Kapitalismus, reloaded

Welt.de: „Künstliche Intelligenz und Roboter verändern die Arbeitswelt gravierend. Eine Studie zeigt: Jeder zweite Deutsche könnte seinen Job durch den technischen Fortschritt verlieren.“

Das ist eine gute Nachricht. Der Anteil der menschlichen Arbeit geht immer mehr zurück, aber nur in hochentwickelten Industriestaaten. Das ist innerhalb der Gesetze des Kapitalismus nur konsequent und auch vorhersehbar. Nur: Was kommt danach? (Ich weiß es, aber ich frage die wohlwollenden Leserinnen und Leser.)

image_pdfimage_print

Kommentare

14 Kommentare zu “Kapitalismus, reloaded”

  1. ...der Trittbrettschreiber am September 2nd, 2015 2:54 pm

    denn komm icke – det wird meiiin Tach.

  2. FDominicus am September 2nd, 2015 3:27 pm

    Sie meinen hoffentlich nicht uns geht die Arbeit aus. Aber so wie ich den Blog hier kenne, wollen Sie gerade darauf hinaus.

    Hatten ja schon die Maschinenstürmer gefordert. Lieber ein Elend für Alle als ein Fortschritt für alle auch wenn dabei einige bei den Anbietern an Gewinn hängen bleibt.

    Ach ja Arbeiter in der LW vor ca 200 Jahren, mehr als 80 %, Arbeiter heute in der LW nur noch 3 % alle anderen müssten ja nach Ihrer Logik schon tot sein. Fakt ist aber noch niemals waren in Deutschland mehr Leute in Arbeit….

  3. totschka am September 2nd, 2015 4:02 pm

    Keinesfalls Revolution oder so was. Irgend eine Begründung wird uns schon einfallen, wieso dann plötzlich so viele Leute so faul sind. Die sperren wird dann alle ins KZ Arbeitslager, und schon ist’s gut.

  4. Wolfgang am September 2nd, 2015 5:59 pm

    Was soll schon kommen?

    Unten: Armut, Hass, Krieg
    Oben: Whisky, Weiber, tscha tscha tscha

    :)

  5. Danach am September 2nd, 2015 10:05 pm

    In einigen Gegenden Deutschlands wird doch schon das Leben danach geführt. (@Wolfgang:) Oben gibt es Whiskey und Koks, welches die Unterschicht liefert um noch ein Krümmel vom großen Y€$-Kuchen zu ergattern. Die Spaltung der Gesellschaft in Mensch und unwertes Leben. Gesellschaftsformen, die schon heute zensiert oder entstellt werden. Zukünftig werden noch mehr Sicherheitskräfte (wie Du…) benötigt, damit der Laden nicht auseinanderfliegt und es zu keinen Systemänderungen kommt. Dienstleistungen wie Schuhputzer oder Scheibenwischer werden auch wieder in Mode kommen.

  6. Wat. am September 3rd, 2015 12:40 am

    @FDominicus

    Die Arbeit geht nicht aus.
    Wie auch, gebratene Tauben können nicht fliegen.

    Die Lohnarbeit geht aus.
    Naja, das nun auch nicht – sie wird weniger, daß der Markt noch weniger durch Kaufkraft geräumt werden kann als von Anbeginn.

    Und Kapital was nicht einfach nur Geld bleiben will, ist immer schwerer einzusetzen, kreiselt doch jetzt schon ewige Runden in der Finanzsphäre, weil’s sich in der Realwirtschaft schon lange nicht mehr lohnt.

  7. HF am September 3rd, 2015 8:57 am

    Vorausschauende Eltern wollen ihren Kindern natürlich gute Startbedingungen in der schönen, neuen Welt bieten:

    http://www.nrk.no/kultur/startar-vikinglinje-pa-seljord-folkehogskule-1.12482443

  8. tom am September 3rd, 2015 11:27 am

    Ich neige zu Wolfgangs Ansicht.
    Und Fakt ist, FDo.., dass (NZZ von [vor?]gestern),
    dass in der €-Zone die offiziellen Zahlen 10,9% Arbeitslose ausweisen. Wie diese Statistik seit Jahren immer wieder verbessert wird, weiß ja bestimmt jemand, der die Allmacht des derzeitigen Staats erkannt hat.
    Welcher jesuitische CDU Politiker sagte einst, 3 Stunden Arbeit täglich reichen aus?

  9. Herr Lehmann am September 3rd, 2015 3:14 pm

    Bürgerkrieg!

  10. tm852 am September 3rd, 2015 9:02 pm

    Kuenstliche Intelligenz kann menschliche Dummheit nicht ersetzen. Bis jetzt gab es da immer ein Mittel gegen die Langeweile. Notfalls wurde Krieg gefuehrt. Da mache Ich mir keine Sorgen, das die Arbeit ausgeht.
    Ich denke die Frage wird falsch gestellt.

  11. Peinhart am September 3rd, 2015 9:49 pm

    So – und jetzt die Auflösung bitte!

  12. ... der Trittbrettschreiber am September 4th, 2015 3:46 pm
  13. tm852 am September 4th, 2015 7:21 pm

    Easy. Die Leute fragen nach Arbeit also bekommen Sie Arbeit, den Arbeit macht frei. https://www.youtube.com/watch?v=st8yvMz2RfE
    Ist doch alles cool, allen geht es gut. Knete ist genug da, fuer die 100Cent Jobber. Der Poebel ist busy, also weiter im Hamsterrad. Was muss man da noch Fragen?

  14. David Frege am September 14th, 2015 2:10 am

    Vor allem sollten wir mit Hilfe einer neuen Eugenik dafür sorgen, dass in Zukunft jeder Mensch mit einer hohen Intelligenz ausgestattet wird. Denn Muße hat keinen Wert, wenn man so stumpfsinnig ist, dass man nichts mit ihr anzufangen weiß.

    Dazu ein schönes Zitat von Schopenhauer:

    „Immer kommt es darauf an, was einer sei und demnach an sich selber habe: denn seine Individualität begleitet ihn stets und überall, und von ihr ist alles tingirt, was er erlebt. In allem und bei allem genießt er zunächst nur sich selbst: Dies gilt schon von den physischen; wieviel mehr von den geistigen Genüssen. Daher ist das Englische to enjoy oneself ein sehr treffender Ausdruck, mit welchem man z. B. sagt he enjoys himself at Paris, also nicht »er genießt Paris«, sondern »er genießt sich in Paris«. – Ist nun aber die Individualität von schlechter Beschaffenheit, so sind alle Genüsse wie köstliche Weine in einem mit Galle tingirten Munde. Demnach kommt, im Guten wie im Schlimmen, schwere Unglücksfälle beiseite gesetzt, weniger darauf an, was einem im Leben begegnet und widerfährt, als darauf, wie er es empfindet, also auf die Art und den Grad seiner Empfänglichkeit in jeder Hinsicht. Was einer in sich ist und an sich selber hat; kurz die Persönlichkeit und deren Wert, ist das alleinige Unmittelbare zu seinem Glück und Wohlsein.“

    Weil die Lebensqualität eines Menschen hauptsächlich von seiner eigenen Beschaffenheit abhängt, wäre eine liberale Eugenik der wichtigste Bestandteil einer humanistischen Ethik. Denn für die heutige Menschheit gilt tatsächlich ein weiteres Zitat von Schopenhauer:

    „Wenn alle Wünsche, kaum entstanden, auch schon erfüllt wären, womit sollte dann das menschliche Leben ausgefüllt, womit die Zeit zugebracht werden? In einem Schlaraffenland würden die Menschen zum Teil vor langer Weile sterben, oder sich aufhängen, zum Teil aber einander bekriegen und so sich mehr Leiden verursachen, als jetzt die Natur ihnen auflegt. Also für ein solches Geschlecht passt kein anderes Dasein.“

    Ich empfehle auch die Philosophie von David Pearce:

    http://www.hedweb.com/hedethic/hedonist.htm#naturalisation

    Leider meiden die heutigen Linken das Thema „genetic enhancement“ – was zum Teil so weit geht, dass selbst die Präimplantationsdiagnostik abgelehnt und die Weitergabe von Erbkrankheiten zur moralischen Edeltat verklärt wird – und messen die menschliche Glückseligkeit nur in den Größen Geld und Arbeitsplätze. Schade. Damit verbauen sie sich den Weg zu einer grundlegenden Verbesserung der menschlichen Verhältnisse.

Schreibe einen Kommentar