Kolonialismus 2.0

Der schweizer tagesanzeiger fasst es sehr schön zusammen: „Warum Griechenland keine Chance hatte. Bei den Gesprächen Griechenlands mit der Eurozone prallten zwei Wirklichkeiten aufeinander: die ökonomische und die politische.“

Ex-Finanzminister Giannis Varoufakis schilderte die Griechenlandverhandlungen so: «Du bringst ein ökonomisches Argument, an dem du lang gearbeitet hast – und die Antwort ist ein blankes Starren. Es ist, als hättest du nichts gesagt. Du hättest auch die schwedische Nationalhymne singen können.» (…)

Der Fehler der unerfahrenen Griechen war, dass sie glaubten, bei den Verhandlungen gehe es um Griechenlands Wirtschaft. (…)

Die Griechen zahlten für ihre Vorschläge den vollen Preis: einen Kolonialvertrag. Bisherige Entscheide der Regierung werden kassiert, die Troika entscheidet über alle neuen Gesetze, die Renten werden geschleift, die Steuern erhöht, die Regierung steht gedemütigt da.

Darauf muss man erst mal kommen. Um das Finanzkapital und die Banken zu retten, müssen Renten gekürzt werden und die Rechte der Arbeiterklasse beschnitten werden (im Neusprech der „Volks“wirtschaftler: „Liberalisierung des Arbeitsmarktes“). Ceterum censeo: It’s not a bug, it’s a feature.