Unter deutschen Nahost-Experten

Offener Brief deutscher „Nahost-Experten“ zur „Gaza-Krise: „Die Hamas bleibt, ungeachtet der Aktivitäten ihres militärischen Flügels, eine populäre politische Partei. Der Dialog mit den politischen Vertretern der Hamas sollte deshalb nicht länger verweigert werden…“

Wen haben wir denn da so? Die Jungle World hat sich dieser Experten mal ausführlich angenommen (schön zu lesen):

Selten wurde das Debakel der deutschen Nahostforschung so kompakt illustriert wie im „Offenen Brief von deutschen Nahost-Experten zur Gaza-Krise“, der seit einigen Tagen kursiert.

Zwar fehlen einige wichtige Namen, doch gehört zu den 94 Erstunterzeichnern die Führungsspitze des Berliner „Zentrum Moderner Orient“ (ZMO), das hauptsächlich aus Mitteln des Berliner Senats und der Bundesregierung finanziert wird, um uns den Nahen Osten zu erklären.

Zu den weiteren Unterzeichnern gehören Leiter von Universitätsabteilungen und Hilfsorganisationen, Mitarbeiter der Heinrich-Böll-Stiftung, seriöse Forscher wie Stefan Wild und Helmut Mejcher und hoffnungslose Fälle à la Michael Lüders und Ludwig Watzal.

By the way. Al Jazeera: „Hamas has killed 18 Palestinians suspected of collaborating with Israel, a day after Israel killed three of the group’s top military commanders in an airstrike on a house in southern Gaza Strip, witnesses and a Hamas website said.“

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Kommentare

2 Kommentare zu “Unter deutschen Nahost-Experten”

  1. rainer am August 23rd, 2014 4:40 pm

    ….bekanntlich darf sich eder als „Experte“ bezeichnen, der einen einigermassen geraden Satz herausbringt…….

  2. Michael am August 24th, 2014 10:48 pm

    Die stark antideutsch (und das heisst heute bedingungslos proisraelisch[1]) ausgerichtete Jungle-World als ernsthafte Quelle? Das ist jetzt nicht Dein Ernst. Da kann man nun wirklich gleich direkt israelische Regierungsverlautbarungen kolportieren.

    Aus dem offenen Brief, gleich unter obigem Zitat: „Ein solcher Dialog muss eine deutliche, direkte Kritik an der inakzeptablen Haltung der Hamas in Fragen der Menschen- und Frauenrechte sowie die Forderung nach Anerkennung Israels im Rahmen eines Friedensabkommens, das die Festlegung der Grenzen verbindlich regelt, einschließen.“. Oder weiter oben: „Die israelische Zivilbevölkerung hat ein Recht auf ein Leben ohne Angst.“

    Das klingt nun nicht nach der Hamas-Fanpost für den man diesen Brief nach Lektüre des jw-Artikels halten könnte. Diesen kleinen Abschnitt hat der jw-Redaktör wohlweislich verschwiegen. Ebenso die diversen sonstigen Argumente welcher dieser enthält. Hat wohl nicht in sein Weltbild gepasst, insofern ist das ein schönes Beispiel für selektive Wahrnehmung, also genau das, was er sebst anderen vorwirft. Wenn man dem Kommentator unter dem Artikel glauben darf, dann macht dieser Herr das wohl öfter. Daher läuft die – berechtigte – Kritik an der auch von der Hamas zu verantwortenden Menschenrechtssituation im Gaza hier ins Leere.

    [1]: Es sei noch erwähnt, daß regierungskritische Israelis wie z.B. der Soziologe Moshe Zuckermann auf solche „Freunde“ gern verzichten würden.

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