Die Zukunft der Zeitungen

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Fotografiert vor ca. zehn Jahren.




Romane für Männer

Romane für Männer

Heute undenkbar, weil genderpolitisch unkorrekt. Gesehen in B. Traven: Die Rebellion der Gehenkten, meine Ausgabe ist aus dem Jahr 1974. (Immer wieder lesenswert und aktuell!)




Das Ende des investigativen Journalismus

„Wer Daten, die nicht allgemein zugänglich sind und die ein anderer durch eine rechtswidrige Tat erlangt hat, sich oder einem anderen verschafft, einem anderen überlässt, verbreitet oder sonst zugänglich macht, um sich oder einen Dritten zu bereichern oder einen anderen zu schädigen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“ (Neues Gesetz gegen „Datenhehlerei“, via Hal Faber)




Exegi monumentum aere perennius

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Sorry, auch im virtuellen Leben hat man Termine einzuhalten, vor allem dann, wenn man Geld dafür bekommt, etwas zu bauen, sei es auch nur eine symbolische Summe, die, was die Arbeitszeit betrifft, den Mindestlohn weit unterschreitet, aber dennoch die Mühe wert ist, da der Spaßfaktor und die Tatsache, Gott spielen zu können, der Welten erschuf, die dem entsprachen, das vorher in seinem Geist Formen angenommen hatte, dem Homo sapiens immer schon erfreut hat und er sich der Illusion hingab: Exegi monumentum aere perennius!




Red Army Choir (Überraschung!)

Überraschung!




Männerfantasien, Turkish-Stream und Mazedonien

Männerfantasien beim Sex und Mazedonien – bei diesen beiden Theman könnte ich heute nicht „nein“ sagen und musste die jeweiligen Artikel lesen.




Froh zu sein bedarf es wenig

Shanghaiist: „Photographer spends 11 years documenting families around China with all their belongings“. Die Fotos muss man gesehen haben.




Unbekannte U-Bahn-Station

U-Bahn Hamburg

Hamburg, U-Bahn-Station, fotografiert 2005




Morgendämmerung

Morgendämmerung

Vor dem Urban-Krankenhaus, Berlin-Kreuzberg, 4.05 Uhr




Meidet Aquincum, Magyarország und andere Miszellen

BudapestBudapestBudapestBudapest

Ja, man sollte zum Boykott aller Reisen nach Ungarn aufrufen. Warum sollten die dortigen Faschisten und die ultrarechte Regierung unterstützt werden? Ich würde mich heute dort unwohl fühlen. In Israel werden auch radikale Rechte an der Regierung beteiligt, aber die sind wenigstens keine Antisemiten.

Mit fiel ein, dass ich meine Fotos aus Budapest, die schon zehn Jahre alt sind, irgendwo gespeichert hatte. Und siehe, ich fand sie und andere, an die ich gar nicht meghr gedacht hatte, auf einer CD, ganz hinten im Schrank. Das wollte ich den wohlwollenden Leserinnen und geneigten Lesern mitteilen. Das Internet braucht mich, und wenn ich einen Tag nicht blogge, quillt mein Herz über von Dingen, die unbedingt raus müssen.

Mit Vergnügen verlinke ich die Westfälischen Nachrichten aus Münster. (Nein, ich war es nicht! Ich war in Berlin.) Geniale Aktion: die Sowjetfahne wehte am Rathaus. „Auch über den Hintergrund der Aktion gibt es bislang nur Vermutungen: Möglicherweise steht sie im Zusammenhang mit dem Kriegsende vor 70 Jahren und der Befreiung von der Nazi-Herrschaft.“ Ach? Möglicherweise? Möglicherweise wollte jemand nur die Wäsche aufhängen und hat da was verwechselt?

Theweleit, ick hör dir trapsen: The Atlantic bringt eine wunderbare Bilderstrecke zum massenpsychologischen Thema „The Chinese Art of the Crowd“. Nicht zu fassen. Frage des Ethnologen: Welche Form der Herrschaft wird wie öffentlich zelebriert? Und warum ist der Einzelne nichts oder soll es nicht sein? Nicht zu vergessen der Hinweis, dass „Privat“ und „Privatsphäre“ vom Bürgertum erst erfunden wurden. Wenn man diese verteidigt, ohne die Systemfrage zu stellen, wird man immer scheitern, oder irgendwann FDP wählen oder Volkswirtschaft studieren.

Verflixt, ich muss jetzt noch abwaschen…




Systemfrage

NSA

Aus meiner sicht geht es nicht um Einzelpersonen oder die politischen Ansichten von CDU und SPD, es geht um die Systeme.“ (Edgarward Snowden)

Hal Faber weist auf einen Artikel Wolfgang Kalecks hin, der sich über den „nationalistische Unterton“ der gegenwärtigen Debatte des BND-„Skandals“ echauffiert. Zu Recht. Witzig finde ich nur, dass der Geheimdienst eines Landes Industriespionage für ein anderes Land betreibt, und zwar schon seit Jahrzehnten, ohne dass das jemand unangenehm aufgefallen ist (außer Josef Foschepoth: „In Deutschland gilt auch US-amerikanisches Recht“).

Wenn man die Sache logisch durchdekliniert, stellt sich immer wieder die Frage nach dem Charakter eines Staates im Kapitalismus: Die Herrschenden denken schon längst international, nationale Grenzen sind überflüssig und Bullshit und sind nur hinderlich, den Profit optimal zu maximieren. Deswegen sit es einfach lächerlich zu fordern, dass Deutschland und dessen Unternehmen nicht ausspioniert werden sollten. Und dann? Was, wenn nicht? Werden dann wieder alle reich und glücklich in der so genannten „sozialen Marktwirtschaft“?




Servil und kurzbeinig

Telepolis: Es habe nie ein Angebot für ein „No-Spy-Abkommen“ gegeben. (Vgl.auch die Tagesschau zum Thema.)

Die Bundesregierung hat also gelogen. Ach.




Unter Jedi-Rittern

„I (…) have accepted that I will probably remain single for the rest of my life, but I refuse to change who I am.“ (The Guardian über einen Mann, der Jedi-Ritter sein will)




Antifaschismuslesarten

Neues Deutschland: „Rot-Rot-Grün will gesetzlichen Gedenktag / CDU lehnt ab: Knüpft an ‚die Antifaschismuslesart der SED‘ an / Zeitungskommentar: ‚Der 8. Mai ist kein Feiertag'“.




Ewiger Ruhm

russisches Ehrenmal Treptowrussisches Ehrenmal Treptowrussisches Ehrenmal Treptow




8. Mai

Wiener Zeitung: „1945 befreiten 1,5 Millionen Afrikaner Europa“.
Nur sehr wenige wissen, dass Millionen Soldaten aus Afrika im Zweiten Weltkrieg kämpften, um Europa vom deutschen und italienischen Faschismus zu befreien. Das werden Sie weder in Schulbücher lesen noch bei den diversen Feierlichkeiten mitbekommen.




Miscellaneous distracting

Tancred's Landing
Meine Gor-Sim Tancred’s Landing in Second Life bei virtuellem Regenwetter

Neu in der Blogroll: Jacobin (USA). Jacobin is a leading voice of the American left, offering socialist perspectives on politics, economics, and culture. The print magazine is released quarterly and reaches over 10,000 subscribers, in addition to a web audience of 600,000 a month.

Neu auch: Roar, das in englischer Sprache in den Niederlanden erscheint. ROAR Magazine, or Reflections on a Revolution, is an online journal of the radical imagination providing grassroots perspectives from the front-lines of the global struggle for real democracy.

Wieso haben die alle so ein schickes Layout? Ich habe keine Zeit, mir selbst Typo3 beizubringen, aber ich hätte auch gern so etwas.

Was habe ich in den letzten Stunden gelesen? Zum Beispiel wieder den Guardian: „May Day: workers of the world unite and take over – their factories. (…) A 19th-century slogan is getting a 21st-century makeover. The workers of the world really are uniting. At least, some of them are.“

Sag ich doch. Geht doch. Das Himmelreich Der Kommunismus ist nahe herbeigekommen. Ich ahne so etwas wie die Ciompi, nur eine Epoche weiter. (O je, ich habe den Geburtstag Karl Marxens vergessen!) Dazu passt makroskop Streik.

Natürlich die aktuelle Kolumne Harald Martensteins: Über Ernährungsweisen und Paarungsverhalten (und Grünkernbratlinge und was die mit dem Koitus zu tun haben).

Dann noch etwas über eine Katze. Katzen und Hunde gehen immer. Auch chinesische Hover-Cars.

Die chinesische Regierung geht jetzt vorbildich gegen den Islam vor, berichtet die Washington Post.

Wie die Erde resettet, kann man in einem hübschen Video sehen. (Vorsicht, Facebook!)

Jetzt muss ich leider arbeiten…




Was ist und zu welchem Ende betreiben wir Journalismus?

journalismus




Friedliche Konfliktlösungen fördern oder: Stand firm, GDL!

bahnstreik
Originalfoto: Nicolas17/Wikipedia

Lesen und beten wir gemeinsam. „Bahn-Vorstände verdoppeln ihre Erfolgsprämien“, schreibt das Handelsblatt, einer der kleineren Lautsprecher des Kapitals. Die Tagesschau hat die übliche Hetze und die gewohnten Sprechblasen der üblichen Verdächtigen zusammengefasst: „volkswirtschaftlichen Folgeschäden“ und ähnlicher Quatsch.

Vernünftige Menschen lesen Rico Grimm auf Krautreporter: „Durchhalten, Bahn, Bürger, GDL! Dieser Streik ist der wichtigste der Berliner Republik“. Sowie Tom Strohschneider im Neuen Deutschland: „Danke, GDL“ – „warum die Lokführer in Wahrheit für uns alle kämpfen“.

Ich finde das, was uns die Medien zur Zeit über den GdL-Streik anbieten, pädagogisch wertvoll. Jeder entlarvt sich selbst. Man sieht gleich, wer ideologisch von Kapital korrumpiert worden ist oder meint, wenn man den Herrschenden nach dem Mund redete, spränge doch irgendwann ein Job als Pressesprecher eines „Volkswirtschaftlers“ heraus. Rico Grimm schreibt ganz richtig:
Denn am 10. Juli soll ein Gesetz den Bundesrat passieren, durch das nur noch die größte Gewerkschaft Abschlüsse aushandeln darf, wobei Einigungen, die Arbeitnehmer und Arbeitgeber vorher treffen, bestehen bleiben. Die Bundesregerung will damit „friedliche Konfliktlösungen“ fördern. Für Weselsky ist dieses Gesetz „ein Angriff auf die Gewerkschaftsbewegung“. Damit sollen jene Gewerkschaften beerdigt werden, die „noch Kraft entfalten können und das auch wollen“.

Noch mal zum Mitschreiben: Der größte Angriff auf die Rechte der Arbeiterklasse, sich zu organisieren, führt nicht zu einem Generalstreik? Nein? Die Gewerkschaftsbonzen tun nichts? Ganz Deutschland ist für „friedliche Konfliktlösungen“ und Tarif“partnerschaft“ zwischen Arbeit und Kapital? Nein! Eine kleine Gewerkschaft unbeugsamer Lokführer usw.

Wer es in verschwurbeltem Deutsch mag, lese den Artikel in der ak vom November 2914 2014, der immer noch erstaunlich aktuell ist: „Der Arbeitskonflikt zwischen GDL und Deutscher Bahn soll entpolitisiert und ein Gewerkschaftsrepräsentant demontiert werden“.

Übrigens: Während eines Streiks kann man auch alternative Transportmittel benutzen.




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