Not afraid of the word „collective“

The Guardian über Yanis Varoufakis: „Here is a politician acting on his beliefs. He will be remembered not for his style, but his substance. He faced down the automatons by insisting the Greek people should no longer be punished. And his people were with him. He refused the Eurocrats’ parameters and secrecy. He spoke with decency, and not in code. He is not afraid of the word ‚collective‘.“

Welcher deutsche Politiker würde es wagen, das Wort „Kollektiv“ in den Mund zu nehmen?




Operation „Prometheus“, reloaded

Ich lehne mich jetzt aus dem Fenster. Voraussagen sollte man nie wagen, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen. Ich prophezeie eine Niederlage der Linken in Griechenland und einen Militärputsch innerhalb der nächsten fünf Jahren. Die Geschichte lehrt und das, un dich halte die griechische Linke, die jetzt an der Regierung ist, für naiv, was das Thema angeht.




Brücke mit Zylinder

brücke

Welche Berliner Brücke ist das (also die Brücke, die nicht zu sehen ist)?




Wer entscheidet

„Die Leute, die die Stimmen abgeben, entscheiden nichts. Die Leute, die die Stimmen zählen, entscheiden alles.“ (Josef Wissarionowitsch Stalin, Wahl-Experte)




Germany vs. Greece




Globetrotter, gültig bis 1988

DZG

Wenn man in alten Scharteken und Erinnerungen kramt, trifft man auf seltsame Dinge. Aus dem Club bin ich Anfang der 90-er Jahre ausgetreten. ich weiß gar nicht mehr, wie der damalige Vorsitzende hieß: „In the 1990s the then Chairman embezzeled some of the club’s cash. He openly stated this fact himself in front of the General Assembly, resigned from the Club and repaid the entire amount.“ Es war und ist wie überall bei der Vereinsmeierei.




Robin Hood und die Austerity

class struggle

Democracy Now: Noam Chomsky erklärt, dass „Austerity“ nur ein anderes Wort für Klassenkampf sei.
What’s going on with the austerity is really class war. As an economic program, austerity, under recession, makes no sense. It just makes the situation worse.

Ich hatte mich hier schon über die dämliche (weil völlig unverständliche) Parole „Gegen Austerität und gegen Abschottung“ echauffiert. „Austerity“ heißt im Englischen „Strenge“, „austerity measures“ sind „Sparmaßnahmen“. „In economics, austerity is a set of policies with the aim of reducing government budget deficits.“

Das genau ist aber strittig. „Sparen“ heißt im Kapitalismus-affinen Neusprech, also im Jargon der so genannten „Volkswirtschaftler“: Den Armen nehmen und den Reichen geben. Sollte etwa Robin Hood auch eine „Austeritätspolitik“ verfochten haben? Er „sparte“ auch – nur gab er den Armen, was er den Reichen genommem hatte. Unter dem Strich ist in beiden Fällen nicht mehr da, das, woran gespart wird, ist nur anders verteilt.

Wer also das Geld der Steuerzahler den Banken hinterherwirft (wie im Falle Griechenlands) und das als „sparen“ bezeichnet, ist ein Trottel – oder ein Lautsprecher des Kapitals.

Das pseudo-deutsche „Austeriät“ ist also eine falsche und gedankenlose Rückübersetzung, wie zum Beispiel auch „Administrator“ für „Regierung“ („administration“ im Englischen heisst mitnichten „Verwaltung“) oder „Netzwerk“ („network“ im Englischen ist schlicht das deutsche „Netz“ – und umgekehrt. Wir warten auf: „Die Spinne lauert in ihrem Netzwerk auf Opfer“).

Gegen die „Sparpolitik“ zu wettern verkennt, dass es nicht um „Sparen“ geht. „Sparen“ ist positiv besetzt – im Gegenteil zu „das Geld sinnlos verprassen“. Die Propaganda-Agenturen der herrschenden Klasse hatten vollen Erfolg: Sogar die Opposition übernahm ihre Sprachregelung. Alle sagen „sparen“, obwohl es in Wahrheit darum geht, den tendenziellen Fall der Profitrate und die Nebenwirkungen der „normalen“ Überproduktionskrise dadurch zu kompensieren, indem die Verluste der Konzerne vergesellschaftet und die Profite noch mehr privatisiert werden – durch weniger Steuern für die ohnehin schon Reichen. Das nennt man in Neusprech Marktkonformität. Auch der Putsch gegen Allende in Chile war marktkonform, oder die Unterstützung der ukrainischen Faschisten durch „den Westen“.

Deutsche Medien könnten die obigen Sätze Chomskys nicht wortgetreu wiedergeben. Nein, das ist verboten (frewillige politische Selbstkontrolle). Der Begriff „Klassenkampf“ darf nicht erwähnt werden , auch wenn „class struggle“ nichts anderes heißt. Ich finde es amüsant zu beobachten, wie diese politische „Gleichschaltung“ über die Sprache sich auch hinter dem Rücken der Handelnden durchsetzt.

Chomsky sagt, die so genannte „Sparpolitik“ sei nichts anderes als ein Synonym für den Klassenkampf von oben.




Darknet

In der Werkzeugsammlung „Journalistische Recherche“ habe ich die Links zum Darknet (via Tor) aktualisiert.




Spiel mir das Lied vom Robotertod

Zukunft ohne Zukunftsmusik: „So mauert ein Roboter: Stein auf Stein wie am Fließband“ (Heise), und: „Robot kills worker at Volkswagen plant in Germany“ (The Guardian)




Ta Taaa! Ta Taaa!

Mal ein bisschen Klassik gefällig?




Deutschlands Wirtschaftskrieg

Telepolis: „Wie Berlin mittels eines Regime Change in Athen seine Dominanz in Europa festigen wollte – und dabei einen neuen globalen Krisenschub auslösen könnte“.
Nicht die kreuzbrave, linkssozialdemokratische Regierung in Athen agiert hier extremistisch, sondern die deutschen Politeliten mitsamt ihren Schreibtischtätern in den Redaktionsstuben, die in den vergangenen Monaten eine beispiellose antigriechische Hetzkampagne losgetreten haben. Es stellt sich somit die Frage, wieso Deutschland diese Demütigungsstrategie eingeschlagen hat, obwohl Athen eine Kapitulation anbot. Wieso hat Berlin „die Geduld mit Alexis Tsipras verloren“, wie es die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) im imperialen Tonfall deklarierte, der inzwischen bei deutschen Meinungsmachern en vogue ist.

Well said.