Unter Auguren oder: Happy End für das Kapital
Der Wanderpokal „Lautsprecher des Kapitals“ geht heute an Arne Gottschalck und Lutz Reiche für den Artikel „Politik schafft Chancen auf weitere Kursgewinne“ (Spiegel online)
Vorläufiges Happy End also. Der Fokus ein wenig weg von Griechenland könnte nach Meinung mancher Börsianer sogar den Weg für weitere Kursgewinne freimachen. (…) Und glaubt man den Auguren, hält die jetzt anrollende Berichtssaison durchaus Positives parat.
Ich frage mich, was Journalisten antreibt, derart kritiklos und ohne Hintergrundinformationen das wiederzukäuen, was „die Börsianer“ denken und meinen? Das wäre mir peinlich.
Remember: Der Wanderpokal „Lautsprecher des Kapitals“ geht an Journalisten, die nichts davon beherzigen, die sich die Propaganda der Kapitalisten unkritisch zu eigen machen, die deren Neusprech und und Propaganda-Worthülsen übernehmen, die in Populär-Okonomie dilettieren, ohne jemals ein Buch über den tenzenziellen Fall der Profitrate oder die Theorie des Werts gelesen zu haben. Kurzum: die ihren Beruf nicht nur verfehlt haben, sondern auch noch dummschwätzen und sich als Lobbyist missbrauchen lassen, freiwillig oder aus Dummheit und/oder Ignoranz.
Kommentare
5 Kommentare zu “Unter Auguren oder: Happy End für das Kapital”
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;-) … heitere Armut ist ehrenhaft (Seneca,ep.2,5)
http://www.dirkhansen.net/was-mussen-journalisten-konnen-wollen/
… ich wär‘ so gerne […]
Vor allem müssen Journalisten das Wort „hinterfragen“ meiden („aus dem Anus der deutschen Sprache ausgeschieden“ laut Wolf Schneider)
Wer ist dieser Wolf Schneider? Ein Anatom? Es beruhigt mich, dass die Sprache auch nur ein Lebewesen ist, das einen Arsch hat, aus dem dann Semantik geschissen wird – dazu noch mit dem glitschigen Bindemittel Syntax. Oh, what a wörld:
https://www.youtube.com/watch?v=E2VCwBzGdPM
Es gibt keien Lautsprecher des Kapitals. Kapitalismus ist ein Schimpfwort und die Deutungshoheit nehmen diejenigen für sich in Kauf, die von Kapitalismus nicht die geringste Ahnung haben und in in Ihre grenzenlosen Blödheit einfach ablehnen.
Im Kapitalismus entscheidet der Kunde und das ist für Sozialisten aller Farbe ein Affront auf den – wenn es geht – die Todesstrafe steht.
Aber was schreib ich hier? Das ist ja geradezu Farbe den Blinden predigen….
@FDominicus
„Im Kapitalismus entscheidet der Kunde“
Komm mal mit – einkaufen im Hartz.