exakt Null.
Das Buch ist scheißegal, erwähnte ich es schon?
Und nein, das ist kein Selfie.
Die Angst ist dieselbe, die Reporter die Herkunft gewisser Leute weglassen lässt: Das ist die Angst, dass, wenn man sich einmal politisch unkorrekt äußert, man sich gleich Horden von Nazis erwehren muss. Der Gedankengang ist nun nicht völlig von der Hand zu weisen. Deswegen aber nur noch eine geschönte Welt zu erlauben, in der sich falsch zu äußern einen gleich als Nzi übelster Sorte qualifiziert – das macht die Welt, die man retten wollte, endgültig kaputt.
„Und nein, das ist kein Selfie.“
Nichts für ungut… es sollte eine Art ‚Metawitz‘ sein – misslungen…schniiiief … c’est le petit village … tout est bien.
… il égal?
@Hajo Hensel
… rette die Welt nicht – sie wird Dich retten, wenn Du sie lässt und nicht in Dein Bild von ihr zwängst.
… dazu jetzt Gitarrenmusik, Flugblätter und ganz viele Smileys:
Oh Welt, oh unsere Erherherherde, oh Du Wehehelt Duhuhu, oh rehehette uhuhuns … o.ä. :-)
@Trittbrettschreiber – „tout est bien“ – Alles gut. Nix böse. Nur Wahrheit.
@Trittbrettschreiber:
Mit ganz gaaaaz viieeeeelee Kumbaja verziert!
@Wolf-Dieter
„Die Wahrheit kann man nur mit List verbreiten“ (Brecht)
;-) … bei meiner Blauäugigkeit geht’s auch ohne.
Also – ich glaub Dir (jetzt mal)!