Kauft nicht bei Springer?

antisemitismus von links

Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch. Beim Thema Antisemitismus kann man in Deutschland immer lechts und rinks velwechsern:
„Der Zionismus herrscht in Prag.“ (Neues Deutschland, 1968) – „Die Juden herrschen in Prag.“ (Völkischen Beobachter“)

Ceterum censeo: Man sollte auch bei Schweinemedien nicht dazu aufrufen, diese zu boykottieren. Das nützt gar nichts, weil sich niemand davon beeindrucken lässt, der die „Bild“ kauft. Boykottaufrufe sind wie Lichterketten: Sie dienen ausschließlich dem moraltheologischen Binnendiskurs der eigenen Zielgruppe.

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Kommentare

One Kommentar zu “Kauft nicht bei Springer?”

  1. LordPiccolo am April 11th, 2015 3:30 pm

    Zum ersten Part stimme ich dir vollkommen zu und würde dich aber kritisieren, dass du dich mit der Aussage von lechz und rinks von irgendwelchen „Experten“ des Hannah-Arendt-Instituts oder seinen Jüngern oder vom VfS instrumentalisieren lassen kannst. Besser ist es, m.E., zu sagen, dass die Gesellschaft an sich zum Großteil antisemitischen (egal ob primärer oder sekundärer) Einstellungen mitbehaftet ist. Dies würde bedeuten, dass auch die Linke, die sog. Mitte und selbstverständlich die Rechte davon nicht ausgenommen ist. Aber das ist ein anderes Thema :)

    Klar ist, dass ein Boykott der Springermedien nichts bringt und unnütz ist, da wir nunmal in einem Staat leben, wo jeder entscheiden kann, ob er die Bild wegen Titten, Dummpfug oder dem Sportteil lesen möchte. Hier gibt der Dummkopf sein Geld FREIWILLIG aus.

    Ganz anders, finde ich, sieht die Sache mit den Öffentlich-rechtlichen aus. Ich finde es eine Schweinerei, dass von den Gebührengeldern, die eben nicht freiwillig bezahlt werden, ein sehr großer Teil für scharchende Shows, Fußballspiele (obwohl ich begeisterter BVB-Fan bin) und „Journalismus“ auf Bild-Niveau (Jauch) ausgeben. Da finde ich einen Boykott gerechtfertigt.

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