Sniper oder: Kill for tolerance!

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So etwas kann auch nur US-Amerikanern einfallen. Ich habe mir einen netten Ego-Shooter für Android-Tablets besorgt: Sniper 3D Assassin (empfehlenswert und kostenlos).

Die Geschäftsidee des Spiels: Wenn man eine Weile herumgeballert hat, was mit einem Tablet gar nicht so einfach ist, hat man „keine Energie“ mehr und muss ein paar Minuten warten, bis man weiterspielen kann – oder soll für richtiges Geld „Energie“ kaufen (oder bessere Waffen usw.) Man kann es aber auch lassen und schlicht geduldig sein. Nur Süchtige oder Doofe müssen Geld ausgeben.

Ich kann mir vorstellen, dass die Programmierer bei den einzelnen Szenarien sich gefühlt haben müssen wie die Titanic-Redaktion: „Xenophobia: Skinheads are on the rise and now are trying to kill all foreigners. One of them is chasing a group of tourists on the street. Protect them!“

Mach ich doch gern, obwohl mir die Theorie, was „Xenophobia“ sei und wie diese sich subkulturell kostümieren mag, nicht gefällt. Den „Skinhead“ habe ich gleich mit dem ersten Schuss umgenietet. „Missions accomplished. One for tolerance!“ Muahahahaha.

Sehr schön ist auch: „After frustrated bank hacking attempts, TOm KOd3R is trying to brute-force a cash-withdrawal! Kill him before he calls and triggers the explosives!“

Ein Leckerbissen für Soziologen und Ethnologen: Versatzstücke der „Hacker“-Subkultur und deren – auch verbaler – Ikonografie, wie sie Klein Fritzchen und Richterin Barbara Salesch rezipieren würden, werden aufgenommen und sinnlos miteinander kombiniert, aber dennoch vom Publikum wiedererkannt. Omg that stuff is rly kewl, lol. Yolo!