Wahrheitserzwingende Maßnahmen

propaganda

Markus Kompa berichtet in Telepolis über die Sprachregelungen „Handreichungen der Bundesregierung zur Beurteilung des Ukrainekonflikts“. (Das Ministerium für Wahrheit informiert: Propaganda heißt jetzt „Handreichnung“.) Thomas Wiegold und die Junge Welt publizieren diese „Handreichungen“ in voller Länge.

Das ist ja so: Deutsche Journalisten recherchieren gewöhnlich nicht, sondern fragen nur Politiker und Lobbyisten Experten, was die denken (vgl. die jeweiligen Nachrichtensendungen). Da darf das Bundespropagandaministerium Auswärtige Amt natürlich nicht nachstehen.

Beispiel: Die Welt schrieb am 21.11.2014: „Rechtsradikaler wird Polizeichef in Kiew“.

Das Ministerium für Wahrheit Auswärtige Amt gibt folgende Propaganda vor: „An den Maidan-Protesten beteiligten sich radikale Gruppen, einige davon mit rechtsextremer Gesinnung. Diese machten zahlenmäßig jedoch nur einen kleinen Anteil an den Protestierenden (bis zu zwei Millionen gleichzeitig landesweit) aus. An der nach dem Machtwechsel gebildeten Übergangsregierung waren diese Gruppierungen nicht beteiligt.“

Das Ministerium für Wahrheit informiert: „Nazis“ heißen jetzt „radikale Gruppen“. „Radikale Gruppen“ waren übrigens auch an der Reichspogromnacht beteiligt. So sind sie eben, unsere Totalitarismus-Theoretiker.

Und: „Die NATO ist ein Verteidigungsbündnis, das die Sicherheit und Freiheit seiner Mitglieder garantieren soll.“

Schon klar. Vor allem in Libyen.