Liberal bereichert

Die Süddeutsche über den Dienstleistungsvertrag Tisa:

In den vergangenen Jahren wurden überall auf dem Erdball klassische staatliche Aufgaben wie Bildung, Gesundheit oder Wasserversorgung privatisiert, wobei es öfter Proteste gab – etwa weil die Leistungen teurer, aber nicht besser wurden. Nun soll es bei Tisa Vorschriften geben, die eine Wiederverstaatlichung privatisierter Betriebe verbietet, behaupten Kritiker. Dafür gibt es bisher keinen Beleg, allerdings sickert durch, dass eine Sperrklausel entstehen könnte: Hat ein Land zugestimmt, in einem Bereich wie Gesundheit Konkurrenz zuzulassen, sollen private Anbieter für immer auf dem Markt bleiben dürfen. Das dürfte Kritiker erregen, die Liberalisierungen als Bereicherungen von Konzernen sehen.

Man sagt es klar und angenehm, was erstens, zweitens, drittens im Kapitalismus käm.

Wenn man den Nominalstil ins Deutsche übersetzt – „Liberalisierungen als Bereicherungen“ -, wird auch ganz klar, worauf es hinausläuft: liberal bereichert. Oder, wie die Angehörigen der Glaubensgemeinschaft der Volkswirtschaftler sagen: „Die Märkte“ werden es schon richten.