Deutsche

oberprechtal

Oberprechtal, Schwarzwald. – Wir glitten und rutschten den steilen Waldhang hinunter und traten aus dem Schatten der Fichten auf eine helle Lichtung hinaus, wo eine Sägemühle und ein weißverputzes Gasthaus in der Sonne schmorten. Ein deutscher Schäferhund bellte uns an, ein Mann steckte seinen Kopf durch die Gasthaustür und sah herüber. Wir waren nicht sicher, ob es das Haus war, zu dem man uns geschickt hatte, und so gingen wir die Lichtung noch ein Stück weiter hinunter, um zu sehen, ob es noch ein anderes gebe, aber da war nur das Tal und die staubige Straße, der Fluß und die steilen, waldigen Berge. Wir waren seit dem frühen Morgen unterwegs und hatten Hunger.

In der Gaststube fanden Bill Bird und ich den Wirt und seine Frau am Tisch sitzen und Suppe essen.

„Könnten wir bitte zwei Doppelzimmer haben?“ fragte Bill. Die Wirtin wollte etwas sagen, aber der Wirt blitze sie an, während ihm die Zwiebelsuppe aus dme Schnurrbart rann. „Ihr könnt hier überhaupt keine Zimmer bekommen, heute nicht und morgen nicht und nie, ihr Ausländer….“

(Ernest Hemingway: „Deutsche Gastwirte„, erschienen in „The Toronto Daily“, 5. September 1922)

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