Fiskalisches Waterboarding

Sparprogramm. Reformpaket. Wenn man sich diese suggestiven Worthülsen ansieht und sie mit der Realität abgleicht, wird einem klar. dass die meisten Medien im Gleichschritt – bewusst oder unbewusst – nichts anderes sind als ein riesiger Echo- und Resonanzraum für die Propaganda des Kapitals, wenn es um Griechenland geht. Das ist ganz einfach zu beweisen. „Sparen“ und „Reformen“, die Griechenland aufgezwungen wurde, meinten:

Das Spardiktat der Troika hat in Griechenland zu einer in der EU beispiellosen Verarmung großer Teile der der Bevölkerung geführt. Über ein Viertel ist arbeitslos, Millionen Menschen sind von medizinischer Versorgung ausgeschlossen. (Genuss ist Notwehr)

Möchte das jemand bestreiten? Ernsthaft? Dann weiter:

Die staatliche Eisenbahngesellschaft Griechenlands soll privatisiert werden. Und das ist gut so? Die Häfen sollen privatisiert werden? Ach ja? Das Telekommunikation-Unternehmen Griechenlands wird teilweise an die deutsche Telekom verkauft? „Der Frankfurter Flughafenbetreiber signalisierte bereits Interesse an einem Einstieg beim Airport Athen.“ Ach ja? Post und Wasserwerke sollen privatisiert werden. Undsoweiter.

Erinnert doch stark an Frau Thatcher. Die Idee könnte von einem „Volkswirtschaftler“ und/oder einem Angehörigen der Glaubensgemeinschaft Freier Markt stammen: Wenn man nur alles dem freien Markt überlässt, wird alles gut und alle werden reich und glücklich.

Nur um zu erinnern: Die herrschende Klassen Griechenlands und ihre Groupies haben das Land ruiniert, nicht das griechische Volk. Die superreichen Griechen zahlen keine Steuern und haben ihr Vermögen ohnehin ins Ausland transferiert.

Wie reagieren jetzt die Drahtzieher des Kapitals in Brüssel – dass der Wind jetzt aus einer anderen Richtung weht? Sie sind „entsetzt“.

Was für ein ekeliges volksverachtendes Heuchlerpack.